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Amprion und OGE planen 100 MW Power-to-Gas-Projekt

© Amprion© Amprion

Berlin – Für den Erfolg der Energiewende ist die Sektorenkopplung von großer Bedeutung. Amprion und Open Grid Europe (OGE) gehen das Thema auf Systemebene an und planen eine 100 Megawatt (MW)-Pilotanlage.

Nach Tennet, Gasunie Deutschland und Thyssengas haben auch der Übertragungsnetzbetreiber Amprion und der Fernnetzbetreiber OGE angekündigt, die Power-to-Gas-Technologie im großen Maßstab testen zu wollen. Voraussetzung für die Durchführung des über 100 Millionen Euro schweren Projektes sind entsprechende Weichenstellungen im politischen Raum.

Amprion und OGE: Genehmigungsphase kann starten

Mit dem Projekt "hybridge" wollen Amprion und Open Grid Europe (OGE) die Sektorenkopplung auf Systemebene in Deutschland starten. Die Projektpartner planen die Errichtung eines Elektrolyseurs der 100-MW-Klasse, mit dem Strom aus erneuerbaren Energien in grünen Wasserstoff und zum Teil weiter in grünes Methan umgewandelt werden kann. Der aus Sicht der beiden Partner ideale Standort für das Projekt befindet sich an einem Schnittpunkt zwischen dem Amprion- und dem OGE-Netz im Landkreis Emsland. Dort wollen Amprion und OGE neben dem Elektrolyseur der 100-MW-Klasse eine bestehende OGE-Pipeline für den ausschließlichen Transport von Wasserstoff weiterentwickeln.
„Der Wasserstoff kann von Unternehmen direkt genutzt werden. Außerdem befindet sich eine Wasserstofftank- und -verladestation in der Region“, so Dr. Thomas Hüwener, Mitglied der Geschäftsführung von OGE. Auch die in der Region vorhandenen Erdgasspeicher und ein Teil des bestehenden Gasnetzes könnten für den Transport von Wasserstoff genutzt werden.

Das Grundkonzept der Sektorenkopplung auf Systemebene von Amprion und OGE sieht vor, die geplante Infrastruktur zur Kopplung ihrer Netze allen Marktteilnehmern diskriminierungsfrei ("Third Party Access") zur Verfügung zu stellen. Die begrenzte "Brückenkapazität" zwischen Strom- und Gasinfrastruktur wollen Amprion und OGE Händlern oder Direktabnehmern in Auktionen anbieten. Die Auktionserlöse sollen den Kosten gegengerechnet werden und damit den Netzkunden entlasten. Die geschätzten Kosten für das Vorhaben belaufen sich nach Angaben der beiden Unternehmen auf etwa 150 Millionen Euro.

Mittlerweile sind die Planungen soweit fortgeschritten, dass die Genehmigungsphase beginnen kann. Benötigt werde jetzt noch das „Go“ aus der Politik, so Hüwener. Dieses müsse nun schnell kommen, damit Sektorenkopplung auf Systemebene auch einen Beitrag zum Erreichen der Pariser Klimaziele leisten könne.

Weitere 100 MW Power-to-Gas-Anlagen von Tennet, Gasunie und Thyssengas in Planung

Auch der ÜNB Tennet und die Fernleitungsnetzbetreiber Gasunie Deutschland und Thyssengas planen in Niedersachsen im Rahmen des Projektes „Element Eins“ den Bau einer 100 MW Power-to-Gas-Pilotanlage. Entsprechende Pläne haben die beiden Unternehmen im Herbst des Jahres 2018 veröffentlicht. Mögliche Standorte für die neue Anlage liegen im Bereich der Tennet-Umspannwerke Diele und Conneforde. Ziel ist es, erste Erfahrungen mit Power-to-Gas-Anlagen im industriellen Maßstab zu sammeln. Die Pilotanlage soll schrittweise ab 2022 ans Netz gehen.
Den Partnern geht es dabei um die umfassende Kopplung des Energie-, Verkehrs- und Industriesektors. So soll der in Gas umgewandelte Grünstrom nicht nur über bestehende Gasleitungen von der Nordsee ins Ruhrgebiet transportiert werden, sondern auch über Wasserstoff-Tankstellen für Mobilität und über die Speicherung in Kavernen für die Industrie zur Verfügung gestellt werden.


© IWR, 2019


13.02.2019

 



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