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Windenergie erreicht 2019 neue Rekordwerte in Deutschland und Europa

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Münster - Die Stromerzeugung aus Windenergie hat im Jahr 2019 in Deutschland und den EU-Mitgliedsstaaten weiter zugelegt und ist auf ein neues Rekordniveau geklettert. In Deutschland wurde erstmals mehr Strom aus Windenergie als aus Braunkohle erzeugt.

Die Erneuerbaren Energien konnten 2019 in Europa auf dem Stromsektor weiter zulegen. Während die Solar- und Windstromproduktion neue Höchstwerte erreichten, fällt die Stromproduktion aus Wasserkraftanlagen wegen der langen Trockenphase auch 2019 vergleichsweise niedrig aus. Das geht aus einer ersten Auswertung der Stromdaten der europäischen Übertragungs-Netzbetreiber (ENTSO-E) durch das IWR hervor.

Deutschland: Wind- und Solaranlagen erzeugen 2019 rd. 165 Milliarden Kilowattstunden Ökostrom

Die Einspeisung von Wind- und Solarstrom in Deutschland stieg nach vorliegenden Daten der europäischen Netzbetreiber 2019 auf etwa 165 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh). Gegenüber dem Vorjahr 2018 ist das ist ein Zuwachs um über 15 Mrd. kWh. Der Großteil der Stromproduktion entfällt auf die Stromerzeugung aus Windenergie, die im Dezember 2019 mit etwa 15 Mrd. kWh noch einmal kräftig zulegen kann und im Gesamtjahr 2019 auf etwa 124 Mrd. kWh (2018: 109 Mrd. kWh) steigt. Das ist ein neuer Rekord. Gleichzeitig rangiert die Stromerzeugung aus Windenergie im deutschen Strom-Mix erstmals auf Platz 1, vor der Braunkohle. Die deutsche Solarstromerzeugung erreicht 2019 eine Größenordnung von etwa 42 Mrd. kWh (2018: 41 Mrd. kWh). Windstrom auf See (Offshore Windenergie) klettert nach der Inbetriebnahme zahlreicher Offshore-Windparks 2019 auf rd. 24 Mrd. kWh (2018: 19 Mrd. kWh).

Europa: Windstrom-Produktion deutlich vor Wasserkraft, Solar- und Bioenergie

In Europa (EU-Staaten) steigt die Wind- und Solarstromproduktion 2019 auf den neuen Rekordwert von knapp 510 Mrd. kWh. Wie in Deutschland ist auch in Europa die Windenergie 2019 die wichtigste regenerative Energiequelle mit rd. 392 Mrd. kWh (2018: 349 Mrd. kWh) auf Platz 1, vor der Wasserkraft und der Solarenergie. Im EU-Länder-Ranking erreicht Deutschland bei der Windenergie 2019 mit 124 Mrd. kWh Platz 1, vor Spanien (52 Mrd. kWh), Großbritannien (45 Mrd. kWh), Frankreich (33 Mrd. kWh) und Italien mit 20 Mrd. kWh.

Die Stromerzeugung aus Solarenergie klettert in der EU nach den vorläufigen ÜNB-Daten auf 114 Mrd. kWh (2018: 111 Mrd. kWh) und rangiert damit noch vor der Bioenergie (95 Mrd. kWh). Auf Platz 1 des Solar-Länder-Rankings rangiert Deutschland (42 Mrd. kWh) vor Italien (19 Mrd. kWh), Spanien (14 Mrd. kWh), Frankreich (11 Mrd. kWh) und Großbritannien mit ebenfalls rd. 11 Mrd. kWh. Mit deutlichem Abstand folgen danach Griechenland (3,6 Mrd. kWh) und Belgien (3,5 Mrd. kWh).

IWR: Windenergie erreicht in Europa 2019 zeitweise die Leistung von 100 Atomkraftwerken

Die zunehmende Bedeutung der erneuerbaren Energien zeigt sich auch in der Bereitstellung der steigenden regenerativen Kraftwerksleistung in Europa. Im Jahr 2019 erreichte die Windkraftleistung in den EU-Staaten wie im Vorjahr wieder zweitweise die Marke von über 100.000 Megawatt (MW). „Am 13. Januar 2019 kletterte die Windkraftleistung in Europa auf über 102.000 Megawatt. Das entspricht der Leistung von rund 100 Atomkraftwerken“, so IWR-Direktor Dr. Norbert Allnoch. Die maximale Solarleistung im EU-Netz wurde am 29 Juni 2019 mit knapp 69.000 MW erreicht.

Über die Daten der europäischen Netzbetreiber (ENTSO-E)

Die IWR-Auswertung basiert auf der Analyse aller derzeit verfügbaren Daten der europäischen Netzbetreiber. Für Deutschland liefern die vier Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) Tennet TSO, 50 Hertz Transmission, Amprion und TransnetBW an den Verband der europäischen Übertragungsnetzbetreiber (ENTSO-E). Die hier dargestellten Daten für die regenerative Stromerzeugung sowie den Leistungsdaten spiegeln den aktuellen Stand Anfang 2020 wider. Die Angaben aus den EU-Staaten basieren auf den Daten der jeweiligen Netzbetreiber in den einzelnen EU-Ländern. Die veröffentlichte Stromerzeugung in der endgültigen Jahresabrechnung und den amtlichen Statistiken in Deutschland (z.B. BMWi) oder in Europa (Eurostat) kann daher von den zeitnahen Hochrechnungen abweichen.

© IWR, 2020


07.01.2020

 



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