Schwimmende Offshore-Windparks: Wie Norwegen den Wandel von der Öl- und Gasindustrie zur Offshore-Windindustrie vorantreibt
© Norwegische Regierung, Regjeringen
Norwegen, das über reiche Öl- und Gasvorkommen verfügt, verfolgt mit dem Ausbau der Offshore-Windenergie nicht nur energiewirtschaftliche Ziele, sondern vor allem einen Industriewandel für die Zeit nach dem Öl. Das Land will den Aufbau einer Offshore-Windindustrie in Analogie zur erfolgreichen Öl- und Gasindustrie vorantreiben. Bis 2040 sollen Offshore-Windflächen mit insgesamt 30.000 MW zugewiesen werden.
Zwei Bewerbungen für das Offshore Windgebiet Utsira Nord
Das schwimmende Offshore-Windprojekt Utsira Nord soll mit einer Gesamtkapazität von 1.500 MW realisiert werden. Bewerber sind Equinor Utsira Nord AS sowie Vårgrøn Utsira Nord AS und Harald Hårfagre AS (Deep Wind Offshore Norway AS und EDF Renouvelables International SAS).
„Es ist sehr positiv, dass sich zwei Gruppen mit soliden Akteuren für den Wettbewerb um Utsira Nord beworben haben“, kommentierte Energieminister Terje Aasland. Die Zuteilung der Projektgebiete ist für das erste Halbjahr 2026 vorgesehen.
Zuvor hatten norwegische Medien spekuliert, ob sich überhaupt Bewerber für Utsira Nord finden würden. Zehn Unternehmen, darunter EnBW Offshore Wind Norway, zogen ihre Bewerbungen vor Ablauf der Frist zurück. EnBW begründete dies mit den Herausforderungen auf dem globalen Offshore-Windmarkt, gestiegenen Kosten, Finanzierungshürden, angespannten Lieferketten und wirtschaftlichen Risiken durch norwegische Vorschriften.
Utsira Nord – Norwegens Tor zur Offshore-Windindustrie
Utsira Nord ist ein Offshore-Gebiet vor der Küste von Rogaland, das sich aufgrund seiner tiefen Gewässer besonders für schwimmende Offshore-Windkraftanlagen eignet. Das Gebiet soll eine Gesamtkapazität von 1.500 MW bereitstellen.
Die Zuteilung der Projektgebiete erfolgt in zwei Phasen: Zunächst werden die Gebiete nach objektiven Kriterien an die leistungsstärksten Bewerber vergeben, anschließend findet ein Wettbewerb um staatliche Beihilfen statt. Pro Projekt kann eine installierte Leistung von bis zu rund 500 MW realisiert werden.
Zeitplan für Utsira Nord:
• Juni 2020: Offizielle Öffnung des Gebiets Utsira Nord für Offshore-Windprojekte
• Mai 2025: Ankündigung eines Wettbewerbs für Projektgebiete in Utsira Nord durch das norwegische Energieministerium
• 15. September 2025: Bewerbungsfrist mit zwei eingegangenen Anträgen
• Erstes Halbjahr 2026: Geplante Zuteilung der Projektgebiete an die ausgewählten Bewerber
• Spätere Phase (2028–2029, voraussichtlich): Wettbewerb um staatliche Beihilfen, bei dem derjenige gewinnt, der den niedrigsten Förderbedarf nachweist
Vom Öl zur Windindustrie: Norwegens Strategie
Die norwegische Regierung verfolgt das langfristige Ziel, bis 2040 Offshore-Windflächen mit insgesamt 30.000 MW zuzuweisen. Utsira Nord ist dabei ein zentraler Baustein für den Ausbau der Offshore-Windindustrie. Durch die Nutzung schwimmender Windparks in tiefen Gewässern will das Land die Energieversorgung diversifizieren, die Klimaziele unterstützen und eine neue heimische Industrie etablieren.
Die Zuteilung in Utsira Nord markiert einen wichtigen Schritt für Norwegens Industriewandel und steht symbolisch für den Übergang von der Öl- und Gasindustrie hin zu einer zukunftsfähigen Offshore-Windbranche.
© IWR, 2025
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