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Hamburger Branchen-Netzwerk: Energiewende bleibt Erfolgsstory

Hamburg – Das Hamburger Cluster für erneuerbare Energien ordnet die aktuelle Diskussion rund um die Energiewende in Deutschland ein. Auf die Frage, ob die Energiewende derzeit stockt, gibt der Chef des norddeutschen Netzwerks eine überraschende Antwort.

Das Cluster Erneuerbare Energien Hamburg (EEHH) stellt zwar fest, dass der Ausbau von Offshore-Windparks gedrosselt wird, dass die Stromleitungen trotz höherer Kosten und Zeitverzögerung als Erdkabel und nicht als Überlandleitungen gelegt werden sollen und dass der Netzausbau dem Ausbau der erneuerbaren Energien hinterherhinken soll. Dennoch gibt es aus Sicht der Hamburger Energiewende-Experten viele Erfolgsgeschichten zu erzählen.

EEHH-Chef Rispens: Energiewende lässt sich nicht ausbremsen

Jan Rispens, Geschäftsführer des Clusters Erneuerbare Energien Hamburg (EEHH-Cluster) sagt: „Wir haben beim Ausbau der Erneuerbaren Energien Erfolgsgeschichten en masse. Kein Mensch hätte vor 20 Jahren erwartet, dass es möglich wäre, den aktuellen Anteil von 33 Prozent Strom aus Erneuerbaren Energien im Stromnetz aufzunehmen.“ Rispens erwartet eine souveräne Fortführung der Energiewende. Zudem gehe es noch um viel mehr. Rispens: „Wenn die moderne Echtzeit-Überwachung der Übertragungsnetze sich weiter verbreitet und wenn der Ausbau der Übertragungsnetze in den kommenden Jahren mehr an Fahrt gewinnt.“ Die Botschaft lautet: "Die Energiewende lässt sich nicht ausbremsen!"

Stromversorgung so zuverlässig wie noch nie

Das EEHH-Cluster mit über 190 Mitgliedsunternehmen und -institutionen aus der Metropolregion Hamburg weist daraufhin, dass die Netzbetreiber die Verbraucher in Deutschland so zuverlässig mit Strom wie nie zuvor versorgen. Deutschland verzeichnet den niedrigsten Stand an Stromausfällen pro Verbraucher, den es je gab. Zahlen der Bundesnetzagentur von 2014 beziffern eine durchschnittliche Dauer von Stromausfällen von 12 Minuten und 28 Sekunden pro Jahr pro Verbraucher. Zu dieser Entwicklung tragen neue Verfahren und Technologien bei, die Solar- und Windstrom sicher ins Netz integrieren. Erst im Februar dieses Jahres hat ein deutscher Netzbetreiber es zum ersten Mal geschafft, Windenergieanlagen für die Erbringung von Regelenergieleistung zu qualifizieren. Aus Sicht des EEHH ein Meilenstein der Energiewende, denn durch exaktere Prognosen über den genauen Energiebedarf lassen sich Schwankungen der Stromnetzfrequenz nun auch durch Windparks ausgleichen und Übertragungsverluste vermeiden.

Offshore-Windstrom liefert günstigen Beitrag zur Versorgung

Weitere Erfolge seien der Bau der Konverterstation im schleswig-holsteinischen Büttel, von wo aus langfristig über 2.100 Megawatt Windstrom aus den Offshore-Windparks in der Nordsee von Gleich- in Drehstrom verwandelt und nach Süden weiterverteilt werden können. Hinzu komme der Preiseffekt: Anfang Juli wurde bei einer staatlichen Ausschreibung für Offshore-Windparks in den Niederlanden ein Zuschlag an Windparks erteilt, die Strom auf See erstmalig für deutlich unter zehn Cent pro Kilowattstunde erzeugen werden. Das Hamburger Cluster verweist weiter darauf, dass die Netzbetreiber auch Zeit und Geld in die Aufklärung der Bevölkerung investieren

Hohe Eigendynamik der erneuerbaren Energien

Trotz dieser Positiv-Beispiele hält EEHH-Cluster-Geschäftsführer Jan Rispens etliche Inhalte und die Zielrichtung der jüngsten Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes teilweise für falsch: „Die Netzbetreiber sind mit ihren Innovationen und Investitionen durchaus erfolgreich, so dass keine Notwendigkeit besteht, den Ausbau der erneuerbaren Energien so zu drosseln, wie es jetzt passiert.“ Der Ausbau der Netze müsse weiter wie geplant vorauslaufend auf dem Ausbau der erneuerbaren Energien stattfinden, und nicht anders herum, so Rispens. „Die Energiewende lässt sich nicht ausbremsen!“, lautet Rispens’ Botschaft an die Verbraucher. Die Eigendynamik der erneuerbaren Energien sei dafür einfach zu groß.

© IWR, 2016

01.09.2016

 



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