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Netzbetreiber stricken am Offshore Stromnetz

Münster - In Europa rückt mit Blick auf den europäischen Binnenmarkt die Leistungsfähigkeit der Stromverbindungen zwischen den Ländern immer stärker in den Fokus. Mit zwei neuen Stromleitungen in der Nord- und Ostsee wird der nordeuropäische Stromaustausch über die Landesgrenzen hinweg ausgebaut.

In der Nordsee soll in etwa 10 Jahren eine neue Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) mit einer Länge von etwa 760 Kilometer (km) für besseren Stromaustausch mit Dänemark sorgen. In der Ostsee ist geplant, über eine etwa 300 km lange Gleichstromverbindung ab 2025/2036 den Stromaustausch zwischen Deutschland und Schweden zu verbessern.

Viking Link Interconnector – knapp 10 Jahre bis zu Inbetriebnahme

Im Bereich der Nordsee schreibt der dänische Netzbetreiber Energinet.dk zusammen mit National Grid Viking Ltd (UK) die Netzverbindung „Viking Link Interconnector“ zwischen Lincolnshire (UK) und Südjütland (Dänemark) aus. Die HGÜ-Leitung ist auf eine Übertragungsleistung von 1.400 Megawatt (MW) ausgelegt. Die Ausschreibung erfolgt in sieben Teillosen und deckt sämtliche Leistungen von der Planung und Projektierung über die Beschaffung, Herstellung, Installation, Bau, Prüfung und Inbetriebnahme bis hin zur Ersatzteilversorgung, operativen Übergabe und Instandhaltung der Verbindungsleitung ab. Der Projektzeitraum wird auf 9,5 Jahre beziffert.

50Hertz (Deutschland) und Svenska kraftnät (Schweden) kooperieren

Die Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz (Deutschland) und Svenska kraftnät (Schweden) haben sich jetzt auf weitere wichtige Details zur Planung und zum Bau der Gleichstromverbindung Hansa PowerBridge geeinigt und einen Kooperationsvertrag unterzeichnet. Der rd. 300 km lange Interkonnektor mit einer Leistung von 700 MW wird Güstrow in Mecklenburg-Vorpommern mit Hurva in Südschweden verbinden. Über die Stromverbindung soll Windstrom nach Schweden bzw. Wasserkraftstrom nach Deutschland transportiert werden.

Auf deutscher Seite soll jetzt das Planfeststellungsverfahren vorbereitet und bis Ende 2021 abgeschlossen werden. Auch für den schwedischen Teil sollen bis Ende 2012 die notwendigen Genehmigungen vorliegen. Die Ausschreibung ist für 2022 vorgesehen, 2025/2026 soll die Anlage in Betrieb gehen. Das Gesamtvolumen der Investitionskosten wird auf mehr als 600 Mio. Euro geschätzt. Auf schwedischer Seite werden die Investitionskosten von Svenska kraftnät und auf der deutschen Seite von 50Hertz getragen, die Kosten für das gemeinsame Seekabel werden aufgeteilt.

© IWR, 2017

26.01.2017

 



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