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Warum Robben Offshore-Windparks lieben

Münster – Bei der Entwicklung von Offshore-Windparks in der Nordsee und anderen Gewässern wurde viel über die Auswirkungen auf die Meeresbiologie diskutiert und geforscht. Naturschützer hatten u.a. befüchtet, dass die Errichtung und der Betrieb dieser Offshore-Windparks Lebensräume von Fischen und Meeressäugern zerstören würde. Dass hingegen neue Rückzugegebiete für diese Arten entstehen könnten, hatten wohl die wenigsten erwartet.

Eine neue Studie von britischen Forschern um die Biologin Deborah Russell von der St-Andrews-Universität in Schottland hat ergeben, dass an Ozean-Infrastrukturen wie Pipelines oder eben Offshore-Windparks eine erhöhter Bestand an Fischen und Krebstieren vermutet wird. Denn auch Robben und Seehunde suchen offenbar diese "künstlichen Riffe" als neue Jagdgebiete.

Bewegungs-Netzmuster der Robben im Offshore-Windpark "schockierend"

Am deutschen Offshore-Windpark alpha ventus sowie am britischen Windpark Sheringham Shoal wurden die Bewegungen der mit GPS(Global Positioning System)-Sendern ausgerüsteten Seehunde und Kegelrobben registriert. Die Autoren schreiben in ihrem Beitrag im Fachblatt "Current Biology", dass die Daten stark vermuten lassen, dass diese Tiere die vom Menschen geschaffenen Strukturen gezielt zu ihrem Jagdrevier machen. Russell erklärte, dass sie geschockt gewesen sei, als sie zum ersten Mal die erstaunlichen Netzmuster geshen hat, die sich aus den Bewegungen der Robben innnerhalb des Offshore-Parks Sheringham Shoal ergeben haben. Man erkenne, dass die Meeressäuger in gerader Linie zwischen den einzelnen Fundamenten der Offshore-Windenergieanlagen gependelt sind, als würden sie diese gezielt nach neuer Beute abchecken und dann zur Futteraufnahme an irgendeiner Anlage stoppen.

Rückzugsgebiet: Kein Fischfang in den Windpark-Gebieten

Christian Bartsch ist Pressesprecher für den Offshore-Windpark alpha ventus, der von den Energieversorgern EWE, E.ON und Vattenfall 2010 in Betrieb genommen worden ist. Bartsch wies gegenüber IWR Online daraufhin, dass im Gebiet der Offshore-Windparks nicht gefischt werden darf. Das bedeutet, dass diese Gebiete für die Fische ein sicheres Rückzugsgebiet bilden. Bereits im Rahmen der ökologischen Begleitforschung durch das Projekt "Research at alpha ventus" (Rave) haben die biologischen Institute festgestellt, dass die Besiedlung der Gründungskonstruktionen schnell erfolgt sei. Negative Entwicklungen im Sinne einer einseitigen Entwicklung für bestimmte Arten im Benthos oder bei Fischen wurden hingegen nicht festgestellt. Die Robben und Seehunde haben sich offenbar ebenfalls auf diese neuen Jagdreviere eingestellt und wissen diese für sich zu nutzen.

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© IWR, 2014

25.07.2014

 



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