Ørsted kehrt 2024 in die Gewinnzone zurück - Wertminderungen und Stornogebühren belasten - Aktie startet durch
Der dänische Offshore-Windenergiespezialist Ørsted hat im Geschäftsjahr 2024 in einem schwierigen Marktumfeld ein Ergebnis erzielt, das sich im Rahmen der Erwartungen bewegt. Ørsted konnte das operative Ergebnis (EBITDA) im Vergleich zum Vorjahr um 71 Prozent verbessern. Wenn auch nur knapp, so erreicht der Energiekonzern 2024 per Saldo wieder die Gewinnzone.
EBITDA legt kräftig zu - Nettoergebnis knapp im Plus
Operativ verzeichnet der Offshore-Spezialist im Jahr 2024 einen deutlich gestiegenen Gewinn von 32 Mrd. DKK (rd. 4,3 Mrd. Euro) (EBITDA 2023: 18,7 Mrd. DKK / rd. 2,51 Mrd. Euro). Davon entfallen allerdings 7,3 Mrd. DKK (rd. 1 Mrd. Euro) auf eine Nettoauflösung von Rückstellungen für stornierte Projekte. Das EBITDA ohne neue Partnerschaften und Stornogebühren erreicht 24,8 Mrd. DKK (3,3 Mrd. Euro), was einem Anstieg von 0,7 Mrd. DKK (rd. 90 Mio. Euro) gegenüber 2023 entspricht und sich Rahmen der Prognose von 24 bis 26 Mrd. DKK (3,2 - 3,5 Mrd. Euro) bewegt.
Die Erträge aus den Offshore-Standorten beliefen sich auf 23,8 Mrd. DKK (rd. 3,2 Mrd. Euro), was einem Anstieg von 3,6 Mrd. DKK (rd. 0,48 Mrd. Euro) im Vergleich zu 2023 entspricht. Dieses Plus ist laut Ørsted auf den Hochlauf der Erzeugung in den Offshore-Windparks Greater Changhua 1 und 2a in Taiwan, South Fork in den USA und Gode Wind 3 in Deutschland zurückzuführen. Hinzu kommen gestiegene Erträge infolge höherer Windgeschwindigkeiten und höherer Preise für inflationsindexierte CfDs und grüne Zertifikate, so der RENIXX-Konzern. Im Jahr 2024 wurden Wertminderungen in einer Größenordnung von 15,6 Mrd. DKK (rd. 2,1 Mrd. Euro) verbucht, wobei der Großteil (14,1 Mrd. DKK / 1,89 Mrd. Euro) auf US-Projekte entfiel und auf die Entscheidung, den Bau des Offshore-Windpark-Projektes Flagship ONE (1,5 Mrd. DKK / 0,2 Mrd. Euro) einzustellen.
Per Saldo verzeichnet Ørsted nach den hohen Nettoverlusten von - 20,2 Mrd. DKK (- 2,7 Mrd. Euro) des Vorjahres im Jahr 2024 mit einem Plus von 16 Mio. DKK (rd. 2,1 Mio. Euro) annähernd eine schwarze Null. Der Anstieg ist laut Ørsted hauptsächlich auf das höhere EBITDA und geringere Wertminderungen zurückzuführen. Bereinigt um Stornogebühren und Wertminderungen (nach Steuern) belief sich der Jahresgewinn auf 6,4 Mrd. DKK (rd. 0,9 Mrd. Euro).
Fokus künftig auf Offshore-Windprojekte mit attraktivsten Rahmenbedingungen
Mit Blick auf die weitere Entwicklung passt Ørsted die mittelfristigen Ziele an. In den vergangenen 12 Monaten sei die Branche von anhaltendem und schwierigerem Gegenwind in Bezug auf regulatorische, lieferkettenbezogene und makroökonomische Entwicklungen geprägt gewesen. Zusammen mit den projektspezifischen Herausforderungen im Zusammenhang mit den im Bau befindlichen US-Offshore-Windprojekten habe sich dies negativ auf die Kapitalstruktur ausgewirkt, so der Energiekonzern.
Orsted rückt daher von seinem GW-Ziel für 2030 und dem EBITDA-Ziel ab und reduziert sein Investitionsprogramm. Künftig will sich Ørsted in erster Linie auf die finanziell attraktivsten Offshore-Windprojekte in Regionen und Ländern fokussieren, in denen aus Sicht des Unternehmens die attraktivsten Rahmenbedingungen und das beste Investitionsumfeld bestehen. Mit den reduzierten Wachstumsambitionen bis 2030 und einem disziplinierten Ansatz bei der Kapitalallokation werde Ørsted zwangsläufig ein schlankeres und fokussierteres Unternehmen werden.
Um die Ziele zu erreichen, will Ørsted sein Investitionsprogramm bis 2030 um ca. 25 Prozent auf 210 - 230 Mrd. DKK (rd. 28,1 - 30,8 Mrd. Euro) reduzieren, die Umsetzung des Veräußerungsprogramms sicherstellen und sich auf die Umsetzung des bestehenden Bauportfolios konzentrieren. Dies werde voraussichtlich zu einer Verdoppelung der installierten Offshore-Windkapazität von 9,9 GW auf 18,0 GW führen und die gesamte installierte Kapazität an erneuerbaren Energien bis Ende 2027 auf 27,3 GW erhöhen, so Ørsted.
Der neue Ørsted CEO Rasmus Errboe ist insgesamt mit den Finanzergebnissen zufrieden: „Das Jahr 2024 erwies sich für die Branche und für Ørsted als ein herausforderndes Jahr. Wir haben Gegenwind verspürt und deshalb notwendige Maßnahmen ergriffen, darunter die Anpassung unseres Geschäftsplans mit einem reduzierten Investitionsprogramm, um unsere Kapitalstruktur und Wertschöpfung zu stärken“, so Errboe.
Aktie setzt sich im RENIXX an die Spitze
Die Ørsted-Aktie kann von den Geschäftszahlen und Plänen des Unternehmens profitieren. Am gestrigen Handelstag setzt sich die Aktie im RENIXX an die Spitze und legt um 7,4 Prozent auf 40,53 Euro zu (Schlusskurs, 06.02.2025, Börse Stuttgart).
© IWR, 2025
Führungswechsel bei Ørsted: Mads Nipper tritt als Ørsted CEO zurück, Rasmus Errboe wird Nachfolger
Ørsted kündigt Wertminderungen auf Offshore Windprojekte in den USA an - Aktie bricht ein
Polens Regierung setzt auf Offshore Windenergie - PGE und Ørsted bauen Baltica 2 mit 1.500 MW Leistung
Minderheitsbeteiligung: Equinor erhöht Beteiligung an Ørsted abschließend auf 10 Prozent
re:cap global investors ag sucht Technical Expert (m/w/d) im Bereich Erneuerbare Energien
Original PM: Ørsted und SWW Wunsiedel vereinbaren langfristige Grünstromlieferung aus Solarenergie
re:cap global investors ag sucht Technical Expert (m/w/d) im Bereich Erneuerbare Energien
Pressemappen - mit Original-Pressemitteilungen