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Thüringer Strombrücke geht vollständig in Betrieb

Berlin - Mit der Thüringer Strombrücke ist jetzt die fünfte Hochspannungs-Verbindung zwischen den ost- und westdeutschen Bundesländern offiziell in Betrieb gegangen. Kohle- und Windstrom fließt nun vermehrt nach Bayern und sorgt für Versorgungssicherheit.

Die Südwest-Kuppelleitung – auch als „Thüringer Strombrücke“ bekannt – ist eine 380-kV-Freileitung, die zwischen Sachsen-Anhalt, Thüringen und Bayern verläuft. Sie gehört zu den wichtigen Verbindungen der Elektrizitätsnetze in Europa und wurde deshalb auch mit EU-Mitteln gefördert.

Südwest-Kuppelleitung: Strom von Dänemark bis nach Bayern

Die 380 kV-Leitung führt vom Umspannwerk Lauchstädt in Sachsen-Anhalt nach Thüringen zum Umspannwerk Vieselbach bei Erfurt und von dort über das Umspannwerk Altenfeld bis zur Thüringischen Landesgrenze. Ziel der Südwest-Kuppelleitung ist das Umspannwerk Redwitz in Bayern. Mit der Inbetriebnahme der Südwest-Kuppelleitung kann Strom von Dänemark, von den Ostsee-Offshore-Windparks oder den ostdeutschen Braunkohlerevieren nach Bayern transportiert werden. Die neue Thüringer Strombrücke ergänzt die bisher einzige 380 kV Hochspannungs-Verbindung zwischen Thüringen und Bayern, das ist die bereits 1991 in Betrieb genommene Stromverbindung zwischen Remptendorf (Thüringen) nach Redwitz (Bayern).

Bayerische Wirtschaft begrüßt Netzausbau

Die vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. begrüßt die Inbetriebnahme der neuen Stromverbindung als wichtigen Beitrag für die Versorgungssicherheit des Freistaats. "Mit der Stilllegung des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld sind rund 1300 MW Leistung weggefallen. Weitere 4000 MW Kernenergieleistung werden bis 2022 in Bayern vom Netz gehen. Deshalb muss der weitere Ausbau des Stromnetzes mit Hochdruck fortgesetzt werden. Das gilt namentlich für die beiden Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitungen (HGÜ) SüdLink und SüdostLink", betont vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.

Fünf Hochspannungs-Verbindungen zwischen ost- und westdeutschen Bundesländern

Die erste Ost-West-Hochspannungsleitung nach der Wende wurde 1989 mit der Verbindung von Wolmirstedt (Sachsen-Anhalt) nach Helmstedt (Niedersachsen) in Betrieb genommen. Es folgte bereits 1991 die Verbindung von Remptendorf (Thüringen) nach Redwitz (Bayern). Vier Jahre später konnte 1995 die 380 kV-Verbindung von Vielselbach (Thüringen) nach Hessen fertiggestellt werden. Danach passierte lange Zeit nichts. Erst 17 Jahre später (2012) wurde mit der Stromleitung zwischen Schwerin und Krümmel bei Hamburg die vierte Ost-Westverbindung eingeweiht. Sie verbindet als sogenannte "Windsammelschiene" die Metropolregion Hamburg mit Mecklenburg-Vorpommern. Strom wird von Dänemark, Schweden und Norwegen und aus den Offshore-Windparks in der Ostsee u.a. in Richtung Bayern nach Süden oder beispielsweise in Richtung Hamburg und weiter nach Niedersachsen verteilt. Mit der Thüringer Strombrücke ist 2017 im Süden die fünfte und damit bisher letzte Ost-Westverbindung errichtet worden.

© IWR, 2017


15.09.2017

 



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