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Baltic WindConnector: Neue Stromleitung zwischen Deutschland und Estland geplant

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Berlin – Der Ausbau der Stromverbindungen und die Vernetzung der Energiemärkte innerhalb der EU kommen weiter voran. Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges wollen Deutschland und die drei baltischen Länder Estland, Lettland und Litauen ihre Energiesouveränität stärken und enger zusammenarbeiten. Auch eine neue Stromverbindung zwischen Deutschland und Estland ist geplant.

Am Rande des Baltic Offshore Wind Forums haben der deutsche Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) 50Hertz sowie die Netzbetreiber aus Estland, Lettland und Litauen eine vertiefte Zusammenarbeit im Bereich Offshore-Windenergie und Netzanbindungen vereinbart. Zudem haben sich 50Hertz und Elering (Estland) im Grundsatz auf ein gemeinsames hybrides Seekabelprojekt mit dem Namen Baltic WindConnector in der Ostsee zwischen Estland und Deutschland verständigt.

Offshore Windstrom: Baltic WindConnector verbindet Deutschland mit Estland

Der Baltic WindConnector soll eine Länge von rund 750 Kilometern haben und an der Küste Mecklenburg-Vorpommerns anlanden. Neben der Nutzung der Grünstrompotenziale durch die Anbindung zukünftiger großer Offshore-Windparks vor der estnischen Ostseeküste profitieren die baltischen Staaten sowie Zentraleuropa durch eine Erhöhung der Versorgungssicherheit. Zugleich hat Estland dadurch die Chance, zu einem Exporteur grünen Stroms für den europäischen Strommarkt zu werden. Für Deutschland besteht der Vorteil darin, die Bezugsquellen für grünen Strom zu diversifizieren, um bis 2045 Klimaneutralität zu erreichen und die Industrie nahezu vollständig dekarbonisieren zu können, so 50Hertz.

Bei einem hybriden Interkonnektor speisen Windparks ihren Strom in ein Leitungssystem ein, das zugleich für den europäischen Stromhandel genutzt werden kann. Er erfüllt also eine Doppelfunktion. Dazu ist es notwendig, vor der Festlandküste Estlands eine oder mehrere Konverteranlagen zu bauen, in denen der Strom gesammelt, dann auf eine höhere Spannungsebene transformiert wird, in Gleichstrom umgewandelt und anschließend in die angeschlossenen Länder je nach Bedarf transportiert werden kann.

Vorbild Dänemark: Kooperationen im Bereich Offshore Windenergie auch mit allen drei baltischen Übertragungsnetzbetreibern

Eine zweite Absichtserklärung mit allen drei baltischen ÜNB zielt darauf ab, Kooperationen im Offshore-Bereich in unterschiedlichen Konstellationen zu ermöglichen. Dahinter steht die Perspektive, auch vor der Küste Litauens und Lettlands sogenannte "vermaschte Offshorenetze" zu realisieren, über die der Strom effizient und marktgerecht an Land gebracht werden kann.

Der Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz arbeitet in der Ostsee bereits eng mit dem dänischen Netzbetreiber Energinet zusammen. Gemeinsam betreiben die Unternehmen den hybriden Interkonnektor Combined Grid Solution - Kriegers Flak. 50Hertz und Energinet wollen außerdem das Projekt Bornholm Energy Island realisieren, ein Stromdrehkreuz auf der Ostseeinsel Bornholm, über das Windstrom bedarfsgerecht nach Deutschland und Dänemark fließen soll.

© IWR, 2023


10.05.2023

 



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