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Offshore-Windenergie: Belüftungssystem soll Fundamente vor Explosionen schützen

Hamburg - Das Hamburger Technologieunternehmen Noske-Kaeser, das unter anderem in den Bereichen Klima, Lüftung, Kälte oder Rohrleitungstechnik tätig ist, hat ein neuartiges Belüftungssystem für Windenergie-Fundamente entwickelt. Es soll die Fundamente vor explosiven Gasgemischen schützen.

Nach Angaben des Unternehmens könne eine erhebliche Menge Wasserstoff an den Offshore-Fundamenten entstehen. So könne sich ein explosives Gasgemisch bilden, das eine Gefahr für die Anlagen und die Servicemonteure darstelle. Ein Schutz existiere bislang nicht.

Kathodischer Korrosionsschutz sorgt für Wasserstoff-Bildung

Mehrere Systeme befinden sich aktuell in einer erfolgreichen Langtestphase bei einem namhaften Windkraftanlagen-Betreiber. Der Wasserstoff entstehe so: Die Offshore-Piles werden im salzhaltigen Meerwasser vor der Korrosion geschützt. Häufig durch Beschichtungen auf Basis von galvanischen Anoden oder Fremdstrom (kathodischer Korrosionsschutz). Dabei werde das Metall mit zusätzlichen Elektronen angereichert, um eine Korrosion zu verhindern. Udo Habermann, verantwortlicher Senior Sales Manager bei Noske-Kaeser: "Durch kathodische Korrosionsschutzanlagen kann in dem unteren, gasdichten Bereich der Fundamente bis zu 600 Liter Wasserstoff am Tag entstehen." Da diese Räume keine natürliche Belüftung erfahren, könne über einen längeren Zeitraum ein explosives Gasgemisch entstehen, das nicht nur für die Windkraftanlagen selbst, sondern auch für das in den Piles tätige Servicepersonal sehr gefährlich ist, so der Fachmann.

Belüftungssystem auch für bestehende Offshore-Fundamente und Pile interessant

Zur Vermeidung der Entstehung einer solchen gefährlichen Gasansammlung und zum gleichzeitigen Schutz von Mensch und Material habe man ein innovatives Belüftungssystem entwickelt, das insbesondere für die Nachrüstung von bereits bestehenden Windkraftanlagen gedacht ist, so Habermann weiter.

Noske-Kaeser hat das System unter Beachtung bestehender gasexplosionsgefährdeter Bereiche (Ex-Zonen), Überwachung der Anlage und der Gaskonzentration im Fundament, der Ermittlung des notwendigen Luftwechsels und unter Verwendung bestehender Öffnungen im Pile entwickelt. Die Belüftungs-Anlage ist bei allen Pile-Typen flexibel einsetzbar. „Belüftungsmenge und -möglichkeiten werden jeweils individuell neu berechnet“, erklärt Habermann. Durch die zuverlässige Überwachung und Belüftung mithilfe der Noske-Kaeser-Technologie ändert sich die Ex-Zone des Raumes von 1 auf 2. Die Zoneneinteilung besagt, dass bei Zone 1 ein Bereich ist, in dem sich bei Normalbetrieb gelegentlich eine gefährliche explosionsfähige Atmosphäre als Gemisch aus Luft und brennbaren Gasen bilden kann. In Zone 2 geschieht dies normalerweise nicht oder tritt nur kurzzeitig auf. Am gefährlichsten ist Zone 0, in der die explosionsfähige Atmosphäre häufig bis ständig vorzufinden ist.

© IWR, 2016

04.03.2016

 



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