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Kurzstudie: Primärenergieverbrauch bei Stromerzeugung rückläufig - Emissionen gestiegen

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Berlin - Das Internationale Institut für Nachhaltigkeitsanalysen und -strategien (IINAS) untersucht seit 2019 im Auftrag der HEA - Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung e.V. anhand von Strukturdaten für Energie-, Stoff- und Transportsysteme die Ressourcennutzung und die Umwelteffekte der deutschen Stromerzeugung.

Eine zentrale Größe, die im Rahmen der Analysen ermittelt wird, ist der nicht-erneuerbare kumulierte Energieverbrauch (KEVne). Dieser gibt an, welche Menge an Primärenergie aufzuwenden ist, um eine Kilowattstunde elektrische Energie an Endkunden zu liefern. Je mehr Erneuerbare Energien im Strommix integriert sind und je geringer die Umwandlungs- und Verteilungsverluste in den Kraftwerken und Netzen sind, desto kleiner wird dieses Verhältnis.

Jetzt hat IINAS die Ergebnisse für das Jahr 2022 vorgelegt. Die Daten für 2022 zeigen, dass sich die Tendenz des sinkenden Energieverbrauchs aufgrund zugebauter erneuerbarer Erzeugungskapazitäten sowie geringerer Anteile von Kernkraftwerken im Erzeugungsmix fortsetzt. Die Emissionen stiegen vor dem Hintergrund verstärkter Braun- und Steinkohleverstromung allerdings wieder an, blieben jedoch im vergangenen Jahr unter den Emissionswerten der Zeitreihe bis 2018.

Demnach beträgt der nicht-erneuerbare kumulierte Energieverbrauch (KEVne) für die Abgabe aus dem lokalen Stromnetz 1,34 kWhprimär /kWhel (2021: 1,45 kWhprimär /kWhel). Im Jahr 2016 lag der KEVne noch bei über 1,9 und damit deutlich höher.

Die Treibhausgasemissionen für eine im Durchschnitt bereitgestellte Kilowattstunde weisen die Gutachter für das Jahr 2022 mit 439 g CO2Äq/kWhel aus (2021: 409 g CO2Äq/kWhel). Im Jahr 2018 lag der Wert noch bei 504 g CO2Äq/kWhel.

Der KEV kann als Wert für die Festlegung der sogenannten Primärenergiefaktoren (PEF) herangezogen werden. Deren nicht-erneuerbarer Anteil (PEFne) wird zum Beispiel im Gebäudeenergiegesetz (GEG) oder in der DIN V 18599 für die energetische Bilanzierung herangezogen.

Die HEA stellt die Studie kostenfrei zur Verfügung.

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09.10.2023