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DNV GL startet Industrieprojekt für schwimmende Windkraftanlagen

Hamburg - Insgesamt 14 Unternehmen aus den Sektoren Windenergie, Öl und Gas und aus der Schifffahrt beteiligen sich am gemeinsamen Industrieprojekt "Coupled Analysis of Floating Wind Turbines" unter der Federführung von DNV GL. Gemeinsam wollen sie schwimmende Windenergieanlagen voranbringen.

Die Energieexperten von DNV GL werden zusammen mit dreizehn globalen Partnern ein neues gemeinsames Industrieprojekt zu schwimmenden Windenergieanlagen (kurz "Floatings") durchführen. Damit soll das enorme Windkraft-Potenzial auf dem offenen Meer erschlossen werden. Es geht dabei zunächst um Standards für die Konstruktion derartiger Turbinen.

Energieertrag der Offshore-Anlagen steigt mit der Küstenentfernung

„Der Energieertrag einer Offshore-Anlage ist umso höher, je weiter sie sich auf dem offenen Meer befindet, da hier der Wind noch stärker weht als in Küstennähe“, bestätigt Jan Rispens, Geschäftsführer des Clusters Erneuerbare Energien Hamburg (EEHH-Cluster). „Aus technischen Gründen können ab einer Wassertiefe von ungefähr 50 Metern aber keine fest im Meeresboden verankerten Fundamente für Offshore-Windenergieanlagen gebaut werden.“ Um dieses Windenergie-Potenzial auf dem offenen Meer zu erschließen, entwickeln Experten weltweit Techniken für schwimmende Konstruktionen. Derzeit gibt es viele verschiedene technische Ansätze, Windrädern das Schwimmen beizubringen. Erstmals hat sich nun ein Konsortium zu einem „Joint Industry Project“ gebildet, um die Floating-Technik zu vereinheitlichen und gemeinsam voranzubringen. Ziel ist es, einen neuen technischen Standard für schwimmende Windkraftwerke zu entwickeln, um so allgemeingültige Vorgaben für die Produktion sowie die technische Überprüfung und Analyse zu generieren.

Bislang kein einheitlicher Ansatz für den Bau schwimmender Offshore-Turbinen

Es fehle bislang ein allgemein anerkannter und einheitlicher Ansatz für die praktischen Methoden für den Bau und die Validierung der numerischen Modelle in Übereinstimmung mit den Anforderungen der Normen, betont DNV GL. Standardisierung sei ein wichtiger Meilenstein, wenn es darum geht, die Industrie bei der Entwicklung zuverlässiger schwimmender Windkraftanlagen in die richtige Richtung zu lenken. Dazu gehöre das Aufstellen von Mindestanforderungen für die Entwicklung bei neuen Konzepten, die Investoren bei der Evaluierung helfen können, sowie die Unterstützung ausgereifterer Technologien im Hinblick auf eine sichere Vermarktung.

EDF, NREL und Ramboll mit dabei

Luca Vita, Projektmanager des Joint Industry Project und Senior Engineer bei DNV GL – Energy, Renewables Certification, erklärte: „Die Analyse schwimmender Windkraftanlagen ist eine komplexe Aufgabe, welche die Integration unterschiedlicher Technologien und Disziplinen erfordert. Das Fehlen einer gemeinsamen Vereinbarung zur optimalen Vorgehensweise bei der Durchführung dieser Analysen während der verschiedenen Phasen des Konstruktionsprozesses birgt potenzielle Risikofaktoren und Verzögerungen für die Projektentwicklung, aber auch für die Kostenevaluierung neuer konzeptioneller Entwürfe. Dieses Projekt bietet eine einzigartige Plattform für die gemeinsame Entwicklung einer Recommended Practice von unschätzbarem Wert, von der jeder Stakeholder in der Industrie profitieren wird, wenn man das breite Spektrum der interdisziplinären Fähigkeiten und Geschäftsziele der einzelnen Beteiligten betrachtet.“ Zu den 13 Projektpartnern, gehören u.a. der französische Energiekonzern EDF, das dänische Ingenieur-, Planungs- und Managementberatungsunternehmen Ramboll oder das US-Energieforschungsinsttitut NREL (National Renewable Energy Laboratory) mit. Die neuen Richtlinien werden auf der Erfahrung aus der Anwendung des 2013 veröffentlichten Offshore Standards mit dem Titel „Design of Floating Wind Turbine Structures“ aufbauen und sollen Methoden und Wege zur Erfüllung der festgelegten Anforderungen aufzeigen.

© IWR, 2016

19.07.2016

 



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