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Windmarkt in Deutschland vor deutlichem Rückgang

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Hamburg – Der Markt für Windkraftanlagen steht 2018 vor einer empfindlichen Korrektur. Wenn die Bundesregierung ihre Ankündigungen weiterhin zögerlich behandelt, werden sich die Perspektiven noch weiter verschlechtern, so das Ergebnis einer Windenergie-Marktstudie.

Die Märkte für Bioenergie und Solarenergie sind in Deutschland bereits politisch ausgebremst worden und liegen mehr oder weniger am Boden. Das gleiche Schicksal könnte nun laut einer Umfrage unter den Wind-Projektierern auch der Windenergie drohen.

Umfrage zum Windmarkt unter mehr als 50 Windprojektierern in Deutschland

Mit der „Kurzanalyse des Marktes für Windkraft in Deutschland 2018“ hat das Hamburger Beratungsunternehmen Övermöhle Consult & Marketing auch in diesem Jahr eine Prognose der Entwicklung des Windenergie-Marktes vorgelegt. Befragt wurden mehr als 50 deutsche Projektierer. Zusätzlich wurden Informationen börsennotierter Unternehmen sowie Ergebnisse eigener Internetrecherchen hinzugezogen. Die Studie informiert über Marktpotenziale in Deutschland und weltweit, über Ausschreibungen, Betriebsführung und Service, Repowering, Entwicklungen in der Anlagentechnik sowie aktuelle Planungen der Windkraftprojektierer und ihren Expansionsplänen.

Deutschland: 25 Prozent Marktrückgang an Land in 2018 erwartet

Im Ergebnis zeigt die Marktstudie, dass nach dem letztjährigen Rekordausbau wegen der EEG induzierten Vorzieheffekte die Zahl neu errichteter Windenergieanlagen in diesem Jahr erheblich sinken wird. Nach den konkreten Planungen der befragten Windkraftprojektierer werden an Land etwa 4.000 Megawatt (minus 25 Prozent) neu zugebaut Dieser Negativtrend wird sich auch 2019 fortsetzen. Wenn die Bundesregierung ihre Ankündigungen erhöhter Ausbaukorridore nicht zügig umsetzt, verschlechtern sich die Aussichten weiter, so ÖCM-Geschäftsführer Klaus Övermöhle. Für die Offshore Windenergie erwartet ÖCM bis Ende 2020 einen Zubau von etwa 2.400 MW Offshore-Leistung.

Globaler Markt für Windkraftanlagen stagniert

Die weltweiten Zubauraten werden in diesem Jahr nach Einschätzung von Övermöhle mit 53.000 MW auf hohen Niveau stagnieren, obwohl die Stromerzeugungskosten aus Wind durch den starken Preisverfall bei den Anlagen auf teilweise unter 3,0 Cent pro Kilowattstunde gefallen sind. An vielen windgünstigen Standorten sei die Windenergie weltweit mittlerweile wettbewerbsfähig gegenüber neu errichteten bzw. noch nicht abgeschriebenen konventionellen Kraftwerken - auch in Deutschland.

Windstromerzeugung in Deutschland legt im ersten Halbjahr 2018 deutlich zu

Die Stromeinspeisung aus On- und Offshore Windenergieanlagen in Deutschland hat nach IWR-Berechnungen in den ersten sechs Monaten des Jahres 2018 deutlich auf 54,9 Mrd. kWh zugelegt. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das eine Steigerung um rd. 15 Prozent (1. HJ 2017: 6,1 Mrd. kWh). Zurückzuführen ist dieser Anstieg v.a. auf die stürmische Witterung im Januar 2018. Etwa 45,9 Mrd. kWh Windstrom wurden im ersten Halbjahr mit Windenergieanlagen an Land erzeugt. Auf die Offshore-Windenergie entfallen in Deutschland in den ersten sechs Monaten insgesamt rd. 9,1 Mrd. kWh (1.HJ 2017: 8,5 Mrd. kWh).

© IWR, 2018


03.07.2018

 



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