Energie-Forschung: Wasserstoff sicher und effizient in Eisenform transportieren

In einem vom Bundesforschungsministerium geförderten Projekt unter Koordination der Universität Duisburg-Essen (UDE) soll ein neues Verfahren erprobt werden, bei dem der Wasserstoff in Eisen gebunden und anschließend transportiert wird.
Zusammen mit der Technischen Universität Clausthal sowie dem Leibniz-Institut für Werkstofforientierte Technologien (IWT) Bremen sowie den assoziierten Industriepartnern Thyssenkrupp Steel Europe AG und SMS Group GmbH will ein Team um Dr.-Ing. Rüdiger Deike, UDE-Professor für Metallurgie und Umformtechnik, ein Konzept für den Transport von Wasserstoff in Form von Eisen im industriellen Maßstab erarbeiten.
Vom Prinzip her sieht der dabei verfolgte Ansatz wie folgt aus: An einem Ort mit hoher Sonneneinstrahlung und gut verfügbaren Wasserressourcen, z.B. auf dem afrikanischen Kontinent, in Australien oder Südamerika, liefern Photovoltaikanlagen elektrische Energie. Diese wird genutzt, um Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff aufzuspalten. Nun kommt nur Eisenerz (Eisenoxid) für die anschließende chemische Reaktion hinzu. Dabei entsteht Eisen durch die Reduktion mit Wasserstoff. In Form von Minibriketts oder kugelförmigen Pellets kann dieses dann anschließend ohne Umweltrisiko verschifft werden. Am Bestimmungsort wird die umgekehrte Reaktion initiiert, um wieder Wasserstoff und Eisenoxid zu erhalten.
Obwohl der grundlegende Eisen-Dampf-Prozess schon lange bekannt ist, sind noch viele Fragen ungeklärt. Im Rahmen des Projektes sollen daher grundsätzlich geeignete Eisenlegierungen identifiziert werden, die möglichst beliebig oft und ohne Verlust die chemischen Reaktionen durchlaufen können. Ziel ist es, die effizienteste Kombination zu entwickeln - aus den besten Materialsystemen und der darauf angepassten Verfahrenstechnik, so Projektkoordinator Deike. Das Projekt „Me2H2 Eisen-Dampf-Prozess“ umfasst in großen Teilen Grundlagenforschung. Dennoch soll am Ende ein Konzept für die Prozess- und Anlagentechnik im großen, industriellen Maßstab stehen.
© IWR, 2023
EJ: enervis energy advisors GmbH sucht (Senior) Consultant Erneuerbare Energien (m/w/d) Solar-Tauchsieder: Wohin mit zuviel Solarstrom? - My-PV präsentiert neuen Heizstab für Wärmespeicher
Kein nächtliches Dauerblinken mehr: Deutsche Windtechnik stattet weiteren Offshore-Windpark mit BNK-System aus
Norwegen sieht Chancen: Portugal plant 10 GW Offshore Windenergie bis 2030
Offshore-Windenergie: Erstes kommmerzielles Offshore-Windenprojekt in Japan offiziell in Betrieb
Nachhaltiges Flugbenzin (SAF): Nel ASA erhält Auftrag über 40 MW-Elektrolyseur Ausrüstung
Das könnte Sie auch noch interessieren
Klimawandel: Klimaerwärmung gab es schon mal, aber kein 7 Mrd. Menschen
Gewerbestrom - Strom-Anbieter wechseln
Original-Pressemitteilungen Energiewirtschaft
09.08.2022