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Offshore-Produktion von grünem Wasserstoff: Absichtserklärung für 10 MW Elektrolyse-Demonstrator im Offshore-Windpark Alpha Ventus unterzeichnet

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Hamburg - Zukünftig soll grüner Wasserstoff als nachhaltiger Energieträger zur Dekarbonisierung verschiedener Industrien beitragen. Mit einem Demonstrationsvorhaben im Forschungs- und Test-Offshore-Windpark Alpha Ventus sollen wichtige Erkenntnisse gewonnen werden, um Offshore-Elektrolyseure perspektivisch kommerziell auf See betreiben zu können.

Die NorthH2 Projektgesellschaft mbH (NorthH2), die Deutsche Offshore-Testfeld- und Infrastruktur-GmbH & Co. KG (DOTI) und die Stiftung Offshore-Windenergie haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, um gemeinsam an der Errichtung eines 10 MW Offshore-Elektrolyse-Demonstrators im Windpark Alpha Ventus in der deutschen Nordsee zu arbeiten. Das Projekt ist Teil der von NorthH2 entwickelten Northsea Hydrogen Projektpipeline und markiert einen bedeutenden Schritt in Richtung einer nachhaltigen Wasserstoffproduktion.

Demonstration von grüner H2-Produktion direkt auf See - Komponenten werden getestet

Ziel des Forschungs- und Demonstrations-Projekts zwischen NorthH2, DOTI und der Stiftung Offshore-Windenergie ist es, die Machbarkeit und Effizienz der grünen Wasserstoffproduktion direkt auf See mit Hilfe des 10 MW-Elektrolyseurs zu demonstrieren und die benötigten Komponenten zu testen.

Für den Demonstrator kann auf ein Fundament einer Prototypen-Windenergieanlage zurückgegriffen werden. Der PEM-Elektrolyseur soll zur Versorgung mit Elektrizität an die im Windpark vorhandene Stromversorgung angeschlossen werden.

Das Meerwasser wird zunächst unter Ausnutzung der bei der Elektrolyse entstehenden Abwärme entsalzt und dann im Elektrolyseur in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten. Anschließend wird der Wasserstoff gespeichert. Während Windflauten soll dann die Rückverstromung getestet werden. Optionen zur Nutzung des produzierten Wasserstoffs direkt auf See werden aktuell untersucht. Für eine Offshore-Verladung und den Schiffs-Transport an Land sind die erzeugten Mengen nach Angaben der Projektpartner allerdings zu gering, um den hohen Kosten-Aufwand für eine entsprechende Logistik zu rechtfertigen.

Wichtiger Bestandteil des Vorhabens ist es, für Industriepartner und Forschung sowie die ökologische Begleitforschung, eine Plattform zu bieten, um unter Realbedingungen Systeme und Komponenten zu testen und zu optimieren. Auch soll die Projektentwicklung und -umsetzung den beteiligten Behörden die Möglichkeit bieten, die notwendige Regulatorik für Vorgaben und Genehmigung von Offshore-Elektrolyse-Projekten aufzubauen.

Sobald die im Wasserstoff-Kernnetz enthaltene Pipeline „AquaDuctus“ die Nordsee mit dem Pipeline-Netz an Land verbindet, könnte der Demonstrator, quasi als Add-On-Maßnahme, angeschlossen und der Wasserstoff eingespeist werden.

„Der 10 MW Offshore-Elektrolyse-Demonstrator ist ein entscheidender Schritt, um die Produktion von grünem Wasserstoff direkt auf See zu ermöglichen. Dies wird uns helfen, die Effizienz und Nachhaltigkeit der Wasserstoffproduktion erheblich zu steigern und gleichzeitig die Herausforderungen der Netzanbindungsproblematik zu umgehen“, so der NorthH2-Geschäftsführer der Andreas Wellbrock. „Nachdem wir über 15 Jahre den Betrieb von Offshore Windkraftanlagen ausgiebig erforschen konnten, freuen wir uns, dass das Testfeld erneut von einem vielversprechenden Projekt genutzt wird“, ergänzt Geschäftsführer DOTI Eric Richter.

Über die beteiligten Unternehmen

Die NorthH2 Projektgesellschaft mbH mit Sitz in Bremerhaven ist auf die Entwicklung von Projekten zur Wasserstoffproduktion auf Basis von Offshore-Windenergie spezialisiert. Die Gesellschaft wurde gegründet, um die Nutzung erneuerbarer Energien zur Erzeugung von grünem Wasserstoff mit ihrer „Northsea Hydrogen“ Projektpipeline voranzutreiben und somit einen wichtigen Beitrag zur Energiewende zu leisten.

Die DOTI mit Sitz in Oldenburg wurde 2006 gegründet und ist die Betreibergesellschaft des ersten deutschen Offshore-Windparks Alpha Ventus. Das Unternehmen spielt eine zentrale Rolle in der Erprobung und Entwicklung von Offshore-Windenergie und gilt als der Pionier der Offshore Windkraft in Deutschland.

Die in Varel ansässige Stiftung Offshore-Windenergie wurde 2005 gegründet. Ihre Aufgabe ist die Erforschung und Entwicklung der Offshore-Windenergie. Die Stiftung fungiert als unabhängige Plattform für den Austausch zwischen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft und unterstützt die Erzeugung und Anwendung von grünem Wasserstoff aus Offshore-Windenergie. Zudem ist die Stiftung Inhaberin der Windpark-Genehmigung für Alpha Ventus und verpachtet die Fläche an die DOTI.

© IWR, 2024


27.11.2024

 



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