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Börse KW 04/25: RENIXX verdaut Trump - Ørsted: US-Wertberichtigungen - SMA: Solarspitzen-Gesetz - Ormat: 10 Jahres PPA – Vestas: Ukraine-Zuschlag - SFC Energy: Bau-Watch-Auftrag

© Ørsted© Ørsted

Münster - Der globale Aktienindex für erneuerbare Energien RENIXX-World (ISIN: DE000RENX014) hat in der vergangenen Woche nach dem Trump-Rundumschlag den Rückwärtsgang eingelegt. Einerseits setzt Trump auf fossile Energien und lehnt erneuerbare Energien weitgehend ab, andererseits profitieren in den USA gerade republikanische Bundesstaaten vom Inflation Reduction Act (IRA).

Der regenerative Aktienindex RENIXX World hat in der letzten Woche 4,4 Prozent auf einen Kurs von 955,46 Punkte nachgegeben und damit deutlich unter der wichtigen 1.000 Punkte Marke geschlossen (Schlusskurs: 24.01.2025). Angesichts der Unberechenbarkeit von US-Präsident Donald Trump ist mit Blick auf den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien in den USA derzeit viel Verunsicherung im Markt und eine seriöse Markteinschätzung für die USA nicht möglich. Zu den wenigen Gewinnern der Börsenwoche zählen das US-Brennstoffzellen- und Wasserstoff-Unternehmen Bloom Energy und der Biotreibstoffhersteller Verbio, der sich von seinem Kurssturz der Vorwoche etwas erholen kann.

Übergeordneter Trend

Der RENIXX pendelte lange in der Bandbreite zwischen 1.000 und 1.200 Punkte, tauchte nach der Trump-Wahl zwischenzeitlich immer wieder unter die 1.000 Marke ab, kann sich aber dann doch wieder erholen. Aktuell ist der RENIXX wieder unter die 1.000 Punkte-Marke gerutscht, konnte sich aber am Freitag etwas von seinem Jahrestief am 23.01.2025 mit 936 Punkten nach oben absetzen. Auf Jahressicht 2025 verliert der RENIXX steht der RENIXX auf dem aktuellen Schlusskurs bei einem Minus von -2,7 Prozent (Vorwoche: +1,8 Prozent).

Ørsted: Wertminderung auf Offshore-Projekte in den USA

Ørsted hat für das Geschäftsjahr 2024 einen vorläufigen Betriebsgewinn (EBITDA) von 24,8 Mrd. DKK (3,3 Mrd. Euro) bekannt gegeben. Allerdings belasten eine Reihe von Wertminderungen in Höhe von insgesamt 12,1 Mrd. DKK (1,6 Mrd. Euro), die das Unternehmen im vierten Quartal 2024 verbuchen musste. Eine der Hauptursachen für die Wertminderungen ist der Anstieg der Zinssätze um 75 Basispunkte, der die Kapitalkosten erhöht hat. Als wesentlicher Belastungsfaktor für die Wertminderungen sind die Pachtverträge für Meeresböden in den US-Bundesstaaten New Jersey, Maryland und Delaware. Marktunsicherheiten und die aktuelle geopolitische Lage führten zu einer Neubewertung dieser Pachtverträge, was zu einer weiteren Wertminderung von 3,5 Mrd. DKK (450 Mio. Euro) führte. Ørsted sieht die langfristigen Potenziale des US-Offshore-Marktes allerdings weiterhin als strategisch vorteilhaft an und bleibt zuversichtlich.

Die Ørsted-Aktie gehört mit einem Minus von 14,5 Prozent auf 35,97 Euro zu den größten Verlierern der vergangenen Börsenwoche.

SMA Solar fordert Umsetzung des Solarspitzen-Gesetzes

SPD und Grüne haben kurz vor Weihnachten den Entwurf für das Gesetz zur Änderung des Energiewirtschaftsrechts zur Vermeidung von temporären Erzeugungsüberschüssen (Solarspitzen-Gesetz) vorgelegt. Mit dem Gesetz soll die Produktion von überschüssigem PV-Strom in verbrauchsarmen Phasen gedrosselt und das Stromnetz stabilisiert werden. Durch das Gesetz könnten Wechselrichter-Hersteller verpflichtet werden, auf Anweisung der Netzbetreiber Solaranlagen vom Netz zu nehmen. SMA Solar fordert mit Blick auf Stabilität in der Stromversorgung und eine weiterhin hohe Dynamik bei der Umsetzung der Energiewende eine zügige Umsetzung des Solarspitzen Gesetzes.
Die SMA-Aktie verliert in der letzten Woche 6,1 Prozent auf einen Kurs von 14,52 Euro.

Ormat schließt 10 Jahres Geothermie-PPA ab

Ormat Technologies Inc. hat einen 10-jährigen Stromabnahmevertrag (Power Purchase Agreement, PPA) mit Calpine Energy Solutions, einem der größten Energieversorger Nordamerikas, unterzeichnet. Calpine Energy Solutions wird im Rahmen der Vereinbarung Strom mit einer Leistung von bis zu 15 MW aus dem geothermischen Kraftwerk Mammoth 2 in der Nähe von Mammoth Lakes, Kalifornien, beziehen. Die Energielieferungen im Rahmen des PPA sollen im ersten Quartal 2027 beginnen.

Die Aktie von Ormat kann nicht profitieren, der Kurs gibt auf Wochensicht um 5,2 Prozent auf 62,44 Euro nach.

Vestas liefert Turbinen für Windpark in der Ukraine

Der dänische Windturbinen-Hersteller Vestas hat sich einen Großauftrag über eine Leistung von 384 MW für die zweite Phase des Tyligulska-Projekts von DTEK in der Ukraine gesichert. Der Auftrag ergänzt den 114-MW-Auftrag für das Projekt Tyligulska I, den Vestas im März 2021 erhalten hat. Für die jetzt beauftragte zweite Phase des Tyligulska-Projekts wird Vestas 64 Windturbinen des Typs V162-6.2 MW im 6 MW-Betriebsmodus liefern und in Betrieb nehmen. Zusammen werden die erste und zweite Phase von Tyligulska eine Kapazität von 498 MW haben, mit insgesamt 83 V162-6.2 MW-Windturbinen im 6.0 MW-Betriebsmodus.
Die Vestas-Aktie kann leicht zulegen und geht mit einem Plus von 0,9 Prozent auf 12,94 Euro aus dem Handel.

SFC Energy: Folgeauftrag von Bau-Watch

Die Brennstoffzellen-Unternehmen SFC Energy AG aus Brunnthal im Landkreis München hat einen weiteren Folgeauftrag von dem auf Sicherheitslösungen spezialisierten Unternehmen Bau-Watch erhalten. Der Anbieter von Überwachungslösungen beispielsweise für Baustellen will die Brennstoffzellen von SFC Energy in seinen Kameratürmen in Europa und Großbritannien einsetzen. Dabei handelt es sich um automatisierte Überwachungsstationen, die rund um die Uhr (24/7) Videoüberwachung für die Bereiche Sicherheit, Beobachtung und Diebstahlschutz bieten.
Die SFC Energy-Aktie gewinnt 1,6 Prozent auf 16,70 Euro.

RENIXX erwischt schwachen Start

Zu Beginn der neuen Handelswoche gibt der RENIXX weiter nach. Die größten Kursabschläge im frühen Handel verzeichnen Goldwind, Bloom Energy, Tesla, First Solar und Enphase. Im Plus notieren lediglich China Longyuan und Daqo New Energy.

Bild: RENIXX Chart der letzten 5 Jahre - IWR

© IWR, 2025


27.01.2025

 



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