Offshore-Windenergie: Amprion startet Bau von Netzanbindungssystemen Dolwin4 und Borwin4
Dortmund - Mit dem symbolischen ersten Spatenstich am Norderneyer Nordstrand haben die Bauarbeiten für die Offshore-Netzanbindungssysteme Dolwin4 und Borwin4 begonnen. Die Bohrungen zur Querung der Insel Norderney bilden den Auftakt der Bauarbeiten für die ersten Offshore-Projekte des Übertragungsnetzbetreibers Amprion, die 2028 und 2029 in Betrieb gehen sollen.
„Gerade angesichts der aktuellen großen energiepolitischen Herausforderungen brauchen wir nicht nur den Ausbau, sondern eben auch den Netzanschluss. Daher geht von Terminen wie heute ein Signal aus, das Mut macht. Denn es geht voran auch beim Netzanschluss“, so Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies anlässlich der Auftaktveranstaltung.
In diesem Sommer wird Amprion die ersten vier der insgesamt zwölf Horizontalbohrungen im Küstenmeer realisieren. „Wir bündeln erstmalig die Bohrungen für zwei Projekte innerhalb eines Bauzeitenfensters. So können wir die Projekte beschleunigen und gleichzeitig den Eingriff minimieren“, so Dr. Carsten Lehmköster, einer der beiden Geschäftsführer der Amprion Offshore GmbH.
Die Bohrungen werden im sogenannten HDD-Verfahren (Horizontal Directional Drilling) durchgeführt. Dabei werden Kabelschutzrohre in die Bohrkanäle eingebracht, in die anschließend die Gleichstromkabel eingezogen werden. Für die Bauarbeiten nutzt Amprion ein behördlich festgelegtes Bauzeitenfenster zwischen Mitte Juli und Ende September. In diesem Sommer wird Amprion auf einer Länge von rund 1.100 Metern von der Inselmitte in Richtung Nordstrand bohren. 2023 folgt die Bohrung von der Inselmitte in Richtung Süden, bevor in 2024 schließlich der Küstenschutzdeich bei Hilgenriedersiel unterquert wird.
Die weitgehend parallel verlaufenden Offshore-Netzanbindungssysteme Dolwin4 und Borwin4 mit einer Gesamtkapazität für 1.800 MW Offshore-Leistung gehören zu den wichtigen Energiewende-Projekten in Deutschland. Sie sollen 2028 und 2029 in Betrieb gehen. Von den Nordsee-Windparks aus verlaufen die Kabel zunächst 60 beziehungsweise 125 km auf See. Sie unterqueren Norderney und erreichen im Bereich Hilgenriedersiel die Küste. Von dort aus verlaufen sie noch rund 155 km als Erdkabel in Richtung der Umspannanlage Hanekenfähr in Lingen (Ems), wo Amprion sie an sein Übertragungsnetz anschließen wird. Amprion plant derzeit fünf Offshore-Netzanbindungssysteme. Weitere sind bereits im Netzentwicklungsplan bestätigt worden.
© IWR, 2025
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