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Zweiter Fortschrittsbericht zur Energiewende beschlossen

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Berlin - Das Bundeskabinett hat gestern (06.06.2019) den zweiten Fortschrittsbericht zur Energiewende beschlossen. Die Expertenkommission zum Monitoring Prozess stellt der Regierung kein gutes Zeugnis aus.

Ziel des von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier vorgelegten Energiewendeberichtes ist es, einen Überblick über den Status quo der Zielerreichung der Energiewende zu geben. Zudem soll der Bericht aufzeigen, wie es weiter gehen kann.

Altmaier: bei Energiewende bereits Einiges erreicht

Der von Bundeswirtschaftsminister Altmaier vorgelegte und jetzt vom Bundeskabinett beschlossene Zweite Fortschrittsbericht zur Energiewende ist Teil des 2011 gestarteten Monitoring-Prozesses „Energie der Zukunft“. Dieser Monitoring-Prozess wird durch eine unabhängige Expertenkommission wissenschaftlich begleitet.

Aus Sicht von Altmaier zeigt der Fortschrittsbericht, dass im Rahmen der Energiewende bereits Einiges erreicht wurde, wenn auch noch ein gutes Stück des Weges zu gehen sei. Altmaier hebt hervor, dass die Treibhausgasemissionen im Jahr 2017 leicht und im Jahr 2018 deutlich zurückgegangen sind. Mit den geplanten Vorhaben im Bereich der Kohleverstromung bis 2030 stehen die Chancen aus Sicht des BMWi gut, dass die Energiewirtschaft das Sektorziel 2030 erfüllen kann. Beim erneuerbaren Anteil am Stromverbrauch sieht das BMWi Deutschland gut positioniert, da dieser bereits über den für 2020 gesetzten Ziel liegt. Deutliche Fortschritte hat es nach dem Bericht auch auf dem Gebiet der Energieeffizienz gegeben: Der Energieverbrauch lag ersten Schätzungen zufolge 2018 auf dem niedrigsten Stand seit 1972. Dennoch bleibe es eine Herausforderung, die hoch gesteckten Ziele so schnell wie möglich zu erreichen, so das BMWi. Die Energiewende im Verkehrsbereich stehe dagegen noch am Anfang.

Experten: Energiewende-Ampel bei Klimaschutz und Energieeffizienz auf rot

Deutlich kritischer fällt die Einschätzung der Expertenkommission aus, der neben dem Vorsitzenden Prof. Dr. Andreas Löschel von der Universität Münster, Prof. Dr. Georg Erdmann von der TU Berlin, Prof. Dr. Frithjof Staiß vom Zentrum für Sonnenenergie-und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und Dr. Hans-Joachim Ziesing von der AG Energiebilanzen e.V. angehören. Insbesondere bei der Bewertung der Energiewende-Indikatoren Klimaschutz und Energieeffizienz steht die Energiewende-Ampel aus Sicht der Kommission derzeit auf „rot“. Positiv bewertet werden der Stand beim Ausstieg aus der Atomenergie und der Ausbau der erneuerbaren Energien im Strombereich, während es hier im Wärmesektor und vor allem auf dem Verkehrssektor noch große Defizite gibt. Tendenziell auf gelb steht die Ampel bei den Indikatoren Preiswürdigkeit, Akzeptanz und Versorgungssicherheit.

© IWR, 2019


07.06.2019

 



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