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Geschäftsjahr: Ørsted 2023 mit Milliardenverlust – umfassendes Sparprogramm und Entlassungen angekündigt

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Kopenhagen/Hamburg - Der dänische Energiekonzern Ørsted hat die Geschäftsergebnisse für das Jahr 2023 veröffentlicht.

Operativ verzeichnet der Offshore-Spezialist zwar einen Gewinn von 18,7 Mrd. DKK (rd. 2,51 Mrd. Euro) (2022: 32,1 Mrd. DKK / 4,3 Mrd. Euro). Aufgrund der Schwierigkeiten bei Offshore-Windenergieprojekten vor allem in den USA und den damit verbundenen Abschreibungen und Vertragsstrafen ergibt sich erwartungsgemäß ein hoher Nettoverlust, der sich auf 20,2 Mrd. DKK (rd. 2,7 Mrd. Euro) beläuft. Im Jahr 2022 hatte Ørsted noch einen Gewinn von 15 Mrd. DKK (rd. 2,0 Mrd. Euro) ausgewiesen.

Aufgrund der Wertberichtigungen im Offshore-Windgeschäft hat der Konzern eine umfassende Überprüfung seines Projektportfolios vorgenommen und Maßnahmen zur Risikominderung ergriffen. Dazu gehört, dass Ørsted im Rahmen seines aktualisierten Geschäftsplans nunmehr das strategische Ziel verfolgt, bis 2030 eine installierte Kapazität von 35-38 GW aus erneuerbaren Energien zu erreichen (vorher 50 GW).

„Wir haben unser Portfolio überarbeitet, um Wachstumsoptionen mit dem höchsten Wertschöpfungspotenzial zu priorisieren und gleichzeitig die Risiken bei der Entwicklung und Umsetzung unserer Projekte zu verringern. Wir sind weiterhin optimistisch, was die Zukunft der Branche der erneuerbaren Energien angeht, und wir sind zuversichtlich, dass wir in den kommenden Jahren einen wichtigen Beitrag zur Beschleunigung des Ausbaus der erneuerbaren Energien leisten können", so Ørsted CEO Mads Nipper.

Zur Sicherstellung einer soliden Bilanz wird Ørsted neben der Senkung der Investitions- und Projektentwicklungskosten die Dividendenausschüttung für die Geschäftsjahre 2023-2025 aussetzen. Ziel von Ørsted ist es, die Dividendenzahlungen wieder aufzunehmen.

Außerdem wird Ørsted sein Desinvestitionsprogramm beschleunigen. Der Energiekonzern geht davon aus, dass Farm-Downs und Veräußerungen bis 2030 zu Erlösen von ca. 115 Mrd. DKK (rd. 15,4 Mrd. Euro) beitragen werden, von denen ca. 70 bis 80 Mrd. DKK (rd. 9,4 - 10,7 Mrd. DKK) in den Jahren 2024-2026 erwartet werden.

Darüber hinaus wird Ørsted Maßnahmen prüfen, um eine schlankere und effizientere Organisation zu schaffen, und hat sich zum Ziel gesetzt, seine Fixkosten bis 2026 um 1 Mrd. DKK (134 Mio. Euro) im Vergleich zu 2023 zu senken. Dazu gehört auch ein Abbau von 600 bis 800 Stellen weltweit. In diesem Zusammenhang kündigt der dänische Energiekonzern an, dass in den nächsten Monaten weltweit ca. 250 Mitarbeiter entlassen werden sollen.

Nachdem sich die Aktie von Ørsted im gestrigen Handel seitwärts entwickelt hat, gibt der Kurs heute bis zum Mittag um 1,57 Prozent auf 50,16 Euro nach (12:20 Uhr, 08.02.2024, Börse Stuttgart).

© IWR, 2024

08.02.2024