EnBW: Baustart für Deutschlands größten Offshore-Windpark in der Nordsee
EnBW hatte sich den Zuschlag für den Offshore-Windpark He Dreiht in der ersten Offshore-Ausschreibung in Deutschland im Jahr 2017 gesichert. Das Besondere daran ist, dass das Projekt ohne staatliche Unterstützung auskommt. Die Investitionssumme liegt bei rund 2,4 Mrd. Euro. Zur Finanzierung des Großprojektes hat EnBW eine langfristige Finanzierung in Höhe von 600 Mio. Euro von der Europäischen Investitionsbank gesichert, einem der weltweit größten Geldgeber für Klimaschutz und ökologische Projekte. Außerdem sind neben EnBW über den Verkauf einer Minderheitsbeteiligung von 49,9 Prozent an ein Konsortium aus Allianz Capital Partners, AIP und Norges Bank bereits vor Baubeginn weitere erfahrene Partner mit an Bord.
Vestas 15 MW-Flaggschiff Turbinen werden errichtet - Inbetriebnahme Ende 2025
Nach sieben Jahren Planungszeit hat EnBW jetzt mit dem Bau des Offshore-Windparks He Dreiht in der deutschen Nordsee begonnen. Insgesamt wird EnBW 64 Turbinen von Vestas mit einer Leistung von jeweils 15 MW errichten. Mit einer Gesamtleistung von 960 MW soll He Dreiht nach Inbetriebnahme jährlich rund 3,6 Mrd. kWh Strom erzeugen. Damit kann rechnerisch laut EnBW der Jahresbedarf von 1,1 Mio. Haushalten gedeckt werden.
Der Standort des Offshore-Windparks befindet sich etwa 85 Kilometer nordwestlich von Borkum und rund 110 Kilometer westlich von Helgoland. Mehr als 500 Mitarbeiter werden zu Hochzeiten auf der Großbaustelle mitten im Meer arbeiten. Über 60 Schiffe sind am Bau beteiligt. Das Offshore-Büro der EnBW in Hamburg koordiniert das Großprojekt.
Die Thialf, einer der größten Schwimmkräne der Welt, wird in den nächsten Tagen das erste Fundament im Meeresboden installieren. Eingesetzt wird ein Monopile, ein 70 Meter langes Stahlfundament mit einem Durchmesser von 9,2 Metern und einem Gewicht von rund 1.350 Tonnen. Auf dieses Fundament wird ein Transition Piece gesetzt, das als Verbindungsstück zwischen dem Turm der Windenergieanlage und dem Monopile dient. Die Monopiles und Transition Pieces waren zuvor in Eemshaven in den Niederlanden auf schwimmende Plattformen geladen und von Schleppern ins Baufeld gebracht worden. Bis in den Sommer 2024 hinein sollen alle Fundamente gesetzt werden. Parallel läuft die Produktion der Windkraftanlagen und Kabel, deren Installation und Verlegung im Frühjahr 2025 starten soll.
Der deutsch-niederländische Netzbetreiber Tennet wird die Anbindung ans Stromnetz mit einer Offshore-Konverterstation und zwei Hochspannung-Gleichstrom-Exportkabeln vornehmen. Die Kabel werden auf einer Länge von 120 Kilometern unter Wasser und 110 Kilometern an Land verlegt. Vom Anlandungspunkt in der Nähe von Hilgenriedesiel wird der Strom per Erdkabel zur zukünftigen Konverterstation Garrel/Ost im Raum Cloppenburg übertragen.
Der gesamte Windpark soll Ende 2025 in Betrieb gehen. EnBW wird die technische und kaufmännische Betriebsführung übernehmen. Die Wartung und Instandhaltung erfolgt von ihrem Servicestützpunkt Emden aus.
Transformation zum nachhaltigen Infrastrukturunternehmen läuft - Ziel Klimaneutralität bis 2035
EnBW plant, baut und betreibt seit rund 15 Jahren Offshore-Windparks in Deutschland und in Europa. In der Ostsee betreibt die EnBW die Offshore-Windparks EnBW Baltic 1 und Baltic 2. Neben He Dreiht befinden sich die bereits bestehenden EnBW Offshore-Windparks Hohe See und Albatros in der Nordsee. Darüber hinaus entwickeln EnBW und der der Ölkonzern BP mit Mona, Morgan und Morven drei Windparks in Großbritannien mit einer Gesamtleistung von 5.900 MW (5,9 GW).
Im Zuge der Neuausrichtung vom klassischen Energieversorger zum nachhaltigen Infrastrukturunternehmen sind der Ausbau der erneuerbaren Energien sowie der Verteil- und Transportnetze für Strom und Gas Eckpfeiler der EnBW-Wachstumsstrategie und Schwerpunkt der Investitionen. Bis 2030 plant EnBW 40 Mrd. Euro brutto zu investieren, rund 90 Prozent davon in Deutschland. Bereits Ende 2025 soll über die Hälfte des EnBW-Erzeugungsportfolios aus erneuerbaren Energien bestehen. Bis Ende 2028 strebt EnBW den Ausstieg aus der Kohle an. „Rund 13 Mrd. Euro investieren wir allein in den Bau von Wind- und Solarparks sowie von flexibel regelbaren und wasserstofffähigen Gaskraftwerken. Unser Ziel ist es, bis 2035 ein klimaneutrales Unternehmen zu sein. Der Offshore-Windpark He Dreiht wird maßgeblich dazu beitragen, dass wir dieses Ziel erreichen“, kommentiert der EnBW-Vorstandsvorsitzende Georg Stamatelopoulos den Baustart.
© IWR, 2024
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