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Steigende Preisschwankungen am Strommarkt: Chancen für flexible Verbraucher durch dynamische Tarife

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Düsseldorf - Im ersten Drittel des Jahres 2025 hat die Zahl der Stunden mit extremen Preisschwankungen am Day-Ahead-Markt der Strombörse deutlich zugenommen. Eine Analyse der Naturstrom AG, basierend auf Daten der Bundesnetzagentur, zeigt, dass der Markt stärker von negativen und besonders hohen Preisen geprägt war als im Vorjahreszeitraum.

Dies eröffnet insbesondere für Besitzer von steuerbaren Verbrauchseinrichtungen wie Wärmepumpen, Batteriespeichern oder Wallboxen neue Möglichkeiten, von dynamischen Tarifen zu profitieren.

Zwischen Januar und April 2025 fiel der Strompreis nach der Analyse der Naturstrom AG in 119 Stunden ins Negative, was im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg um 45 Prozent bedeutet (Jan-Apr 2024: 82 Stunden). Gleichzeitig stieg die Anzahl der Stunden mit besonders hohen Preisen über 200 Euro pro Megawattstunde von einer auf 66 Stunden. Der durchschnittliche Preis legte deutlich zu – von rund 66 Euro auf mehr als 103 Euro pro Megawattstunde. Extremwerte wurden mit minus 130 Euro und 583 Euro erreicht, im Vorjahr lagen die entsprechenden Höchst- und Tiefstwerte bei minus 65 und 205 Euro.

Ein besonders interessantes wirtschaftliches Potenzial liegt in den Phasen mit negativen Preisen, die etwa 4 Prozent der Stunden ausmachten. In diesen Zeiten können gewerbliche Betreiber von Batteriespeichern günstig Strom speichern und bei Bedarf zu höheren Preisen wieder ins Netz einspeisen. Durch die Nutzung flexibler Stromtarife können aber auch Endverbraucher von diesen Preisschwankungen profitieren.

Kunden mit dynamischen Tarifen haben die Möglichkeit, ihre Stromkosten zu optimieren, indem sie ihren Verbrauch in Niedrigpreiszeiten verschieben, erklärt Dr. Kirsten Nölke, Vorständin der Naturstrom AG. Steuerbare Großverbraucher wie Wärmepumpen oder Elektroautos lassen sich so zu deutlich geringeren Kosten betreiben. Naturstrom bietet seinen Kunden hierfür eine eigene App an, die es ermöglicht, E-Autos und in Kürze auch Wärmepumpen automatisch an die Strompreisschwankungen anzupassen.

Auch außerhalb der extremen Preisschwankungen blieben Zeiten mit niedrigen Preisen unter 30 Euro pro Megawattstunde im Vergleich zum Vorjahr weitgehend konstant. Besonders die Erneuerbaren Energien, insbesondere die Photovoltaik, tragen zu einer stabilisierenden Wirkung auf die Preisentwicklung bei.

Selbst wenn die extremen Preisschwankungen durch mehr Flexibilität im Stromsystem langfristig abnehmen sollten, können Verbraucher weiterhin auf regelmäßige Niedrigpreiszeiten setzen, etwa während der mittäglichen Solarstromspitzen.

© IWR, 2025

02.05.2025