Offshore-Windindustrie.de

Das Branchenportal rund um die Windenergie auf See

News 1280 256

Siemens Gamsa bevorzugter Lieferant für polnische Offshore Windparks

© Equinor© Equinor

Stavanger – In Polen gewinnt der Ausbau der Offshore Windenergie weiter an Dynamik. Der norwegische Energiekonzern Equinor und der polnische Partner Polenergia haben einen bevorzugten Windkraftanlagen-Lieferanten für zwei Projekte ausgewählt.

Während in Polen die Windenergie an Land durch die Einführung der 10 H-Abstandsregel ausgebremst wird, befindet sich die Offshore Windenergie im Aufwind. Aktuell wird die erste Phase des polnischen Entwicklungsprogramms für die Offshore Windenergie umgesetzt. Mit dabei ist der Windkraftanlagen-Hersteller Siemens Gamesa.

Offshore Windenergie in Polen: MFW Baltyk II und MFW Baltyk III mit 1.440 MW Leistung

Equinor und Polenergia haben den Windkraftanlagen-Hersteller Siemens Gamesa als bevorzugten Turbinen-Lieferanten für die Offshore-Projekte MFW Baltyk II und MFW Baltyk III ausgewählt. Die Unterzeichnung der Vorzugslieferantenvereinbarung ist nach Angaben von Equinor ein wichtiger Meilenstein. Im Rahmen der angekündigten Vereinbarung wird Siemens Gamesa sein Offshore-Flaggschiff vom Typ SG 14-236 DD liefern. Die Offshore-Windturbine hat 14 MW Nennleistung und kann mit Power Boost bis zu 15 MW Leistung erreichen.

Die genaue Anzahl der Maschinen wird in einer späteren Phase der Entwicklung nach Abschluss des endgültigen Turbinenliefervertrags sowie der Service- und Gewährleistungsverträge festgelegt.

Polnisches Entwicklungsprogramm Offshore Windenergie: Umsetzung der ersten Phase

Die installierte Offshore-Leistung der beiden Projekte beläuft sich auf 1.440 MW und stellt damit einen wesentlichen Teil der ersten Phase des Entwicklungsprogramms für die Offshore Windenergie in Polen mit einer Leistung von 5.900 MW dar. MFW Baltyk II und III haben im Mai 2021 vom polnischen Energieregulierungsamt (ERO) den Zuschlag für das Vergütungssystem Contracts for Difference (CfDs) erhalten. Die geplanten Offshore-Projekte befinden sich in der Ostsee, etwa 27 und 40 Kilometer vom Hafen Leba entfernt, nordwestlich von Danzig gelegen. Equinor hat hier ein Grundstück für seinen zukünftigen Basishafen für Betrieb und Wartung (O&M) erworben.

Die endgültige Investitionsentscheidung für beide Projekte unterliegt dem Erhalt der erforderlichen Genehmigungen und ist für 2024 geplant, wobei der erste Strom 2027 ans Netz geliefert wird.

Windenergie in Polen

In Polen sind derzeit Windkraftanlagen an Land mit fast 7.000 MW installiert. Die bisherige Rekord-Einspeiseleistung wurde am 16.02.2022 mit 6.718 MW erreicht. Die Stromerzeugung und –einspeisung in das polnische Stromnetz kletterte 2021 auf 15 Mrd. kWh an. Seit Jahresbeginn 2022 haben die polnischen Windkraftanlagen mit Stand heute (23.02.2022) bereits 4,8 Mrd. kWh Windstrom erzeugt, das ist mehr als doppelt so viel wie im Vorjahres-Vergleichszeitraum (2,3 Mrd. kWh).

Doch der Ausbau an Land stockt derzeit, der aktuelle Zubau geht nur auf Projekte zurück, die vor Einführung der 10 H-Abstandsregel begonnen wurden. Der polnische Windenergieverband PWEA kritisiert die Regelung. „Nach dem Inkrafttreten des Gesetzes gab es in Polen fast keine neuen Windinvestitionen“, sagte Janusz Gajowiecki, Präsident des polnischen Windenergieverbands. Gajowiecki weiter: Ohne die Liberalisierung des 10-H-Prinzips in diesem Jahr werden unsere Kunden und die Wirtschaft in Polen vor ernsthafte Probleme gestellt. Unkontrollierte Preissteigerungen können nur durch den Bau neuer Onshore-Windkapazitäten gestoppt werden. Andernfalls können die Folgen in Bezug auf die Strompreise düster sein.“

© IWR, 2022


23.02.2022

 



Jobs & Karriere - Energiejobs.de
Veranstaltungen - Energiekalender.de

Pressemappen - mit Original-Pressemitteilungen