EU-Gaskrise: Gasnotfallplan in Kraft getreten - Gasspeicher zu 72 Prozent gefüllt
Münster - Am heutigen Dienstag (09.08.2022) ist der EU-weite Gasnotfallplan in Kraft getreten. Die EU Mitgliedsstaaten sind demnach dazu aufgefordert, die Gasspeicher für den Winter aufzufüllen. Zudem sollen sie ihren Gasverbrauch im Zeitraum 01. August 2022 bis zum 31 März 2023, verglichen mit dem durchschnittlichen Verbrauch in den letzten fünf Jahren innerhalb dieses Zeitfensters, um 15 Prozent reduzieren.
Das Erreichen der Einsparungszielmarke ist allerdings Sache der jeweiligen Regierungen, da die Vereinbarung freiwillig ist. Durch die angestrebten, Einsparungen, die sich auf eine Größenordnung von 45 Mrd. Kubikmeter summieren, will die EU die reduzierten Liefermengen aus Russland ausgleichen.
Der Präsident der Bundesnetzagentur Klaus Müller hat das Inkrafttreten des EU-Gasnotfallplans begrüßt. „Wenn alle Länder in Europa Gas sparen, kann das den Preis stabilisieren, vielleicht sogar senken und dazu beitragen, dass genug Gasmenge da ist, damit wir gut durch den Herbst und den Winter kommen“, so Müller im Gespräch mit dem ZDF Morgenmagazin.
Die Gasspeicher in den EU-Ländern sind aktuell länderübergreifend zu 72 Prozent gefüllt (Stand 05.08.2022: 70,89%). Laut der EU-Verordnung müssen die Gasspeicher der 18 EU-Mitgliedsstaaten mit unterirdischen Speichern bis zum 01. November zu 80 Prozent gefüllt sein. Dieses Ziel haben bereits Portugal mit 100 Prozent, Polen mit 99,1 Prozent, Schweden mit 90,79 Prozent und Dänemark mit 90,1 Prozent übererfüllt. Auch Frankreich (83,01%) und Tschechien (80,01%) haben die europäische Zielmarke bereits erreicht.
Im Bereich 70 - 80 Prozent Füllstand rangieren derzeit Spanien (79,33%) und Belgien (79,2%), die bereits kurz vor Erreichung der EU-Ziele stehen. Italien (75,02%) und Deutschland (72,64%) folgen mit größerem Abstand. In Deutschland gelten wegen der deutlich größeren Speicher und höheren Gasabhängigkeit strengere Vorgaben, die noch einmal verschärft wurden, als für die Füllstände der Gasspeicher auf EU-Ebene.
In Deutschland sind die Betreiber von Gasspeichern verpflichtet, ihre Speicher schrittweise zu füllen: zum 1. September auf 75 Prozent, zum 1. Oktober auf 85 Prozent (vorher: 80 %) und zum 1. November auf 95 Prozent (vorher: 90 %). Bei einer täglichen Einspeicherungsrate von bislang 0,4 - 0,5 Prozent dürfte das September-Ziel erreichbar sein, vorausgesetzt der Verbrauch bleibt auf niedrigem Niveau oder geht weiter zurück.
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