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Preussen Elektra startet in Kürze: Bayern erteilt Genehmigung für Rückbau des Atomkraftwerks Isar 2

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Hannover - Knapp ein Jahr nach Abschaltung des bayerischen Kernkraftwerks Isar 2 (KKI 2) kann in Kürze der Rückbau beginnen. Wie die Preussen Elektra jetzt mitteilt, hat das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz die hierzu erforderliche Genehmigung nach § 7 Abs. 3 des Atomgesetzes am 21. März 2024 erteilt.

„Sieben unserer acht Kraftwerksblöcke befinden sich nun im Rückbau. Mit dem Wissen aus diesen Rückbauprojekten und unserem flottenoptimierten Ansatz sorgen wir dafür, dass der Rückbau am Standort Essenbach Ende der 2030er Jahre abgeschlossen und das Kraftwerksgelände für neue Nutzungsmöglichkeiten bereitstehen wird“, sagt Guido Knott, Vorsitzender der Geschäftsführung der Preussen Elektra.

Den Antrag zur Stilllegung und zum Abbau des KKI 2 hatte Preussen Elektra bereits im Juli 2019 gestellt. Standortleiter Carsten Müller freut sich, dass der Genehmigungsprozess nunmehr abgeschlossen ist und sich die Mannschaft neben Block 1 (KKI 1) nun auch auf den Rückbau des zweiten Kraftwerksblocks konzentrieren kann:

„Wir haben uns auf diesen Augenblick sehr intensiv vorbereitet und werden uns nun vollkommen dem Abbau beider Blöcke widmen.“ Mit Blick auf den nahenden Rückbaustart von Isar 2 wurde die Rückbaustrategie am Standort jetzt angepasst.

Seit der Abschaltung des Atomkraftwerks Isar 2 am 15. April 2023 wurden alle 193 Brennelemente aus dem Reaktordruckbehälter entnommen und in das Brennelemente-Lagerbecken eingestellt. Außerdem konnte zu Beginn des Jahres 2024 der primäre Kühlkreislauf dekontaminiert werden.

Erste Arbeiten im Rückbau werden Demontagemaßnahmen im Bereich der Hauptkühlmittelpumpen sein, so Preussen Elektra. Außerdem werden die Hauptkühlmittelleitungen vom Reaktordruckbehälter getrennt, um mit dem ersten Rückbau-Großprojekt, der Demontage der Reaktordruckbehältereinbauten, beginnen zu können.

Das Kernkraftwerk Isar liegt in Niederbayern, im Landkreis Landshut, an der Isar. Der Block 1 wurde 1979 und Block 2 1988 erstmalig in Betrieb genommen. Isar 1 ist bereits seit März 2011 - nach dem Reaktorunfall von Fukushima - im Rahmen des beschlossenen Ausstiegs Deutschlands aus der Atomenergie zusammen mit sieben weiteren Kernkraftwerken abgeschaltet. Die Stilllegungs- und Rückbaugenehmigung wurde im Januar 2017 erteilt.

Das Kernkraftwerk Isar 2 hat im Zuge des endgültigen Ausstiegs aus der Kernenergie bis zur planmäßigen Abschaltung in der Nacht zum 16. April 2023 Strom produziert.

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22.03.2024