Offshore Windpark Amrumbank West von RWE kann künftig Sekundärreserve zur Netzstabilisierung bereitstellen
Mit Amrumbank West kann der erste RWE-Offshore-Windpark nun Systemdienstleistungen zur Netzstabilisierung bereitstellen. Auf Anforderung des Netzbetreibers kann die Leistung des Windparks um bis zu 60 MW reduziert werden. RWE wird damit in Kürze zum größten Vermarkter von Sekundärreserve aus Offshore Windkraft.
Vermarktung der Sekundärreserve über tägliche Auktionen startet in Q1 2025
RWE verfügt über viele Jahre Erfahrung in der Vermarktung und Bereitstellung von Regelleistung zur Netzstabilisierung aus verschiedenen Anlagentypen (z.B. mittels Pumpspeicher, Gaskraftwerken oder neuerdings vermehrt über Batterien). Mit dem Bereitstellen von Regelleistung aus Wind betritt das Unternehmen nun ein neues Feld. Für das Bereithalten sowie für die tatsächliche Bereitstellung von Sekundärreserve werden Markteilnehmer vom ÜNB vergütet.
Neben der Primär- und Minutenreserve dient die Sekundärreserve der Stabilisierung der Netzfrequenz, die zu jeder Zeit in Höhe von 50 Hertz gehalten werden muss, um Netzausfälle zu vermeiden. Für die Teilnahme an den Auktionen für Sekundärreserve muss die Angebotsleistung eines Teilnehmers - im Fall von RWE das Herunterfahren der Windparkleistung um 60 MW - innerhalb von fünf Minuten vollständig aktiviert werden können.
Die operative Vermarktung der Sekundärreserve über tägliche Regelenergieauktionen soll noch im ersten Quartal 2025 starten. Dann liefert der Offshore-Windpark vor der deutschen Nordseeküste nicht nur grünen Strom, sondern trägt aktiv dazu bei, das deutsche Stromnetz stabil zu halten. Der RWE-Windpark Amrumbank West liegt rund 37 Kilometer westlich der nordfriesischen Insel Amrum und besteht aus insgesamt 80 Windturbinen mit einer Gesamtleistung von 302 MW.
RWE Supply &Trading will neben Amrumbank West weitere Wind- und Solarparks von RWE für das Produkt ‚Regelleistung‘ qualifizieren und diese Dienstleistung auch externen Kunden anbieten, denn die Vermarktung von Regelleistung eröffnet Erneuerbare-Energien-Anlagenbetreibern zusätzliche Einnahmequellen.
Hohes Interesse der Übertragungsnetzbetreiber an Regelleistung aus Wind
Die Übertragungsnetzbetreiber haben ihre Anforderungen für Sekundärregelleistung um weitere Bedingungen für Windanlagen erweitert, um so die Teilnahme für diese Anlagenart zu ermöglichen. Schließlich müssen die Windturbinen den sekündlichen Sollwertvorgaben der Netzbetreiber bei gleichzeitig wechselnden Windgeschwindigkeiten exakt folgen können. In der Praxis bedeutet das, dass der Offshore-Windpark Amrumbank West in der Lage sein muss, innerhalb von Sekunden seine Leistung zu reduzieren. Das geschieht, indem die Rotorblätter ihre Stellung verändern und so maßgenau aus dem Wind gedreht werden. Hierzu braucht es entsprechende Prozesse und geeignete Technik, die in der Steuerung des Windparks ad hoc auf kurzfristige Windschwankungen reagiert und gleichzeitig in der Vermarktung aktuelle Windprognosen berücksichtigt. Für Regelleistung aus Wind hat RWE daher eine hochautomatisierte und skalierbare Infrastruktur entwickelt; dazu gehört das Leitsystem des Partners Generac Energy Services.
ÜNB schreiben Regelleistung täglich in Aktionen aus
Stromproduktion und Stromverbrauch müssen jederzeit im Gleichgewicht sein, damit die Soll-Netzfrequenz von 50 Hertz gewährleistet ist. Kommt es irgendwo im Netzgebiet zu Frequenzschwankungen, ruft der jeweilige Übertragungsnetzbetreiber Regelenergie ab, um dem Ungleichgewicht entgegenzuwirken und es anschließend auszugleichen. Die dazu benötigten Kapazitäten werden täglich in Auktionen durch die ÜNB ausgeschrieben.
© IWR, 2025
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