Offshore-Windindustrie.de

Das Branchenportal rund um die Windenergie auf See

News 1280 256

Meilenstein für Energiewende: Tennet läutet mit erstem Spatenstich Bau von neuem Umspannwerk in Hardebek ein

© Tennet© Tennet

Lehrte - Mit einem feierlichen Spatenstich haben der Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) Tennet, Schleswig-Holsteins Energiewendeminister Tobias Goldschmidt und Hardebeks Bürgermeister Wolfgang Wilczek den offiziellen Baubeginn des Umspannwerks Hardebek eingeläutet. Das Vorhaben in der Mitte von Schleswig-Holstein ist ein wichtiger Schritt im Rahmen der Energiewende.

Das neue Umspannwerk in Hardebek im Kreis Segeberg in Schleswig-Holstein hat eine hohe Bedeutung im Rahmen des Netzausbauvorhabens NordOstLink. Nach der Inbetriebnahme im Jahr 2027 wird das Umspannwerk als Netzverknüpfungspunkt dienen und für den Transport von Offshore-Windstrom in den Süden Deutschlands genutzt. Das Umspannwerk wird sowohl 380-kV-Leitungen von Tennet als auch 110-kV-Leitungen der SH Netz AG anbinden.

Strategischer Standort für On- und Offshore-Netz

Die jetzt mit dem ersten Spatenstich offiziell gestarteten Bauarbeiten für das Umspannwerk in Hardebek werden voraussichtlich zweieinhalb Jahre dauern. Das neue Umspannwerk in Hardebek wird mit vier leistungsstarken Transformatoren ausgestattet und ergänzt eine bestehende 380-kV-Mittelachse. So soll das neue Umspannwerk dazu beitragen, Netzengpässe zu verringern und den Transport erneuerbarer Energie von den Erzeugungs- zu den Verbrauchszentren weiter zu optimieren. Langfristig ist der Raum Hardebek zudem als Anbindungspunkt für ein 2-GW-Offshore-System vorgesehen. Damit übernimmt der Standort zukünftig auch eine bedeutende Rolle bei der Integration des wachsenden Anteils von Strom aus Offshore-Windparks. Die Inbetriebnahme der neuen Anlage ist für das Jahr 2027 vorgesehen.

Neben der zentralen Bedeutung für das Stromnetz eröffnet das neue Umspannwerk auch wirtschaftliche Perspektiven. Der Standort Hardebek liegt strategisch günstig nahe der Autobahn sowie in der Nähe des geplanten Wasserstoff-Backbones und bietet damit gute Voraussetzungen für die Ansiedlung energieintensiver Industrien und innovativer Unternehmen.

„Mit dem Umspannwerk Hardebek schaffen wir nicht nur die Voraussetzungen für die zuverlässige Integration erneuerbarer Energien ins Übertragungsnetz, sondern auch neue Anschlussmöglichkeiten für zukünftige Verbraucher. Das ist gut, denn die Nachfrage von Kunden, die an das Höchstspannungsnetz angeschlossen werden wollen, ist schon heute hoch“, kommentiert Dr. Johannes Kammer, Associate Director bei Tennet Germany, den Start der Baumaßnahmen.

„Der Weg zu einer unabhängigen Energieversorgung mit stabilen Preisen wird nur über den Weg der Erneuerbaren führen. Hier in Hardebek trifft regionale Erzeugung erneuerbarer Energie auf ideale Ansiedlungsbedingungen für Unternehmen, die von der Verfügbarkeit grüner Energie profitieren wollen“, ergänzt Schleswig-Holsteins Energiewendeminister Tobias Goldschmidt.

Um die kontinuierlich steigende Einspeisung erneuerbarer Energien auch langfristig zu bewältigen, plant Tennet in Schleswig-Holstein bis in die 2030er Jahre den Bau weiterer Umspannwerke. Neben Neubauten im Rahmen großer Leitungsvorhaben sollen zusätzliche Umspannwerke auch an bestehenden Leitungen in vielen Landesteilen entstehen. Hardebek ist eines von rund 20 neuen Umspannwerken in Schleswig-Holstein, die derzeit im Bau sind oder in den kommenden Jahren realisiert werden sollen.

NordOstLink: Zukunftsprojekt für die Anbindung von Offshore-Windparks und Baustein der Energiewende

Das Netzausbauvorhaben NordOstLink dient der Anbindung von Flächen für Offshore-Windparks in der Nordsee durch das Küstenmeer bis zum Netzverknüpfungspunkt Wiemersdorf / Hardebek. Das Vorhaben ist von hoher Bedeutung für die künftige Energieinfrastruktur.

Bild: NordOstLink Karte Trassenentwurf © Tennet

Der NordOstLink ist eine Höchstspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitung (HGÜ), die auf einer Länge von rund 190 km den Suchraum Heide im Kreis Dithmarschen mit dem Suchraum Klein Rogahn bei Schwerin verbindet. Entsprechend der gesetzlichen Vorgaben wird die Leistung als 525-Kilovolt-Erdkabel geplant. Im westlichen Abschnitt des NordOstLinks sollen in derselben Trasse weitere Leitungen aus Offshore-Windparks mitgeführt werden. So kann der NordOstLink streckenweise eine Kapazität zwischen 4.000 (4 GW) bis 12.000 MW (12 GW) übertragen.

Im Zuge eines mehrjährigen Planungs- und Genehmigungsverfahrens wird in den kommenden Jahren der genaue Verlauf der Leitung ermittelt und festgelegt werden. Der Baubeginn von NordOstLink ist für das Jahr 2028 vorgesehen. Die Inbetriebnahme ist laut Netzentwicklungsplan im Jahr 2032 geplant. Da die Leitung die Netzgebiete von Tennet und 50Hertz quert, realisieren die beiden ÜNB das Vorhaben gemeinsam.

Im Bereich Heide im Westen der Trasse wird der NordOstLink künftig über den geplanten Multiterminal-Hub Heide, ein innovatives Gleichstromdrehkreuz, mit den geplanten Offshore-Netzanbindungen LanWin2 und LanWin3 verbunden. Bislang waren alle Gleichstromsysteme auf See und an Land Punkt-zu Punkt-Verbindungen. Multiterminal-Hubs wie der in Heide sind der erste Schritt hin zu einem vermaschten Gleichstromnetz.

© IWR, 2025


21.03.2025

 



Jobs & Karriere - Energiejobs.de
Veranstaltungen - Energiekalender.de

Pressemappen - mit Original-Pressemitteilungen