Verband warnt: Ausbautempo der Offshore-Windenergie in Europa für EU-Ziel 2030 zu langsam

Brüssel, Belgien - In der ersten Hälfte des Jahres 2023 wurden in Europa Offshore-Windkraftanlagen mit einer Leistung von 2.100 Megawatt (2,1 GW) neu installiert, davon 1.400 MW in EU-Mitgliedsländern. Das geht aus einer Auswertung des europäischen Windenergieverbandes Wind Europe hervor.
Damit hinken die EU-Mitgliedsstaaten aber immer noch hinter ihrer Zielsetzung hinterher, die sich auf einen Zubau von durchschnittlich 11.000 MW (11 GW) pro Jahr bis 2030 beläuft, so Wind Europe. Es sei zwar immer klar gewesen, dass in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts mehr gebaut werden würde, aber das derzeitige Tempo von 1.400 MW in H1 2023 in der EU sei immer noch zu niedrig, kritisiert der Verband.
Hinzu kommt aus Sicht von Wind Europe, dass die Liefer- und Logistikkette für Offshore-Windkraftanlagen dringend neue Investitionen benötigt, der Net-Zero Industry Act der EU diese in seiner derzeitigen Form aber nicht liefern kann. Europa müsse seine Offshore-Windenergie-Lieferkette ausbauen, um den großen Ausbau zu unterstützen. Schon jetzt gebe es Engpässe bei der Herstellung von Fundamenten für Offshore-Windkraftanlagen und der Verfügbarkeit von Installationsschiffen. Auch neue Turbinen- und Kabelfabriken werden benötigt sowie hohe Investitionen in die Hafeninfrastruktur und in neue Netzanschlüsse.
Auch die Gestaltung der Auktionen ist dem Branchenverband ein rotes Tuch. Wind Europe fordert hier angesichts der hohen Kostensteigerungen in den letzten Jahren die Zulassung einer Kostenindexierung. Wenn die Regierungen das nicht anerkennen, würden sie Projekte verlieren, so wie das Vereinigte Königreich das Offshore-Windprojekt Boreas von Vattenfall verloren hat, warnt Wind Europe.
Zudem ist aus Sicht des Verbandes die Abgabe von ungedeckten negativen Geboten im Rahmen der Offshore-Ausschreibungen zu vermeiden. Dies erhöhe die Kosten für den Bau von Windparks erheblich, und die Entwickler müssten diese Kosten an die Stromverbraucher und/oder die Versorgungskette weitergeben, die beide bereits mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben, so Wind Europe.
© IWR, 2025
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