Neue Meldepflicht bei kritischen Infrastrukturen: BNetzA verschärft IT-Sicherheitsregeln für Energienetze und Energieanlagen

Bonn – Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat neue sicherheitsrelevante Anforderungen im Energiesektor festgelegt. Ziel ist es, die digitale Resilienz der kritischen Infrastruktur im Strom- und Gasbereich angesichts wachsender geopolitischer Risiken und zunehmender Digitalisierung zu stärken.
Im Fokus stehen „kritische Funktionen“ bei der Steuerung von Energieanlagen und -netzen – etwa Systeme zur Anlagensteuerung oder für die Umsetzung von Engpassmanagementmaßnahmen.
„Mit der Festlegung kritischer Funktionen schaffen wir die Grundlage für präventive Handlungsmöglichkeiten mit Bezug auf kritische Komponenten in der kritischen Infrastruktur des Energiesektors", so BNetzA-Präsident Klaus Müller.
Die neue Regelung verpflichtet Betreiber kritischer Infrastrukturen, den Einsatz bestimmter IT-Komponenten in sicherheitsrelevanten Bereichen vorab dem Bundesinnenministerium (BMI) zu melden. Dieses kann unter bestimmten Voraussetzungen die Nutzung untersagen – insbesondere bei Komponenten von als nicht vertrauenswürdig eingestuften Herstellern. Auch der Austausch bereits verbauter Systeme ist künftig möglich, sollte ein Sicherheitsrisiko festgestellt werden.
Die kritischen Funktionen wurden von der BNetzA in Kooperation mit dem Bundesministerium des Innern, im Einvernehmen mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik sowie in Fachgruppengesprächen identifiziert.
Die aktuelle Festlegung ergänzt die bestehenden IT-Sicherheitskataloge der Jahre 2015 und 2018, die vor allem auf sichere Betriebsführung abzielen. Nun steht der sichere Einsatz von Komponenten im Fokus. Die Festlegung gilt als wichtiger Schritt zur Stärkung der IT-Sicherheit im Energiesektor.
© IWR, 2025
Energiejob: 4initia GmbH sucht Senior Projektmanager/in (m/w/d): Planung und Genehmigung von Windenergieprojekten, onshore Deutschland Nach Windpark-Stopp: Ørsted kündigt Vertrag mit Cadeler - Entschädigung ermöglicht Prognoseanhebung
Digitale Vernetzung von KWK-Anlage mit Produktion, Netz und Markt: Eon und MM Neuss starten Europas erste vollautomatisierte und marktorientierte KWK-Großanlage
Warmes Flusswasser legt Kernkraftwerk lahm: Schweizer Atomkraftwerk Beznau 1 wegen Hitzewelle komplett abgeschaltet
Energiewende-Durchbruch mit Redox-Flow-Batterie: Fraunhofer ICT speist erstmals volatile Erneuerbare Energie planbar und wetterunabhängig ins Stromnetz ein
Fallende Energiepreise drücken Inflationsrate weiter: Inflation in Deutschland im Juni 2025 erreicht EZB-Ziel bei 2,0 Prozent
Das könnte Sie auch noch interessieren
Ausbau Windenergie in Deutschland
Energiejobs für Ingenieure
Gewerbestrom - Strom-Anbieter wechseln
25.06.2025