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Offshore-Windenergie: Hafen- und Werftwirtschaft brauchen Planungs-Sicherheit

Berlin - Die Hafenwirtschaft und Schiffbauindustrie brauchen stabile Rahmenbedingungen, um weitere Wertschöpfung durch den Ausbau der Offshore-Windenergie zu generieren. Zu diesem Ergebnis ist die neu veröffentliche Studie „Herausarbeitung von Chancen und Herausforderungen für die Hafen- und Werftwirtschaft im Zuge der Offshore-Windenergieentwicklung“ der Stiftung Offshore-Windenergie gekommen. „Wir brauchen politischen Rückenwind aus Berlin für den weiteren Ausbau der Offshore-Windenergie. Davon profitieren auch die Häfen und Werften in Deutschland“, sagte Andreas Wagner, Geschäftsführer der Stiftung Offshore-Wind, am Freitag bei der Vorstellung der Erhebung in Berlin. „Mehr Planungssicherheit führt zu mehr Investitionen, mehr Wertschöpfung und senkt die Kosten.“

Offshore-Häfen: Hersteller-Ansiedlung von Großkomponenten entscheidend

Zudem verdeutlicht die Studie, dass die Ansiedlung von Herstellern von Großkomponenten der Offshore-Industrie in Hafennähe entscheidend ist, um Umschlagskapazitäten im Bereich Offshore-Windenergie zu erzeugen. Im europäischen Wettbewerb um die Ansiedlung von Hersteller- und Logistikunternehmen in Hafennähe ist die bereits vorhandene Infrastruktur von entscheidender Bedeutung. Neue Logistikkonzepte stellen zudem zusätzliche Anforderungen an die Infrastrukturen und helfen dabei, Kostensenkungspotenziale bei der Errichtung von Offshore-Windparks zu heben“, sagte Andreas Wellbrock, Präsidiumsmitglied und Vorsitzender des Lenkungskreises Offshore des ZDS.

Schiffbau: Funktionierendes Finanzierungsumfeld von grundlegender Bedeutung

Auch für den Schiffbau ist ein funktionierendes Finanzierungsumfeld von grundlegender Bedeutung. “Der Ausbau der Offshore-Windenergie braucht das Know-how aus Schiffbau und Meerestechnik. Diese sind eine Voraussetzung für die Errichtung und den Betrieb der Windparks. Spezialisierte Werften und Systemzulieferer finden in der Offshore-Windenergie-Sparte ein Marktpotenzial im Milliardenbereich. Voraussetzungen für diese Wertschöpfung sind durchfinanzierte Projekte. Aufgrund der erheblichen Unwägbarkeiten in der aktuellen Phase der Marktentwicklung von Offshore-Windenergie fallen kommerzielle Banken als Kreditgeber für die deutschen Werften weitgehend aus. Die Bereitstellung öffentlicher Finanzierungsinstrumente ist daher unerlässlich, um Potential in Arbeitsplätze zu übersetzen“, sagte Reinhard Lüken, Hauptgeschäftsführer des Verbandes für Schiffbau und Meerestechnik. Konkrete Vorschläge dazu wurden bereits im März 2012 von einer Expertengruppe beim Bundeswirtschaftsministerium ausgearbeitet.

Offshore-Windenergie braucht stärkere Vernetzung und Kooperationen

Eine engere Kooperation zwischen Energieunternehmen, Werften, Zulieferbetrieben, Ingenieurbüros und Dienstleistern ist laut Studie sinnvoll, um sich im globalen Wettbewerb erfolgreich zu positionieren. Auch die deutschen Häfen sollten sich weiter vernetzen und ihre Konzepte so miteinander abstimmen, dass eine Win-win-Situation entsteht. Dies gilt insbesondere für Häfen, die räumlich eng beieinander liegen. Auch sollte ein nationales Offshore-Hafenkonzept erarbeitet werden, an dessen Erstellung Bund und Länder, die Hafenwirtschaft und die Offshore-Branche beteiligt sind.

Durch die Einführung von technisch angemessenen und verlässlichen Standards sowohl im Bereich der Logistik als auch bei schiffbaulichen Aspekten könnten erhebliche Effizienzgewinne realisiert werden. Um die Kapazitäten der Offshore-Windenergieentwicklung optimal bewältigen zu können, benötigt die Hafenwirtschaft feste Standards bezüglich der Ausgestaltung der Komponenten, der Installationsschiffe und der Logistikabläufe sowie des Flächenbedarfs der Offshore-Windenergiebranche.

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29.07.2013

 



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