GE forscht an schwimmender 12 MW Offshore-Windturbine
GE-Forscher haben Details eines laufenden Zwei-Jahres-Projekts im Rahmen des ARPA-E-Programms ATLANTIS (Aerodynamic Turbines Lighter and Afloat with Nautical Technologies and Integrated Servo-control) vorgestellt. Ziel des mit einem Volumen von 4 Mio. USD ausgestatteten Projektes ist die Entwicklung von fortschrittlichen Steuerungen für eine schwimmende 12-MW GE-Offshore-Windturbine.
GE Research entwickelt optimierte Steuerung für massenreduzierte schwimmende 12 MW-Offshore-Turbine
Die Advanced Research Projects Agency-Energy (ARPA-E) ist eine Energieforschungsagentur, die dem amerikanischen Department of Energy (DoE) unterstellt ist. Ihre Aufgabe ist die Förderung von Energietechnologien mit hohem Potenzial und großer Wirkung, die sich für Investitionen des Privatsektors allerdings noch in einem zu frühen Stadium befinden. Das Projekt der schwimmenden Windturbine ist eine von mehreren Energietechnologien, die GE Research in dieser Woche auf dem virtuellen ARPA-E Innovation Summit (24. - 27.05.2021) vorgestellt hat. GE arbeitet bei diesem Projekt mit Glosten zusammen, einem der führenden Design- und Beratungsunternehmen in der Schifffahrtsbranche und Entwickler des schwimmenden Windturbinenfundaments Pelastar.
Der Bau einer schwimmenden Plattform, die eine so massive Struktur wie eine Offshore-Turbine mit einer Höhe von mehr als 850 Fuß (260 m) tragen kann, dürfe nicht unterschätzt werden, so der Leiter des Forschungsprojektes Rogier Blom bei GE Research. "Durch unser ATLANTIS-Projekt mit ARPA-E werden wir das Steuerungssystem gleichzeitig mit dem Design der schwimmenden Struktur selbst entwerfen, um die schwimmende Offshore-Windenergie in Richtung einer zukünftigen, kommerziell nutzbaren Lösung voranzutreiben", so Blom weiter.
Über die Kopplung einer 12-MW-GE-Turbine mit Glostens Plattformtechnologie soll eine leichtgewichtige schwimmende Turbine mit bis zu 35 Prozent weniger Masse im Turm und in der schwimmenden Plattform und deutlich niedrigeren Stromgestehungskosten konstruiert werden. „Die enge Zusammenarbeit mit GE gibt uns eine weitere Ebene von detaillierten technischen Design-Inputs, die über die Standard-Treiber von Standortbedingungen, Baukosten, Zeitplan und die resultierenden LCOE (Stromgestehungskosten) hinausgehen. Das ist die Kooperation, die nötig ist, um schwimmende Windkraftanlagen zum technischen und kommerziellen Erfolg zu führen", so Glosten Vize-Präsident Ben Ackers.
Biden-Administration forciert Ausbau der Floating Offshore-Windenergie
Der Ausbau der Offshore-Windenergie in den USA befindet sich bislang noch in einer frühen Initialisierungsphase. Nach den Ankündigungen der Biden-Administration die Offshore-Windenergie in den USA bis zum Jahr 2030 auf 30.000 Megawatt (MW) auszubauen, dürfte sich das bald ändern. Im Fokus steht dabei insbesondere auch die Erschließung der Offshore-Potenziale vor der Pazifikküste in Kalifornien. Konkret hat das US-Innenministerium in Abstimmung mit dem Verteidigungsministerium bereits ein Gebiet ("Morro Bay 399 Area") identifiziert, das die Installation von 3.000 MW Offshore-Windleistung auf etwa 399 Quadratmeilen vor der zentralen Küstenregion Kaliforniens ermöglicht.
Da der äußere Kontinentalsockel im Pazifik viel schneller in viel tiefere Gewässer abfällt als im Atlantik, sollen in den Gewässern vor Kalifornien vor allem schwimmende Offshore-Windparks realisiert werden. Dazu wird das Department of Energy (DOE) über ARPA-E (Advanced Research Projects Agency - Energy) mehr als 100 Millionen Dollar in die Erforschung, Entwicklung und Demonstration der schwimmenden Offshore-Windtechnologie investieren.
© IWR, 2021
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