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Siemens baut EnBW Offshore Windpark Hohe See

Hamburg/Karlsruhe/Calgary - Siemens Wind Power meldet einen neuen Großauftrag im Bereich Offshore-Windkraft. Der Technologiekonzern soll für den Offshore-Windpark Hohe See nicht nur die Turbinen liefern, sondern erstmals auch die Fundamente.

Es geht um den Meeres-Windpark Hohe See, für den der Energieversorger EnBW nun die finale Investitionsentscheidung getroffen hat. Das Windkraftwerk in der Nordsee soll nach Fertigstellung auf eine Leistung von fast 500 Megawatt (MW) kommen. Das Investitionsvolumen beträgt rund 1,8 Milliarden Euro.

Beteiligung durch Kanadier steht nun

Für das 497 MW große Kraftwerk werden insgesamt 71 Windturbinen errichtet. EnBW hat jetzt die finale Investitionsentscheidung getroffen. Ausstehend war für die endgültige Klarheit im Rahmen des Projektes bislang noch die Beteiligung eines Co-Investors, der sich neben EnBW bei dem Großprojekt engagiert. Nun steht fest, dass das kanadische Energieinfrastruktur-Unternehmen Enbridge Inc. 49,9 Prozent der Anteile an EnBW Hohe See übernimmt, EnBW behält die restlichen 50,1 Prozent. Die Betriebsführung und Wartung des fertigen Windparks auf Basis eines Service-und Managementvertrags wird die EnBW übernehmen.

Ab Frühjahr 2018 entsteht der Windpark 90 Kilometer nördlich der Insel Borkum auf Monopiles in Wassertiefen von bis zu 40 Metern. Die 71 Windkraftanlagen der Sieben-Megawatt-Klasse vom Typ SWT-7.0-154 wird Siemens ab 2018 in seinem neuen Werk Cuxhaven fertigen. Die Rotorblätter mit einer Länge von 75 Metern sollen in den Werken im britischen Hull und in Aalborg gefertigt werden. Mit der Inbetriebnahme des Großprojekts rechnet Siemens ab dem dritten Quartal 2019. Das Kraftwerk wird dann rechnerisch genügend Windstrom zur Versorgung von 560.000 Haushalten liefern.

Siemens kümmert sich erstmals auch um die Fundamente

Dass Siemens auch die Fundamente errichtet, ist eine Besonderheit. Bereits seit 2016 arbeiten Siemens-Ingenieure im Rahmen eines Vorbereitungsprojekts an projektspezifischen Lösungen für die Fundamente des Windparks. Das Ergebnis sind unter anderem XXL-Monopiles, also stählerne Fundamente mit bis zu 80 Meter Länge und 1.500 Tonnen Gewicht, um die Windenergieanlagen sicher zu verankern.

Bei EnBW Hohe See arbeitet Siemens mit dem belgischen Logistikspezialisten Geosea zusammen. Das Unternehmen der Deme-Gruppe wird bei EnBW Hohe See auch die Monopiles und die Verbindungsstücke, Transition Pieces genannt, liefern. „Mit EnBW Hohe See können wir erstmals unsere gesamte Bandbreite an Ingenieurleistungen in ein Offshore-Projekt mit einbringen", sagt Michael Hannibal, Offshore CEO bei Siemens Wind Power. „Der erweiterte Lieferumfang macht das 497-Megawatt-Windkraftwerk zudem zu einem der größten Projekte, das wir bislang in Angriff genommen haben.“ Siemens wird nach der Inbetriebnahme auch die Wartung und Instandhaltung über einen Zeitraum von zunächst fünf Jahren übernehmen.

Nächster gemeinsamer Nordsee-Windpark bereits in der Planung

EnBW Vorstandsvorsitzender Frank Mastiaux erklärte: „Mit Enbridge an unserer Seite realisieren wir unseren bislang größten Offshore-Windpark und schaffen durch diese Beteiligung gleichzeitig finanziellen Spielraum für die Entwicklung neuer Projekte.“ Enbridge hat zudem auch eine Option für die Beteiligung an dem weiteren EnBW Offshore-Projekt Albatros, ebenfalls in der Nordsee. Albatros verfügt derzeit über eine verbindliche Netzanschlusszusage für 116 MW.

© IWR, 2017

17.02.2017

 



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