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Siemens Gamesa: Flaute in Indien drückt Quartalsergebnis

Zamudio, Spanien - Der Windenergie-Konzern Siemens Gamesa hat die Zahlen für das dritte Quartal des noch bis September 2017 laufenden Geschäftsjahres veröffentlicht. Umsatz und Ebit sind zurückgegangen, die Anleger reagieren enttäuscht.

Beim Windenergieanlagen-Hersteller Siemens Gamesa ist der Umsatz im dritten Quartal 2017 im Vergleich zum Vorjahr um sieben Prozent und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sogar um 21 Prozent zurückgegangen. Die Aktie des weltweit tätigen Spezialisten für On- und Offshore-Windkraftanlagen fällt im Handel am Donnerstag bislang um 14,2 Prozent auf 14,81 Euro zurück (Stand 15:09 Uhr, Börse Stuttgart).

Marktdelle in Indien lässt Umsatz und Ebit sinken

Im Zeitraum von April bis Juni 2017 ist der Umsatz bei Siemens Gamesa im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um sieben Prozent auf 2,69 Milliarden Euro gesunken. Das Ebit hat sich um sogar um 21 Prozent auf 211 Millionen Euro verschlechtert. Die Ebit-Marge, die im dritten Quartal 2016 noch bei 9,1 Prozent lag, ist im abgelaufenen Quartal auf 7,8 Prozent gesunken. Den Nettogewinn beziffert Siemens Gamesa für das dritte Quartal 2017 auf 135 Mio. Euro. Ein Vergleichswert für das dritte Quartal 2016 ist nicht angegeben. Diese Ergebnisse sind nach Angaben des Konzerns durch spezifische Bedingungen im Onshore-Segment beeinträchtigt worden. Siemens Gamesa spricht von einer vorübergehenden Delle im Windenergiemarkt Indien. Ohne diesen Effekt des indischen Marktes wäre der Umsatz um 1,6 Prozent gewachsen und die Ebit-Marge läge um 8,6 Prozent höher.

Siemens Gamesa erwartet 24 Prozent jährliches Wachstum bei Offshore-Installationen

Deutlich zurückgegangen ist im abgelaufenen Quartal auch der Absatz von Windenergieanlagen. In den drei Monaten von April bis Juni hat der Konzern Anlagen mit 1.950 Megawatt (MW) Leistung abgesetzt, das sind 25 Prozent weniger als noch ein Jahr zuvor. In Indien sei der Markt aufgrund einer andauernden Umorganisation des Auktionssystems derzeit im Keller. Man gehe davon aus, dass sich die Situation im ersten Quartal 2018 wieder normalisieren werde. Daneben nennt Siemens Gamesa Argentinien und Russland als Märkte mit guten Potenzialen, die nun verstärkt aktiviert werden. Das Unternehmen erwartet, dass die weltweit installierte Leistung (ohne China) von jährlich etwa 36.000 MW in 2017 auf 45.000 MW im Jahr 2020 wachsen werde. Im Offshore-Segment hat Siemens Gamesa inzwischen die Schwelle von 10.000 MW überschritten und fast 70 Prozent der globalen Offshore-Windturbinenflotte installiert. Für die Jahre bis 2020 wird ein jährlicher Zuwachs von 24 Prozent im Offshore-Windsektor erwartet.

CEO Tacke: Unternehmensintegration kommt zügig voran

Derweil setzt Siemens Gamesa sein Integrationsprogramm zur Zusammenführung der zuvor eigenständigen Unternehmensteile Gamesa sowie dem Windenergiegeschäft von Siemens um. Man gehe davon aus, dass sich die Synergieeffekte in Höhe von 230 Mio. Euro nun bereits nach drei Jahren und damit ein Jahr früher als zuvor erwartet einstellen werden.

Markus Tacke, CEO von Siemens Gamesa, erklärte, dass man mit dem Fortschritt bei der Unternehmens-Integration hochzufrieden sei. Die Dinge würden sich schnell entwickeln. Siemens Gamesa sei bereit, um in einem wachsenden und herausfordernden Markt zu konkurrieren und zu führen. Zudem hat sich Siemens Gamesa mit Ricardo Chocarro auf einen neuen CEO für das Onshore-Geschäft festgelegt. Chocarro beerbt damit Xabier Etxeberria, der fünf Jahre im Unternehmen tätig war.

© IWR, 2017

27.07.2017

 



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