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Nordsee-Windstrom um 50 Prozent gestiegen

Bayreuth – Der Ausbau der Offshore-Windenergie in der deutschen Nordsee macht sich bei der Windstromerzeugung deutlich bemerkbar. Der für die Meeres-Windparks in der Nordsee zuständige Netzbetreiber Tennet meldet einen Anstieg der eingespeisten Strommenge um rund 50 Prozent.

Der Übertragungsnetzbetreiber Tennet hat im Jahr 2016 aus der Nordsee 10,83 Milliarden Kilowattstunden (kWh) Windenergie-Strom übertragen. Das sind rund 14 Prozent der gesamten deutschen Windstromerzeugung

Offshore-Windenergie in der Erfolgsspur

Mit den 10,83 Mrd. kWh könnten laut Tennet die Einwohner von zusammengerechnet Berlin, Hamburg und Bremen mit Strom versorgt werden. Das Ergebnis übertrifft den Vorjahreswert in Höhe von 7,35 Mrd. kWh um 47 Prozent. Die Windenergieanlagen in der Ostsee, deren Netzanbindung in den Zuständigkeitsbereich des vor allem in Ostdeutschland tätigen Netzbetreibers 50Hertz fällt, beträgt für das Jahr 2016 laut Tennet 1,26 Mrd. kWh, sodass der gesamte Offshore-Windstrom in Deutschlands nach Tennet-Angaben 12,09 Mrd. kWh erreicht.

Lex Hartman, Mitglied der Tennet-Geschäftsführung, sagte: „Offshore ist damit eindeutig in der Erfolgsspur angekommen – und hat weiter gute Perspektiven, denn das künftige Ausschreibungsmodell für Offshore-Windparks soll dazu beitragen, die Stromkosten zu senken und Offshore-Strom wettbewerbsfähig zu machen.“

Offshore-Windenergie wächst überdurchschnittlich

Auch im Verhältnis zur gesamten deutschen Windstromerzeugung im Jahr 2016 von 78,16 Mrd. kWh (EEG-Windstrommenge ohne sonstige Direktvermarktung) hat die auf See erzeugte Windstrommenge deutlich zugelegt. Allein der von Tennet aus der Nordsee übertragene Windstrom hat 2016 gut 14 Prozent der gesamten deutschen Windstromerzeugung ausgemacht, der Anteil ist gegenüber 2015 zudem kräftig angestiegen (2015: 9,6 Prozent). Der Maximalwert der Einspeisungsleistung der Offshore-Windparks in der Nordsee wurde Anfang November 2016 mit rund 3.500 Megawatt (MW) erzielt.

Hartmann: Netzausbau muss auch an Land vorankommen

Insgesamt hat Tennet inzwischen neun Anbindungssysteme mit zusammen 5.221 MW Kapazität zur Übertragung von Offshore-Windstrom am Netz. „Damit haben wir das Offshore-Ausbauziel der Bundesregierung von mindestens 6.500 Megawatt bis 2020 bereits zu mehr als 80 Prozent realisiert. Das bedeutet, die Zeit, in der es nicht genügend Anbindungskapazität in der Nordsee gab, um Windenergie von See an Land zu übertragen, ist damit endgültig passé“, sagte Hartman. Drei weitere Anbindungssysteme wird Tennet bis Ende 2019 fertigstellen, sodass dann 7.132 MW Übertragungskapazität in der Nordsee zur Verfügung stehen werden. Bis 2025 sind noch einmal vier Anbindungen geplant, wodurch die Übertragungskapazität in der Nordsee bis dahin auf über 10.000 MW steigen wird.
Hartmann mahnt allerdings auch landseitigen Ausbau des Transport-Stromnetzes an: „Der Offshore-Windstrom geht ins Leere, wenn der Ausbau des Stromnetzes an Land nicht Schritt hält mit dem Ausbau der Erneuerbaren.“

© IWR, 2017

04.04.2017

 



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