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LNG-Pläne: Terminal in Wilhelmshaven kommt kurzfristig - Anbindung an Leitungsnetz auf dem Weg

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Hannover - Nachdem der Energiekonzern Uniper die Pläne zum Bau eines Terminals für Flüssiggas (LNG) in Wilhelmshaven vor etwa zwei Jahren eigentlich ad acta gelegt hatte, steht das Projekt nun wieder auf der Agenda. Ziel ist es nun, im Winter 2022/2023 mit dem LNG-Import über den Standort Wilhelmshaven beginnen zu können.

Deutschland soll möglichst zügig unabhängig werden von russischen Gaslieferungen. Dafür ist die Schaffung einer neuen Importinfrastruktur für Gas von zentraler Bedeutung. Neben dem Bau von Flüssiggasterminals und Systemen zur Wiederverdampfung des Gases ist dabei auch die Anbindung an das Ferngasleitungsnetz notwendig. In Wilhelmshaven soll in Kürze der Bau einer Trasse zur Weiterleitung des importierten Gases beginnen.

Geplantes LNG Terminal wird kurzfristig an Gas-Fernleitungsnetz angebunden

Im Zuge der Verringerung der Abhängigkeit von russischen Energielieferungen laufen die Maßnahmen zur Diversifizierung der Gasversorgung auf Hochtouren. Dabei ist die kurzfristige Deckung großer Gasmengen über den Import von Flüssiggas (LNG) ein zentrales Thema. Eine wichtige Funktion übernehmen dabei sogenannte FSRUs (Floating Storage and Regasifaction Units), in denen das von Tankern gelieferte Flüssigerdgas gespeichert und wiederverdampf wird.

Elementar ist dabei auch der Anschluss an das deutsche Gas-Fernleitungsnetz. Hierfür sollen landseitig nun äußerst schnell die notwendigen Leitungen gebaut werden. In Wilhelmshaven ist es das Ziel, schon spätestens Anfang 2023 mit dem LNG-Import beginnen zu können.

Der Fernleitungsnetzbetreiber Open Grid Europe GmbH (OGE) plant für die erste FSRU in Wilhelmshaven bis zum Ende des Jahres 2022 die Wilhelmshavener Anbindungsleitung (WAL) zu errichten. Die entsprechenden Pläne hat die OGE jetzt bei einem gemeinsamen Termin mit dem Niedersächsischen Umwelt- und Energieminister Olaf Lies, dem Oberbürgermeister der Stadt Wilhelmshaven Carsten Feist, dem Planungsverantwortlichen des Landkreises Friesland, Rolf Neuhaus, und den weiteren möglichen Projektpartnern NPorts (Niedersachsen Ports GmbH) und der Uniper SE vorgestellt.

Rund 20 Prozent der russischen Gasimporte könnten substituiert werden

Der kurzfristige Bau der Anbindungs-Leitung dient der zügigen weiteren Diversifizierung der Bezugsquellen von Gas und erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Politik, Behörden, Gesellschaft und OGE. Die Leitung soll knapp 30 km lang werden, einen Durchmesser von ca. einem Meter (DN 1000) haben und anfangs eine jährliche Kapazität von 10 Milliarden Kubikmeter schaffen. Die Anbindungsleitung soll Wasserstoff-ready und damit auch für den künftigen Umstieg auf grüne Gase geeignet sein.

Endpunkt ist die Fernleitung NETRA in der Nähe des Gasspeichers in Etzel. Mit dem Anschluss an die NETRA können Gasmengen von der Nordseeküste in den Süden und Osten des Landes transportiert werden, um dort perspektivisch Mengen aus russischen Importen zu ersetzen.

„Unsere Aufgabe ist es, uns so schnell wie möglich aus der russischen Umklammerung beim Gas zu befreien. Dabei geht es darum, über 50 Milliarden Kubikmeter Gas jährlich zu substituieren. Eine FSRU, wie sie hier in Wilhelmshaven in diesem Winter festmachen soll, kann mit rund 9 Milliarden Kubikmetern damit fast 20 Prozent dieser Menge für Deutschland beisteuern. Der sehr schnelle Bau der notwendigen Pipeline durch die OGE ist dazu ein ganz entscheidender Schritt“, so der Niedersächsische Energie- und Klimaschutz-Minister Olaf Lies.

© IWR, 2022


12.04.2022

 



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