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Offshore-Pioniere bündeln Expertise

Dresden/Seattle – Gerade in größeren Wassertiefen sind Offshore-Windenergieanlagen auf schwimmenden Plattformen eine interessante Option. Nun arbeiten zwei Pioniere der Branche aus den USA und aus Deutschland zusammen, um solche schwimmenden Plattformen weiter zu entwickeln.

Zwei Ingenieur-Experten aus den USA und Deutschland wollen in Zukunft stärker kooperieren, um eine sogenannte Tension-Leg Platform (TLP) für die Offshore-Windenergie zu entwickeln. Dieser aus vier vertikal schwimmenden Stegen bestehende Plattform-Typ wir bislang vorwiegend für Öl- und Gas-Bohrinseln verwendet.

Gicon und Glosten entwickeln neue Offshore-Plattform

Der deutsche Ingenieurdienstleister Großmann Ingenieur Consult GmbH (Gicon) und das US-amerikanische Ingenieurbüro Glosten werden zukünftig bei der Entwicklung der TLP-Technologie enger zusammenarbeiten. Ziel ist es, Ressourcen und Fachwissen der Unternehmen für eine gemeinsame TLP als Fundamente für schwimmende Offshore-Windenergieanlagen zu nutzen.

Die Struktur soll für Wassertiefen von 20 bis 350 Meter konstruiert werden und leicht an die konkreten Bedingungen hinsichtlich der Seeverhältnisse, der Meeresböden und der Turbinengrößen adaptierbar sein. Darüber hinaus wollen die beiden international agierenden Unternehmen ihre nationalen und regionalen Netzwerke nutzen, um die Vorteile der TLP-Technologie für die Offshore-Industrie optimal weiterentwickeln und vermarkten zu können.

TLP-Plattform ist besonders stabil

Beide Unternehmen haben in den vergangenen Jahren an der Entwicklung eigener Offshore-Fundamente gearbeitet. Die jeweiligen Vorteile beider Systeme können zukünftig sowohl für eine komplett neue Konstruktion verwendet als auch in eine bestehende Technologie integriert werden. Gleichzeitig erhoffen sich beide Partner, dass sich dadurch weitere Chancen für potentielle Hybridlösungen ergeben.

„Der größte Vorteil eines TLP-Fundaments liegt in dessen Stabilität“, erläutert Gicon Gründer Prof. Jochen Großmann. „Dadurch sind die Anforderungen an Windkraftanlagen, in Bezug auf die Plattformbewegungen, im Vergleich zu anderen Systemen, wesentlich geringer.“ Die Stabilität eines TLP-Systems wird durch eine Kombination verschiedener Kräfte, wie vorgespannte Verankerungen und Auftriebskörper, erreicht. Ergänzende Systeme zur Stabilisierung, beispielsweise aktive Ballastwassersysteme, sind dadurch nicht erforderlich. Darüber hinaus besitzt die TLP-Technologie für Windenergieanlagen gleicher Größe eine deutlich geringere Masse im Vergleich zu anderen schwimmenden Offshore-Fundamentlösungen.

Stromgestehungskosten sollen mit TLP-Lösung deutlich sinken

Im Ergebnis soll die Zusammenarbeit der beiden Unternehmen Entwicklern, Stromversorgern und unabhängigen Stromerzeugern zeitnah eine TLP-Lösung aus einer Hand mit Stromgestehungskosten von unter 7 Cent je Kilowattstunde (kWh) anbieten. „Unser Ziel ist es zudem, mittelfristig eine Technologie zur Marktreife zu führen, die für einen Windpark mit 10 Megawatt (MW) Turbinen Stromgestehungskosten von 5 Cent je kWh erreicht“, so Großmann.

© IWR, 2017

17.05.2017

 



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