Netzausbau
Der Ausbau der Stromnetze ist eine wichtige Säule der Energiwende. Im Fokus steht dabei derzeit der Ausbau des überregionalen Übertragungsnetzes. Dabei geht es insbesondere um den Bau von Stromleitungen, über die der im Norden erzeugte Windstrom in die Verbrauchszentren im Süden des Landes transportiert werden kann.
Derzeit liegt der Schwerpunkt des Stromnetzausbaus auf den drei zentralen Infrastrukturvorhaben A-Nord / Ultranet, SuedOstlink und Suedlink. Bei allen drei Vorhaben handelt es sich um Gleichstromverbindungen, die erst nach vollständiger Fertigstellung in Betrieb genommen werden können. Grund ist, dass jeweils am Anfang und am Ende der Stromleitung ein Konverter notwendig ist, der den Gleichstrom in Wechselstrom und umgekehrt wandelt.
Korridor A (A-Nord / Ultranet)
Die neue ca. 300 km lange Gleichstromverbindung A-Nord mit einer Übertragungsleistung von bis zu 2.000 MW ist der nördliche Teil der Gesamt-Stromverbindung, die als Korridor A von der Nordsee über das Umspannwerk-Drehkreuz Meerbusch/Osterath in Nordrhein-Westfalen bis nach Baden-Württemberg (Philippsburg) im Süden verläuft und den Stromaustausch ab 2027 ermöglicht. Der weitere Verlauf der Gleichstromverbindung von Meerbusch/Osterath (NRW) bis nach Baden-Württemberg wird „Ultranet“ genannt. Die Fertigstellung der Ultranet-Stromleitung ist für 2026 vorgesehen.
Suedlink
Das Stromleitungs-Projekt Suedlink hat eine Länge von rd. 700 Kilometern Länge und eine Übertragungskapazität von 4.000 MW. An verschiedenen Stellen der Leitung haben die vorbereitenden Bauarbeiten bereits begonnen, der offizielle Baustart war im September 2023. Im Norden ist der Netzbetreiber Tennet (Abschnitt 3.1) für den Bau verantwortlich, den südlichen Bereich (Abschnitt 3.2) übernimmt Transnet BW. Mit dem ersten Kabeleinzug in der niedersächsischen Gemeinde Heeslingen (Landkreis Rotenburg/Wümme) Niedersachsen wurde im Oktober 2024 ein weiterer Meilenstein erreicht. Im Jahr 2025 soll entlang der gesamten Trasse von nördlich der Elbe bis nach Bayern und Baden-Württemberg die Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitung (HGÜ-Leitung) gebaut werden.
SuedOstlink
Die Realisierung der Gleichstromverbindung SuedOstLink (2 x 2.000 MW) wird von den beiden Übertragungsnetzbetreibern 50Hertz (Norden) und Tennet (Süden) durchgeführt. Im südlichen Teilabschnitt ist Tennet mit dem ersten Kabeleinzug im Landkreis Hof in die Realisierungsphase gegangen. Das erste Stromleitungsprojekt SuedOstLink (Nr. 5) soll im Jahr 2027 in Betrieb gehen, die Fertigstellung einer zweiten, in weiten Teilen parallel verlaufenden Stromleitung (Nr. 5a), ist für das Jahr 2030 geplant.
NordLink
Seit 2021 bereits in Betrieb ist die Strom-Seekabelverbindung NordLink zwischen Norwegen und Deutschland. Der Interkonnektor hat eine Kapazität von 1.400 MW und dient auch dem Stromaustausch zwischen deutscher Windenergie und norwegischer Wasserkraft. Baubeginn der Gleichstromverbindung zwischen Wilster, nahe Brunsbüttel (Deutschland) und Tonstad, südöstlich von Stavanger (Norwegen) war im Jahr 2016. Anfang Dezember 2020 startete der Probebetrieb der 623 km langen Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ), und ab April 2021 erfolgte der Übergang in die Betriebsphase.
Aktuelle Netzausbauvorhaben in Deutschland in Planung, Bau und Betrieb
Jahr |
Netzausbau-Vorhaben |
Betreiber | Karte |
Übertragungs- |
2028 | ||||
Suedlink (zwei Abschnitte: 3.1 / 3.2) |
Tennet / Transnet BW |
4.000 | ||
2027 | ||||
A-Nord (nördl. Abschnitt von A-Korridor) |
Amprion |
2.000 | ||
2026 |
|
|||
Ultranet (südl. Abschnitt von A-Korridor) | Amprion | 2.000 | ||
Stand: 13.11.2024 Hinweis: Bei den genannten Infrastrukturvorhaben hanelt es sich um Maßnahmen, die sich derzeit in Deutschland bereits in der Umsetzung befinden bzw. um Maßnahmen, die sich bereits in einem fortgeschrittenen Planungsstadium befinden. Es handelt sich nicht um eine vollständige Darstellung der in Deutschland insgesamt geplanten Netzausbauvorhaben. Es findet eine kontinuierliche Aktualisierung der Daten statt. |
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