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Power-to-Gas: Dena sieht erheblichen Anpassungsbedarf

Berlin – Die Umwandlung von erneuerbarem Strom zu Wasserstoff (Power-to-Gas) wird als wichtige Zukunfts-Technologie im Rahmen der Energiewende angesehen. Doch für die verstärkte Nutzung sind mehrere Änderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen erforderlich. Die Deutsche Energieagentur (Dena) hat hierzu nun eine Roadmap vorgelegt.

Um die Potenziale von Power-to-Gas für die Energiewende stärker nutzbar zu machen, zeigt die Dena-Roadmap Anpassungsbedarf an mehreren Gesetzen auf. Die Ergebnisse werden auf der heutigen Jahreskonferenz der Strategieplattform Power-to-Gas der Dena vorgestellt.

Dena legt konkrete gesetzliche Anpassungsvorschläge vor

Einen konkreten Ansatz zur Verbesserung des Umfelds für Power-to-Gas-Anwendungen sieht die Dena zum Beispiel darin, die Fuel Quality Directive der EU vollständig umzusetzen. Auch sollte im Bundesimmissionsschutzgesetz eine Unterquote für fortschrittliche Kraftstoffe verankert werden. Weitere wichtige Stellgrößen sind die Förderung der Nutzung von Wasserstoff und synthetischem Methan im neuen Gebäudeenergiegesetz sowie ein Anerkennen erneuerbarer Gase in der Industrie im Rahmen des Treibhausgas-Emissionshandelsgesetzes.

„Der Gesetzgeber ist in der nächsten Legislaturperiode gefragt, den Rechtsrahmen technologieoffen zu gestalten und diskriminierende oder unnötig einschränkende Regelungen gegenüber Power-to-Gas-Anlagen und deren Produkten zu beseitigen“, fordert Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der Dena-Geschäftsführung. „Nachteile entstehen zum Beispiel dadurch, dass Strom in stärkerem Maße als andere Energieträger mit verschiedenen Abgaben und Umlagen belastet ist.“

Dena: Power-to-Gas in einigen Bereichen die einzige Möglichkeit zur CO2-Reduzierung

Power-to-Gas bietet vor allem an den Stellen Chancen zur CO2-Minderung, wo bestehende Technologien an ihre Grenzen stoßen. Als Beispiel führt die Dena u.a. die stockende Wärmewende an, wo Power-to-Gas fossiles Erdgas ersetzen kann. Zusätzlich stellt die Roadmap dar, in welchen Bereichen Power-to-Gas die einzige Möglichkeit zur CO2-Minderung ist, weil keine Technologiealternativen bestehen. Dies trifft zum Beispiel auf den Schwerlast-, Schiffs- und Flugverkehr zu, für den Power-to-Gas strombasierte Kraftstoffe bereitstellen kann. Aufgrund der benötigten Reichweiten und des hohen Gewichts von Batterien ist die Elektromobilität hier keine geeignete Lösung, so die Dena.

Innovationspotenzial und Exportchancen für Power-to-Gas

Dena-Geschäftsführer Kuhlmann verweist zudem auf das Innovationspotenzial und die Exportchancen die die Power-to-Gas-Technologie für Deutschland mit sich bringen kann. „Die Erzeugung und Nutzung von Wasserstoff und Methan aus erneuerbarem Strom konnte in Deutschland in den vergangenen Jahren vielversprechend weiterentwickelt werden“, so Kuhlmann. „Sowohl Start-ups als auch größere, etablierte Unternehmen testen bereits neue Technologien und Verfahren und entwickeln innovative Geschäftsmodelle. Aber auch andere Länder wie Japan und die USA arbeiten daran. Damit wir die internationale Vorreiterrolle beibehalten und Wirtschaft und Forschung auch in Zukunft bereit sind zu investieren, sollte die Politik handeln.“

© IWR, 2017




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