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Fraunhofer IEE veröffentlicht internationalen PtX-Potenzialatlas

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Berlin, Kassel - Strombasierte Kraftstoffe (Power-to-X) und damit verbundenen Technologien haben eine hohe Bedeutung für einen klimafreundlichen Luft- und Seeverkehr. Viele Regionen der Welt verfügen über große Potenziale für die Herstellung der neuen Energieträger, insbesondere aus grünem Wasserstoff.

Das Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik (Fraunhofer IEE) hat kürzlich den Globalen PtX-Potenzialatlas vorgestellt. Dabei handelt es sich um eine kostenlose WebGIS-Anwendung, die zeitlich-räumlich hochaufgelöste Simulationen für ein erstes außereuropäisches Power-to-X-Mengenszenario sowie länderspezifische Standortanalysen zur Produktionscharakteristik und zu langfristigen Gestehungskosten strombasierter Kraftstoffe präsentiert.

Viele Regionen weisen gute Produktions-Bedingungen für grüne Wasserstoff auf

Neben der direkten Nutzung von Wasserstoff in energieintensiven Industrien mit prozessbedingten Emissionen wie etwa der Stahlindustrie können PtX-Produkte auch in anderen Bereichen als Alternative zur Nutzung fossiler Rohstoffe zum Einsatz kommen. So sind PtX-Technologien aus Sicht von Bundesumweltministerin Svenja Schulze der Schlüssel für einen klimafreundlichen See- und Luftverkehr, da nur bei sehr wenigen Schiffen und Flugzeugen der Umstieg auf direkte Stromnutzung überhaupt möglich ist. „Deshalb sind PtX-Produkte das Mittel der Wahl, sofern sie mit grünem Wasserstoff hergestellt werden“, so Schulze anlässlich der vom BMU ausgerichteten Fachkonferenz „Klimaschutz im Luft- und Seeverkehr“. Mit dem Markthochlauf von PtX-Technologien entstünden zudem viele neue Arbeitsplätze, da für die Entwicklung und Produktion von PtX-Technologien das gebündelte Know-how von Forschern, Ingenieuren und technischen Fachkräften aus Deutschland gebraucht werde, so Schulze.

Dabei bieten viele Regionen der Welt gute Bedingungen für die Produktion von grünem Wasserstoff und PtX-Produkten. Das geht aus dem weltweit ersten PtX-Atlas des Fraunhofer IEE hervor, der als kostenlose WebGIS-Anwendung zur Verfügung gestellt wird. Der Atlas wurde entwickelt, um Stakeholdern aus Politik und Industrie einen umfassenden Einblick in die Untersuchungsergebnisse zu ermöglichen.

Die Forscher kommen in ihrer Analyse zu dem Ergebnis, dass sich außerhalb Europas langfristig 69.100 Terawattstunden (TWh) Wasserstoff bzw. 57.000 TWh strombasierte flüssige Kraftstoffe herstellen ließen. Zum Vergleich: Für die globale Luftfahrt werden 2050 insgesamt mindestens 6.700 TWH, für den weltweiten Schiffsverkehr 4.500 TWh strombasierte Kraftstoffe benötigt. Dabei finden sich nach dem PtX-Atlas beispielsweise die größten Flächenpotenziale in den USA und Australien, am günstigen ist die PtX-Erzeugung in Chile und Argentinien.

Die Bewertung der technischen und ökonomischen Potenziale basiert auf umfangreichen Analysen beispielsweise der Flächenverfügbarkeit und den Wetterbedingungen. Auch Faktoren wie die lokale Wasserverfügbarkeit, der Naturschutz, die Investitionssicherheit oder die Transportkosten haben die Forscher berücksichtigt. Der PtX-Atlas ist im Rahmen des vom Bundesumweltministerium geförderten Projekts DeVKopSys entstanden.

BMU bietet breite Unterstützung für PtX-Technologien

Das BMU unterstützt die Weiterentwicklung und den Markthochlauf von PtX-Technologien darüber hinaus mit verschiedenen Maßnahmen. Im PtX-Lab Lausitz werden die fachlichen Grundlagen für eine umweltfreundliche Erzeugung und Nutzung von PtX-Technologien geschaffen und Kooperationen von Forschung und Wirtschaft angestoßen. Um PtX-Technologien greifbar zu machen, entsteht außerdem eine Demonstrationsanlage in der Lausitz.

Der vom BMU gegründete International PtX-Hub Berlin soll vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern die nachhaltige Produktion und den Einsatz von klimaneutralen Grund- und Kraftstoffen auf Basis von grünem Wasserstoff vorantreiben. Dabei soll der Aufbau von internationalen Netzwerken und der interdisziplinäre Wissenstransfer über den PtX-Hub einer nachhaltigen Wasserstoff- und PtX-Wirtschaft global zum Durchbruch verhelfen.

Des Weiteren begleiten die Fachleute des Kompetenzzentrums für Klimaschutz in energieintensiven Industrien (KEI) den Umstieg der Industrie auf grünen Wasserstoff. Seit Anfang 2021 stehen auch die Mittel aus dem Förderprogramm "Dekarbonisierung in der Industrie" für Unternehmen zur Verfügung, die in diesem Feld vorangehen wollen.


© IWR, 2021


24.08.2021

 



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