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Siemens Gamesa punktet mit Großauftrag für niederländisches Offshore-Projekt

© Siemens Gamesa© Siemens Gamesa

Zamudio, Spanien - Der Ausbau der Offshore-Windenergie in den Niederlanden entwickelt sich dynamisch. Davon profitiert der deutsch spanische Windturbinen-Hersteller Siemens Gamesa mit einem weiteren Auftrag. Die Aktie zieht an.

Siemens Gamesa hat den Zuschlag für die Lieferung der Offshore-Windenergieanlagen für den niederländische Offshore-Windpark Hollandse Kust Noord erhalten. Auftraggeber ist Crosswind, ein Joint Venture von Shell und Eneco. Für Siemens Gamesa ist es das erste Projekt mit dem Joint-Venture-Partner Shell und das zweite Offshore-Projekt mit Eneco.

Siemens liefert 11 MW Turbinen für 760 MW-Offshore-Windprojekt

Der deutsch-spanische Windturbinen-Hersteller Siemens Gamesa Renewable Energy (SGRE) und der Offshore-Projektentwickler Crosswind, ein Joint Venture von Shell (79,9 Prozent) und Eneco (20,1 Prozent), haben einen Vertrag über die Lieferung der Turbinen für den 760 MW-Offshore-Windpark Hollandse Kust Noord unterzeichnet. Die Order sieht die Lieferung von 69 SGRE-Offshore-Windturbinen des Typs SG 11.0-200 DD sowie einen 15-jährigen Service- und Wartungsvertrag vor. Um den Auftrag in einen endgültigen Festauftrag für Siemens Gamesa umwandeln zu können, müssen nach Angaben von Siemens Gamesa noch einige Bedingungen erfüllt werden. Das soll in den kommenden Monaten erfolgen.

Die Bauarbeiten an Hollandse Kust Noord werden voraussichtlich 2023 beginnen, die Inbetriebnahme der Turbinen ist für das gleiche Jahr geplant. Die erwartete Strommenge wird dem Strombedarf von etwa 1 Million niederländischer Haushalte entsprechen. Hollandse Kust Noord ist das dritte Projekt im Rahmen der niederländischen Offshore-Wind-Roadmap, das auf Ausschreibungen basiert, bei denen die Unternehmen keine Unterstützung von Seiten des Staates erhalten.

"Es ist unser erstes Projekt mit Shell und unser zweites Offshore-Projekt mit Eneco. Wir freuen uns sehr, die Partnerschaft mit beiden Unternehmen durch Hollandse Kust Noord auszubauen", so Marc Becker, CEO der Siemens Gamesa Offshore Business Unit. "Nachdem die Verträge vorliegen, die endgültige Investitionsentscheidung getroffen ist und die Turbinen mit den neuesten Technologien installiert sind, werden wir in der Lage sein, bis 2023 saubere Energie zu liefern", ergänzt CrossWind CEO Tjalling de Bruin.

Zum Stand des Offshore-Ausbaus in den Niederlanden

Die Niederlande haben 2013 zunächst einen Ausbau der Offshore-Kapazitäten bis 2023 auf 4.500 MW beschlossen. Die Roadmap bis zum Jahr 2030 sieht zusätzliche Offshore-Windparks mit einem Volumen von 7.000 MW vor, so dass sich in den verschiedenen Offshore-Zonen in den Niederländen eine Offshore-Gesamtkapazität von etwa 11.500 MW ergibt. Die Projekte in der Offshore-Windpark Zone Borssele wurden bereits in den Jahren 2016 bis 2018 vergeben. Dabei ging der Zuschlag für die Teilprojekte Borssele I und II (rd. 752 MW) an Orsted, für Borssele III und IV (rd. 730 MW) an das Blauwind-Konsortium und für den 19 MW Teststandort Borssele V an das Two Powers Konsortium. Die Projekte Hollandse Kust Zuid I und II (rd. 740 MW) sowie III und IV (rd. 700 MW) hat Vattenfall gewonnen. Ende Juli 2020 wurde der Zuschlag für die Zone Hollandse Kust Noord (rd. 759 MW) an das Shell-Eneco Joint-Venture Crosswind erteilt. Offen bzw. noch nicht vergeben ist die Windpark-Zone Hollandse Kust West (rd. 1.400 MW), die Zone Ten Noorden van de Waddeneilanden (700 MW) und IJmuiden Ver (rd. 4000 MW).

Im vergangenen Jahr 2020 entfällt auf die Niederlande nach Angaben des europäischen Windenergieverbandes Windeurope mit 1.493 MW mehr als die Hälfte (51,1 Prozent) der in Europa neu in Betrieb genommenen Offshore-Windenergiekapazitäten. Damit ist auch die Installation aller Turbinen in der Windparkzone Borssele abgeschlossen. Insgesamt waren Ende 2020 in den Niederlanden in neun Offshore-Windparks Turbinen mit einer Gesamtkapazität von etwa 2.600 MW am Netz.

Siemens Gamesa bei niederländischen Offshore-Projekten mit hoher Erfolgsquote

Bislang ist Siemens in allen bereits bezuschlagten Offshore-Auktionen erfolgreich gewesen. Nach Angaben von Siemens Gamesa werden die Projekte Hollandse Kust Zuid und Hollandse Kust Noord ausschließlich mit Siemens Anlagen realisiert. Auch an den Borssele-Projekten ist Siemens Gamesa beteiligt, hier gibt es mit Vestas allerdings einen weiteren Turbinenlieferanten.

Die Aktie von Siemens Gamesa legt im heutigen Handel bislang um 2,93 Prozent auf einen Kurs von 33,36 Euro zu (11.02.2021, 16:04 Uhr, Börse Stuttgart).

© IWR, 2021


11.02.2021

 



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