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Türkei sperrt sich beim Pariser Klimaabkommen

Münster - Auf dem G20 Treffen in Hamburg herrschte mit Ausnahme der USA noch Einigkeit beim Festhalten am Pariser Klimaabkommen. Doch plötzlich scherte die Türkei aus. Der Grund ist relativ simpel.

Auf einer Pressekonferenz hat der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan mitgeteilt, dass die Türkei das Klimaabkommen wohl nicht ratifizieren will. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) beeilte sich anzumerken, dass die türkische Situation nicht mit der der USA vergleichbar sei.

Klimaschutzabkommen von Paris - Es geht der Türkei ums Geld

Die USA wollen aus dem Klimaabkommen von Paris aussteigen. Im Fall der Türkei schwelt ein anderer, schon länger anhaltender Konflikt. Es geht um die Einordnung der Türkei als Industrieland oder Entwicklungsland. Industrieländer zahlen, Entwicklungsländer erhalten Geld für den Klimaschutz. Die Türkei will beim Klimaabkommen von Paris als Entwicklungsland eingestuft werden. Vor allem die Entwicklungsländer selbst wollen dies eher verhindern bzw. haben kein Interesse daran, denn je mehr Länder Geld erhalten wollen, umso weniger bleibt für das einzelne Land übrig.

Bruttoinlandsprodukt der Türkei so hoch wie das von Nordrhein-Westfalen

Die Wirtschaftsleistung der Türkei mit rd. 80 Mio. Einwohnern betrug 2015 rd. 630 Mrd. Euro (718 Mrd. US-Dollar). Das ist etwas weniger als die Wirtschaftsleistung des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen mit 18 Mio. Einwohnern (2015: 648 Mrd. Euro). Die Einordnung der Türkei als Industrie-, Schwellen- oder Entwicklungsland ist schwierig. Für den Begriff Entwicklungsland gibt es keine einheitliche Definition. Der Poker des türkischen Präsidenten Erdogans ums Geld - Klimaschutz hin oder her - dürfte daher bis zur endgültigen Klärung weiter schwelen.

© IWR, 2017




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