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Offshore-Windenergie: Siemens übergibt vierte Nordsee-Netzanbindung

Erlangen - Siemens hat mit Helwin2 die vierte Nordsee-Netzanbindung an den Auftraggeber Tennet übergeben. Der deutsch-niederländische Übertragungsnetzbetreiber Tennet kann mit der neuen Anlage bis zu 690 Megawatt Offshore-Windstrom übertragen.

Insgesamt sind nun vier Siemens-Netzanbindungen mit einer Übertragungsleistung von über 2.900 Megawatt (MW) in der Nordsee installiert, die zusammen rund vier Millionen deutsche Haushalte mit Strom versorgen können. Die Offshore-Plattform der Helwin2-Verbindung liegt etwa 85 Kilometer vor der Küste nordwestlich der Insel Helgoland.

Siemens-Netzanbindungen können Strom für vier Mio. Haushalte transportieren

Tennet hatte die vier Offshore-Netzanbindungen Helwin1 (576 MW), Helwin2 (690 MW), Borwin2 (800 MW) vor Borkum sowie Sylwin1 (864 MW) vor Sylt in Folge an das Konsortium aus Siemens und dem italienischen Kabelspezialisten Prysmian in Auftrag gegeben. Alle vier Nordsee-Netzanbindungen befinden sich nun im Regelbetrieb.
„In diesem Jahr haben wir die vier weltweit ersten Offshore-Netzanbindungen dieser Leistungsklasse in effizienter Gleichstromtechnik fertiggestellt. Dank Siemens-Technik können knapp vier Millionen deutscher Haushalte mit auf hoher See erzeugtem Windstrom versorgt werden“, sagte Tim Dawidowsky, CEO der Business Unit Transmission Solutions in der Siemens-Division Energy Management.
„Die Fertigstellung von Helwin2 ist ein wichtiger Meilenstein für uns. Wir realisieren Schritt für Schritt die von der Bundesregierung vorgegebenen Offshore-Ausbauziele“, sagte Lex Hartman, Mitglied der Tennet-Geschäftsführung. „Die Bundesregierung plant, bis 2020 Offshore-Windkapazitäten von 6,5 Gigawatt zu erreichen. Tennet hat bereits jetzt über 50 Prozent dieses Ausbauzieles realisiert."

Amrumbank West an Helwin 2 - Nordsee Ost und Meerwind Süd Ost an Helwin 1

Der angeschlossene Windpark Amrumbank West wird derzeit aufgebaut und soll mit insgesamt 80 Siemens-Windturbinen der 3,6-Megawatt-Klasse über eine Leistung von insgesamt 303 MW verfügen. Laut Siemens werden "praktisch täglich weitere Anlagen zugeschaltet". Über die Nachbar-Netzanbindung Helwin 1 werden der bereits in Betrieb befindliche Windpark Nordsee Ost (288 MW) und der geplante Windpark Meerwind Süd Ost (288 MW) angeschlossen.
Den neuesten Auftrag für eine Netzanbindung in der Nordsee, Borwin3, erhielt Siemens im Konsortium mit Petrofac im Frühjahr 2014. Diese fünfte Netzanbindung von Siemens soll 2019 den kommerziellen Betrieb aufnehmen. Nach ihrer Inbetriebnahme werden die fünf installierten Netzanbindungen von Siemens über insgesamt 3.800 MW Übertragungsleistung verfügen und so Offshore-Windkraft zur Versorgung von rechnerisch knapp fünf Millionen Haushalten übertragen.

HGÜ-Leitung drückt Kabelverluste unter vier Prozent

Dank der Siemens-Technik zur Hochspannungsgleichstrom-Übertragung (HGÜ) liegen die Übertragungsverluste pro Verbindung inklusive der Kabelverluste bei weniger als vier Prozent. Die HGÜ-Technik von Siemens ist auf den Offshore-Plattformen und in den zugehörigen Konverterstationen an Land installiert. Der Windstrom wird als Wechselstrom auf die Konverterplattform geleitet, dort in Gleichstrom umgewandelt und via Seekabel an Land gebracht. Die Landstation transformiert den Gleichstrom wieder zurück in Wechselstrom und speist ihn ins Höchstspannungsnetz ein. Ab einer Kabellänge von mehr als 80 Kilometern ist HGÜ laut Siemens die einzig effiziente Übertragungslösung.

© IWR, 2015

23.06.2015

 



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