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Siemens tauft Serviceschiffe für Offshore-Windparks Butendiek und EnBW Baltic II

Hamburg – In dieser Woche hat Siemens die weltweit ersten beiden Serviceschiffe speziell für Offshore-Windparks getauft. In Rostock und Hamburg wurden die feierlichen Taufen mit dem Schiffseigner Esvagt A/S vorgenommen.

Die Schiffe werden als Service Operation Vessels (SOV) bezeichnet und sollen eine höhere Verfügbarkeit der Windenergieanlagen sicherstellen. Grundlage ist ein Offshore-Logistikkonzept von Siemens, das eine moderne Datenanalyse und vorausschauende Wartungsprogramme beinhaltet.

Schiffe kommen bei Windparks in Nord- und Ostsee zum Einsatz

Zunächst fand am 23. Juni in Rostock die Schiffstaufe der Esvagt Froude statt, die als Serviceschiff die Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten in dem von EnBW betriebenen Windpark EnBW Baltic II in der Ostsee unterstützen soll. Am 25. Juni folgte in Hamburg die Taufe des Spezialschiffs Esvagt Faraday, das für Servicearbeiten im Offshore-Windpark Butendiek von wpd in der Nordsee vorgesehen ist.
Randy Zwirn, CEO von Siemens Power Generation Services, erklärte: "Der Anteil der Windenergie an der Stromerzeugung, der kurz- und mittelfristig ans Netz geht, wird steigen. Siemens leistet hier Pionierarbeit: Mit neuen Technologien und neuen Servicestrategien werden wir die Lebenszykluskosten der Windenergie auf ein wettbewerbsfähiges Niveau bringen."

Neuartige Gangway erweitert Zeitfenster für Zugang zu Windenergieanlagen

Die von Siemens gecharterten und in enger Zusammenarbeit mit der Siemens-Abteilung Maritime and Aviation Solutions entwickelten SOVs werden den Service von Offshore-Windparks nachhaltig verändern, so die Vorhersage von Siemens. Die Schiffe würden die Produktivität steigern, Reaktionszeiten verkürzen und die Arbeitssicherheit verbessern. Beispielsweise sei der Zugang zur Windenergieanlage über eine neuartige Gangway auch noch bei einem Seegang mit Wellen von bis zu 2,5 Metern möglich. Bislang waren die Anlagen mit traditionellen Crewschiffen (Crew Transfer Vessels, CTVs) nur bis zu einer Höhe von 1,5 Metern sicher erreichbar.

85 Prozent der Offshore-Windpark-Alarme per Fernsteuerung

Wie Siemens mitteilt, liegen die Offshore-Windparks der neuen Generation immer weiter von der Küste entfernt. Dadurch entstehe ein wachsender Bedarf an intelligenter und vorausschauender Serviceplanung. Siemens habe neue Offshore-Servicekonzepte entwickelt, die auf den jeweiligen Standort und Kunden zugeschnitten SOVs, CTVs, Hubschraubern, Helihoist-Plattformen und Hubschiffen kombinieren. Ein Eckpfeiler dieses Ansatzes sei auch die erweiterte Ferndiagnose und -überwachung von Siemens. Bis zu 85 Prozent der Alarme könnten bereits aus der Ferne geklärt werden. Sollte dennoch ein Serviceeinsatz vor Ort erforderlich sein, können die Ingenieure die bereits erfassten Daten auswerten, um die jeweils notwendigen Reparaturen vorherzusagen.

Platz für bis zu 40 Windenergie-Techniker

Die SOVs bieten an Bord ein großes Ersatzteillager sowie komfortable Unterkünfte für bis zu 40 Siemens-Techniker. Sie können auf den SOVs in der Nähe des Windparks jeweils mehrere Wochen leben und arbeiten. Somit verringert sich die Reisezeit zu und von den Windenergieanlagen deutlich. Dadurch erhöht sich die effektive Arbeitszeit der Techniker an der Windenergieanlage selbst um bis zu 50 Prozent gegenüber dem Transfer mit traditionellen CTVs. Die SOVs sind mit einem hydraulischen Zugangssystem mit Bewegungssensoren ausgestattet. Diese Gangway des niederländischen Unternehmens Ampelmann vergrößert das wetterabhängige Arbeitsfenster und ermöglicht den Technikern, auch bei höherem Seegang sicher zu den Windenergieanlagen zur Arbeit zu "gehen". Da das SOV jeweils mehrere Wochen vor Ort bleiben kann, muss das Schiff nur zum Auftanken und zum Auffüllen von Vorräten und Ausrüstung in den Hafen zurückkehren.

© IWR, 2015

26.06.2015

 



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