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5,5 GW Ausschreibung: RWE und Luxcara sichern sich Offshore Windflächen in der Nordsee

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Münster - Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat die Zuschläge in den Offshore-Ausschreibungen für zentral voruntersuchte Flächen zum Gebotstermin 1. August 2024 bekannt gegeben. Der Großteil der bezuschlagten Offshore-Kapazitäten geht an zwei zu RWE gehörende Unternehmen. Die dritte Fläche geht an den auf regenerative Energien spezialisierten Asset Manager Luxcara.

Bei der aktuellen Offshore-Wind-Ausschreibung für zentral voruntersuchte Flächen wurden insgesamt drei in der ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) der deutschen Nordsee gelegene Flächen (N-9.1, N-9.2 und N-9.3) mit einer Kapazität von 5.500 MW (5,5 GW) ausgeschrieben. Im Vorfeld der Ausschreibung hatte das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) die entsprechenden Voruntersuchungen durchgeführt und wesentliche Daten, etwa über die Meeresumwelt, den Baugrund und die Wind- sowie ozeanographischen Verhältnisse, erhoben. Die Projekte haben einen Rechtsanspruch auf einen Netzanschluss, der im Jahr 2029 (N-9.3), 2030 (N-9.1) bzw. 2031 (N-9.2.) erfolgen soll. Die Konzessionen haben eine Laufzeit von 25 Jahren und können auf 35 Jahre verlängert werden. Hinter den bezuschlagten Geboten stehen RWE und Luxcara.

4.000 MW gesichert: RWE erhält Zuschlag für rund 70 Prozent der ausgeschriebenen Kapazitäten

Der Energiekonzern RWE hat in der aktuellen Offshore-Wind-Ausschreibung der Bundesnetzagentur für zentral voruntersuchte Flächen über die zum Konzern gehörenden Gesellschaften Offshore Wind Four GmbH und Offshore Wind Two GmbH den Zuschlag für die Flächen N-9.1 und N-9.2 in der deutschen Nordsee erhalten. Die beiden Gebiete befinden sich ca. 110 bzw. 115 Kilometer nordwestlich der Insel Borkum an der Grenze zur niederländischen AWZ. Die Standorte sind so dimensioniert, dass dort laut RWE Offshore-Windparks mit einer Gesamtkapazität von jeweils 2.000 Megawatt errichtet werden können. RWE wird für diese Flächen einen Auktionspreis von insgesamt 250 Mio. Euro zahlen. RWE will mit Total Energies die Möglichkeit einer gemeinsamen Entwicklung der Offshore-Projekte prüfen.

„Offshore-Wind ist eine der tragenden Säulen der deutschen Energiewende und der ‚Growing Green‘-Strategie von RWE. Mit dem heutigen Erfolg ergänzen wir unser bereits starkes deutsches Offshore-Windportfolio um zwei weitere große Windparks. Wir freuen uns darauf, die neuen Projekte zu realisieren - gegebenenfalls gemeinsam mit Total Energies“, so Sven Utermöhlen, CEO RWE Offshore Wind.

Die Investitionsentscheidungen sollen bis 2027 (N-9.1.) bzw. 2028 (N-9.2) getroffen werden. Vorbehaltlich der Erteilung der erforderlichen Genehmigungen, könnte mit dem Bau auf See in 2029 bzw. 2030 begonnen werden. Die vollständige Inbetriebnahme ist für 2031 bzw. 2032 geplant.

RWE betreibt bereits 19 Offshore-Windparks, darunter sechs vor der deutschen Küste. Zudem errichtet das Unternehmen derzeit die folgenden großen Offshore-Windparks: in Großbritannien den Offshore-Windpark Sofia (1,4 GW), in Dänemark das Offshore-Projekt Thor (1,1 GW) und in den Niederlanden gemeinsam mit Total Energies den Offshore-Windpark OranjeWind (795 MW). Zudem baut RWE in Deutschland das Nordseecluster mit einer Gesamtkapazität von 1,6 GW nördlich der Insel Juist. Ziel des Energiekonzerns ist es, seine globale Offshore-Windkapazität von heute 3,3 GW auf 10 GW im Jahr 2030 zu verdreifachen.

Luxcara erhält über Waterekke Energy Zuschlag für 1.500 MW

Den Zuschlag für die dritte Auktionsfläche N-9.3 hat die Waterekke Energy GmbH erhalten. Luxcara, die als Asset Manager für das Projekt fungieren wird, hat damit erneut erfolgreich an einer Offshore-Wind-Auktion teilgenommen.

Der Standort N-9.3 liegt in der AWZ in der deutschen Nordsee, etwa 85 km nordwestlich von Helgoland und bietet laut Luxcara die Voraussetzungen für den Bau eines 1.500 MW Offshore-Windparks. Aufbauend auf den bereits erfolgten Untersuchungen durch das BSH soll das Projekt bereits 2029 ans Netz angeschlossen werden.

"Der wiederholte Erfolg von Luxcara bei dieser Art von Ausschreibungen mit Fokus auf qualitativen Kriterien unterstreicht unsere Fähigkeit, komplexe Projekte zu strukturieren. Darin zeigt sich unser ganzheitlicher Ansatz, der einerseits die gesamte Baulieferkette berücksichtigt und andererseits die spätere optimale Nutzung des Stroms, z.B. zur Erzeugung von grünem Wasserstoff, von Anfang an mit einbezieht, begrüßt Luxcara Projektleiter Holger Matthiesen den Zuschlag durch die BNetzA.

Luxcara hat im letzten Jahr an der Offshore-Wind-Ausschreibung mit Gebotstermin 01. August 2023 teilgenommen und den Zuschlag für den Bau eines Offshore-Windparks in der ebenfalls in der AWZ liegenden Fläche N-6.7 erhalten. Anfang Juli hatte Luxcara bekannt gegeben, dass der chinesische Windturbinenhersteller Ming Yang Smart Energy als bevorzugter Turbinenlieferant ausgewählt wurde. Zusammen werden die beiden bezuschlagten Offshore-Projekte auf den Flächen N-6.7 und N-9.3 laut Luxcara Teil eines Portfolios sein, das im Auftrag institutioneller Investoren verwaltet wird. Zu den Anlegern gehören Pensionsfonds aus Deutschland, Europa und Übersee.


© IWR, 2024


13.08.2024

 



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