Erster Offshore Windpark in Estland rückt näher
Etwa 12 km vor der estnischen Küste nördlich der Insel Hiiumaa soll in Estland der erste Offshore-Windpark des Landes gebaut werden. Nach den Plänen könnte die Gesamtkapazität des Offshore-Parks bei über 1.000 Megawatt (MW) liegen.
100 bis 160 WEA mit 4 bis 7 MW geplant
Vertreter des estnischen Landkreises Hiiu und Nelja Energia AS, ein estnischer Entwickler und Betreiber von regenerativen Energieprojekten, haben eine Kooperationsvereinbarung über die Errichtung des Hiiumaa Offshore-Windparks an einem Standort rd. 12 km vor der estnischen Küste im Norden der Insel Hiiumaa unterzeichnet. Es handelt sich dabei um den ersten Offshore-Park des Landes. Geplant ist die Errichtung von 100 bis 160 Offshore-Windenergieanlagen mit einer Leistung zwischen 4 bis 7 Megawatt (MW). Die Gesamtkapazität beläuft sich nach aktuellem Planungsstand je nach Anlagenzahl und Leistung pro Anlage auf 700 bis 1.100 MW. Mit der Errichtung des Parks soll in der zweiten Jahreshälfte 2018 begonnen werden, die Inbetriebnahme ist für 2020 geplant.
Windpark-Servicezentrum schafft 50 Arbeitsplätze
Die Kooperationsvereinbarung sieht vor, dass die Realisierung des Parks mit möglichst geringen Auswirkungen auf das Landschaftsbild erfolgt. Deshalb soll bei keiner Windenergieanlage ein Mindestabstand von 12 km zur Insel Hiiumaa unterschritten werden. Zudem soll die Netzanbindung an Land nur über Erdkabel erfolgen. Mit Blick auf die lokale Wertschöpfung vor Ort wurde vereinbart, dass das Wartungszentrum für den Windpark auf der Insel Hiiumaa errichtet wird und hier auch die Ausbildung und Schulung der Techniker erfolgt. Insgesamt sollen durch das Service Center 50 Jobs vor Ort entstehen.
Offshore-Windstrom unterstützt Non-Profit-Einrichtung vor Ort
Nelja Energia AS und der Landkreis Hiiu wollen darüber hinaus eine Non-Profit-Organisation einrichten, deren Ziel die Verbesserung der ökonomischen und sozialen Situation vor Ort ist. Mindestens 0,2 Prozent der Umsätze des Windparks aus dem Stromverkauf, aber nicht weniger als 0,32 Euro pro 1.000 Kilowattstunden produzierter Energie sollen in den Non-Profit-Bereich fließen. Es ist außerdem vorgesehen, dass sich die Bevölkerung des Landkreises durch den Kauf von Anteilen an dem Windpark beteiligen kann.
© IWR, 2017
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