Windenergie und Flugsicherheit: DFS weist Kritik von Windenergiebranche zurück
© FotoliaBerlin, Langen - Beim Windenergiegipfel in Berlin (05.09.2019) haben Vertreter der Windenergiebranche auch die DFS Deutsche Flugsicherung als Hindernis für die Errichtung von Windenergieanlagen kritisiert. Gefordert wurde von Wirtschafts- und Umweltverbänden eine Anpassung der Berechnungsmethode zur Abschätzung des Einflusses von Windenergieanlagen auf die Flugnavigation mit Drehfunkfeuern auf Grundlage der Ergebnisse der vom BMWi beauftragten Projekte WERAN und WERAN+. Des Weiteren wurde gefordert, den Prüfradius um Drehfunkfeuer an internationale Standards auf maximal 10 km anzupassen. Die Umsetzung dieser Maßnahmen würde kurzfristig ein Hemmnis für viele Windenergie-Projekte beheben, so die Verbände in ihrem 10 Punkte-Papier.
Die DFS hat die gegen Sie erhobenen Vorwürfe zurückgewiesen. Der notwendigen Abwägung zwischen dem Ausbau erneuerbarer Energien und den Sicherheitsinteressen der Luftverkehrsbranche werde die Kritik der Windbranche nicht gerecht. Die DFS blockiere die Energiewende nicht, das Gegenteil sei der Fall, so Prof. Klaus-Dieter Scheurle, Vorsitzender der Geschäftsführung der DFS Deutsche Flugsicherung (DFS). „Wir unterstützen den Ausbau der Windenergie, wo immer es möglich ist. Innerhalb unserer Anlagenschutzbereiche wird keine Windenergieanlage generell von uns abgelehnt“.
Jedes Vorhaben werde im Genehmigungsverfahren von den Spezialisten der DFS in einer Einzelfallbetrachtung im Hinblick auf eine Beeinträchtigung der Flugsicherheit beurteilt. „Ist dies der Fall, so geht für uns die Sicherheit im Luftraum vor“, stellt Prof. Scheurle klar. Maßstab für diese Entscheidung sei der Einfluss von Windenergieanlagen auf die Genauigkeit des abgestrahlten Signals der Navigationsanlage. Werden Signale durch die Windräder abgelenkt und verfälscht, so können diese ungenau werden und sind damit nicht mehr sicher nutzbar. Drehfunkfeuer seien als Navigationsanlagen von großer Bedeutung für die sichere Luftraumnutzung, und daher wichtig für die Sicherheit im Luftverkehr, so Scheuerle weiter.
© IWR, 2024
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17.09.2019