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Equinor und SSE Renewables prüfen Bau von weiterem Teilprojekt im größten Offshore-Windpark der Welt

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London, UK - Im britischen Teil der Doggerbank entsteht der derzeit größte Offshore Windpark-Komplex der Welt mit einer Gesamtleistung von bislang 5.000 Megawatt (MW). Das Projekt könnte aber noch einmal deutlich größer werden, wenn Equinor und SSE Renewables ihre jetzt bekannt gegebenen Pläne umsetzen.

Die Doggerbank ist eine große, in Ost-West-Richtung verlaufende Sandbank in der Nordsee, die im Osten von Großbritannien über die Niederlande und Deutschland bis nach Dänemark reicht. Im britischen Teil der Doggerbank entsteht in vier Teilsektoren derzeit ein riesiger Offshore-Windpark-Komplex, bei dem die leistungsstarken Mulit-Megawatt Offshore-Windkraftanlagen von GE Renewable Energy und Siemens Gamesa zum Einsatz kommen.

Bau von weiterem Offshore-Windpark mit 1.320 MW in Doggerbank C Areal geplant

Der norwegische Energiekonzern Equinor und der Joint-Venture Partner SSE Renewables mit Sitz in Dublin sind Eigentümer der Doggerbank Offshore-Windpark Teilgebiete A bis C mit einer Kapazität zur Errichtung von Offshore-Windenergieanlagen mit einer Leistung von jeweils rd. 1.200 MW Leistung. Derzeit führen die beiden Unternehmen erste Untersuchungen durch, um die Möglichkeiten für die Entwicklung einer vierten Phase, Doggerbank D, zu prüfen.

Der Vorschlag für Doggerbank D würde eine neue Baugenehmigung erfordern, um mit dem Bau beginnen zu können, und könnte zusätzlich zu den 3.600 Megawatt (3,6 GW), die bereits in den Phasen A, B und C des Projekts gebaut werden, weitere Offshore-Windenergiekapazitäten von 1.320 MW (1,32 GW) umfassen. Equinor und SSE Renewables halten jeweils 50 Prozent der Anteile an der vorgeschlagenen Entwicklung von Doggerbank D.

Der Standort des Projektes würde in der östlichen Zone des Pachtgebiets Doggerbank C liegen, wodurch sich die Nutzung der bestehenden Flächen mehr als verdoppelt, so die Unternehmen. Der Fortgang des Projekts hängt noch von der Vereinbarung mit The Crown Estate ab.

Ende März 2023 soll ein erster Scoping-Bericht veröffentlicht werden, in dem die laufenden Arbeiten zur Untersuchung der technischen Machbarkeit des Projektes beschrieben werden.

Zwei Optionen zur Nutzung des Offshore-Windstroms auf der Agenda

Für das neue Projekt wird derzeit neben der Option zur Einspeisung des Offshore-Windstroms ins Netz auch die Möglichkeit zur zusätzlichen oder alternativen Erzeugung von grünem Wasserstoff untersucht. Dazu könnte in der Region Humber, der größten und kohlenstoffintensivsten Industrieregion Großbritanniens, eine Elektrolyseanlage errichtet werden, die nach Angaben von Equinor und SSE Renewables das größte grüne Wasserstoffprojekt des Vereinigten Königreichs werden könnte.

Im Rahmen der Zero Carbon Humber-Initiative, an der Equinor und SSE Thermal beteiligt sind, ist im Humber der Bau einer Infrastruktur zur Übertragung und Speicherung von Wasserstoff geplant, die mit dem CO2-Übertragungs- und -Speichersystem des Carbon Capture and Utilization Projektes „East Coast Cluster“ in Großbritannien verbunden ist. Die Option für die Erzeugung von grünen Wasserstoff bei Doggerbank D könnte nach Einschätzung von Equinor und SSE Renewables von der Nutzung dieser Wasserstoff-Wertschöpfungskette profitieren.

Über das Offshore-Projekt Doggerbank in der britischen Nordsee

Equinor und SSE Renewables realisieren das Projekt Doggerbank bislang in drei 1.200 MW -Teilprojekten und Phasen (A-C). Zum Einsatz kommen dabei nach derzeitigem Stand 277 Windturbinen der Haliade-X Einheiten (13 und 14-MW Klasse) von General Electric (GE). Mit Doggerbank D würde ein weiteres Teilprojekt mit einer Leistung von 1.320 MW hinzukommen.

Zusätzlichen zu den drei Clustern (A-C) baut der Energiekonzern RWE im vierten britischen Cluster des Offshore Windparks Doggerbank den Offshore-Windpark „Sofia“. Die finale Investitionsentscheidung erfolgte im März 2021, den Baustart für den Offshore Windpark mit einer Leistung von 1.400 MW hat RWE im Juni 2021 bekannt gegeben. Zum Einsatz kommen hier 100 Windturbinen der 14 MW-Klasse von Siemens Gamesa.

Die Doggerbank ist in der West-Ost-Ausdehnung eine über 300 km langgestreckte und teils über 100 km breite Sandbank in der Nordsee. Anrainerstaaten der Doggerbank mit den Flachgewässern (im Mittel nur rd. 30 m Meerestiefe) sind neben Großbritannien mit dem größten Anteil auch die Niederlande, Deutschland und Dänemark. Wenn das von Equinor und SSE Renewables geplante Teilprojekt Doggerbank D umgesetzt wird, wird der im britischen Teil gelegene Offshore Windpark Doggerbank nach Fertigstellung eine Gesamtleistung von rund 6.300 MW (6,3 GW) aufweisen.


© IWR, 2023


09.02.2023

 



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