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Wärmepumpe statt Kohlekraftwerk: Mega-Wärmepumpe von MAN Energy Solutions liefert erste Wärme im dänischen Esbjerg

© MAN Energy Solutions© MAN Energy Solutions

Esbjerg – Während in Deutschland die Wärmepumpe politisch zerredet wird, nimmt der Markt in den nordischen Ländern weiter Fahrt auf. In Dänemark ist jetzt die weltweit größte CO2-basierte Meerwasserwärmepumpe von MAN Energy Solutions in Betrieb gegangen.

MAN Energy Solutions baut im Auftrag von DIN Forsyning im dänischen Esbjerg zwei Großwärmepumpeneinheiten mit zusammen 70 MW Heizleistung. Jetzt ist die erste von zwei Großwärmepumpen in Betrieb gegangen. Genutzt wird Strom aus naheliegenden Windparks, als Wärmequelle dient das Meerwasser der Nordsee.

Wärmewende in Dänemark: Wärmepumpe statt Kohlekraftwerk

Nachdem die dänische Energieagentur 2018 beschlossen hatte, das Kohlekraftwerk Esbjerg zu schließen, hat das dänische Unternehmen DIN Forsyning an der Umsetzung einer fossilfreien Wärmeerzeugung gearbeitet. Eines der ganz wichtigen und bedeutenden Teil-Aggregate, die Meerwasser-Wärmepumpe der MAN Energy Solutions, wurde heute (28.11.2024) in Betrieb genommen.

Die Begeisterung ist bei Helle Damm-Henrichsen, Leiterin von DIN Forsyning, deutlich zu erkennen: „Es ist natürlich ein Meilenstein, auf den wir schon lange gewartet haben. Jetzt beziehen alle unsere Kunden in Varde und Esbjerg Fernwärme aus der Nordsee. Und obwohl wir uns in Westjütland befinden, wage ich es als Weltpremiere zu bezeichnen: Die bisher größte CO2-basierte Meerwasser-Wärmepumpe der Welt ist in Betrieb.“

Fossilfreie Wärmestrategie: Wärmepumpe, Elektro- und Hackschnitzelkessel

Die Wärmepumpenanlage im Hafen von Esbjerg ersetzt gemeinsam mit anderen Technologien das stillgelegte Kohlekraftwerk der Stadt und trägt wesentlich zu Esbjergs ehrgeizigem Ziel bei, bis 2030 klimaneutral zu werden. Ergänzt wird die Wärmepumpenanlage durch einen Holzschnitzelkessel (60 MW Leistung), der nachhaltige Holzschnitzel verwendet sowie eine Elektrokesselanlage (40 MW), die als Spitzen- und Reservelastanlage dient.

Darüber hinaus fungieren rundherum kleinere Heizwerke als Spitzen- und Reservelastanlagen. Überschüssige Wärme aus Industriebetrieben soll in Zukunft große Teile der nicht auf Strom basierenden Anlagen verdrängen.

Technik: MAN setzt auf Kohlendioxid als Kältemittel

Das Grundprinzip der Wärmepumpentechnologie besteht darin, die Wärmeenergie niedriger Temperatur durch die Nutzung elektrischer Energie auf ein höheres, nutzbares Niveau anzuheben. Für jede eingesetzte MWh elektrischer Energie erzeugt die Anlage etwa drei MWh nutzbare thermische Energie (d.h. Jahresarbeitszahl = 3).

Das Herzstück der Anlage bilden zwei ölfreie, hermetisch gekapselte HOFIM®-Motorkompressor-Einheiten, die von MAN Energy Solutions in Zürich entwickelt und hergestellt wurden. Diese Maschinen arbeiten mit Hochgeschwindigkeitsmotoren und aktiven Magnetlagern, was den Bedarf an Öl eliminiert und den Wartungsaufwand reduziert. Die Einheiten sind zudem mit einem System für Fernüberwachung, Datenanalyse und Diagnostik ausgestattet, um sowohl die Kompressortechnologie als auch die Hilfssysteme effizient zu steuern.

Ein zentrales Merkmal der MAN-Technologielösung ist die Verwendung von toxikologisch und ökologisch unbedenklichem CO2 als Kältemittel im geschlossenen Systemkreislauf. Dies ist besonders relevant für DIN Forsyning, da die Anlage am Wattenmeer liegt – einem UNESCO-Weltnaturerbe mit einem sensiblen Ökosystem. Die Großwärmepumpe kann mehrfach am Tag ein- und ausgeschaltet werden, um auf Bedarfsschwankungen zu reagieren.

© IWR, 2024


28.11.2024

 



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