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Britischer Offshore-Windpark Doggerbank nimmt nächste Hürden

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Münster - Die irische SSE Renewables und die norwegische Equinor arbeiten mit Hochdruck an der Realisierung der ersten beiden Phasen des weltgrößten Offshore-Windparks in der britischen Nordsee. Jetzt haben die beiden Unternehmen die nächsten wichtigen Meilensteine erreicht.

Die britische Regierung hatte vor einigen Jahren bereits die Genehmigung für den Bau des Offshore Windparks Doggerbank in der britischen Nordsee erteilt. Drei der vier Teilgebiete Doggerbank (A bis C) werden vom Joint Venture zwischen Equinor und SSE Renewables errichtet, das vierte Cluster (Sofia) baut RWE (vormals Innogy) alleine. Eqinor und SSE Renewables haben neben dem Erreichen des Financial Close jetzt auch die Stromvermarktung gesichert.

Financial Close für Doggerbank A und B

SSE Renewables hat zusammen mit seinem 50:50-Joint-Venture-Partner Equinor den Financial Close für die ersten beiden Phasen des künftig weltgrößten Offshore-Windparks Doggerbank erreicht. Die Finanzierung der Entwicklung von Doggerbank A und B stellt die bisher größte Finanzierung von Offshore-Windprojekten weltweit dar. Der Gesamtbetrag der vorrangigen Kreditfazilitäten in den beiden Phasen beläuft sich nach Angaben von Equinor auf 4,8 Milliarden GBP (rd. 5,4 Mrd. Euro), zuzüglich zusätzlicher Fazilitäten von rund 0,7 Milliarden GBP (rd. 0,8 Mrd. Euro). Trotz der weltweiten Corona-Pandemie und der damit einhergehenden wirtschaftlichen Umstände konnten SSE und Equinor für Doggerbank A und B dank des starken Interesses der Kreditgeber wettbewerbsfähige Bedingungen sichern, so die beiden Unternehmen.

"Das Erreichen des Financial Close für die beiden ersten Phasen von Doggerbank ist ein wichtiger Meilenstein, der unser Engagement für profitables Wachstum im Bereich der Offshore-Windenergie demonstriert“, so Pål Eitrheim, Executive Vice President von New Energy Solutions bei Equinor. Das große Interesse der Kreditgeber untermauere die Attraktivität von britischen Offshore-Windenergieanlagen und belege das Vertrauen in SSE und Equinor.

Langfristige PPA mit 15-jähriger Laufzeit abgeschlossen

Kurz vor dem Financial Close wurden langjährige Stromabnahmeverträge (PPAs) für die ersten beiden Phasen von Doggerbank für eine Gesamtkapazität von 2.400 MW unterzeichnet. Insgesamt wurden auf der Grundlage eines Ausschreibungsverfahrens vier getrennte PPAs mit einer Laufzeit von 15 Jahren abgeschlossen. Einen Zuschlag als Abnehmer über einen Anteil von 40 Prozent (960 MW Offshore-Kapazität) hat Ørsted erhalten. Der dänische Offshore-Spezialist hat angekündigt, den Strom auf Day-Ahead-Basis zu vermarkten.

Ein weiterer Zuschlag ist an Shell Energy Europe Limited gegangen, dieser Abnahmevertrag umfasst 20 Prozent, d.h. einen Anteil von 480 MW. Darüber hinaus wurde mit Danske Commodities im Namen von Equinor bzw. mit SSE Energy Supply Limited im Namen von SSE Renewables jeweils ein Abnahmevertrag über einen Anteil von ebenfalls 20 Prozent bzw. 480 MW abgeschlossen. Die PPA standen zunächst noch unter dem Vorbehalt des kürzlich erreichten Financial Close für Doggerbank A und B.

Über das Offshore-Projekt Doggerbank

Equinor und SSE Renewables wollen das Projekt Doggerbank in drei 1,2-GW-Phasen (A-C) realisieren, wobei die ersten beiden Phasen gleichzeitig errichtet werden, um die Synergien zu nutzen, die sich aus der geografischen Nähe und dem Einsatz gemeinsamer Technologien und Auftragnehmer ergeben. Doggerbank A und B werden jeweils einen Gesamtinvestitionsaufwand von rund 3 Milliarden GBP erfordern, einschließlich der Investitionen für die Offshore-Übertragungsstation. Die dritte Phase Doggerbank C wird in einem anderen Zeitrahmen entwickelt, wobei der finanzielle Abschluss zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen soll.

Zusätzlichen zu den drei Clustern (A-C) baut der Energiekonzern RWE im vierten britischen Cluster des Offshore Windparks Doggerbank das Teilprojekt „Sofia“. Dieser Offshore Windpark wird eine Leistung von 1.400 MW aufweisen. Nach Angaben von RWE Renewables soll der Bau des Windparks Anfang 2021 am Standort der britischen Konverterstation Teesside an Land beginnen.

Die Doggerbank ist in der West-Ost-Ausdehnung eine über 300 km langgestreckte und teils über 100 km breite Sandbank in der Nordsee. Anrainerstaaten der Doggerbank mit den Flachgewässern (im Mittel nur rd. 30 m Meerestiefe) sind neben Großbritannien mit dem größten Anteil auch die Niederlande, Deutschland und Dänemark. Der im britischen Teil gelegene Offshore Windpark wird nach Fertigstellung eine Gesamtleistung von 5.000 MW (5 GW) aufweisen.


© IWR, 2020


01.12.2020

 



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