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BASF erreicht wichtigen Schritt zur Markteinführung von Supraleitern

Ludwigshafen - Im Zuge des Netzaus- und Umbaus gelten Supraleiter als innovative Schlüsseltechnologie für eine platzsparende und effiziente Stromübertragung. Die Deutsche Nanoschicht GmbH hat auf dem Weg zur Serienfertigung nun einen Meilenstein erreicht.

Die Deutsche Nanoschicht GmbH, eine 100-Prozent-Tochter der BASF New Business GmbH, hat ihre neue Pilotanlage zur Herstellung von Hochtemperatur-Supraleitern in Betrieb genommen. Supraleitende Kabel haben die Eigenschaft, Strom nahezu verlustfrei übertragen und eine deutlich größere Energiemenge bezogen auf den Leiter-Querschnitt transportieren zu können.

BASF-Kunden nutzen Draht für innovative und effiziente Komponenten

Die Anlage am Standort Rheinbach basiert auf einem selbst entwickelten chemischen Herstellverfahren und hat eine 50 Mal höhere Kapazität als die bisher genutzte Laboranlage des Unternehmens. Die Pilotanlage stellt einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur Markteinführung der Supraleiter dar. Der in der neuen Anlage hergestellte Draht wird an Kunden von BASF für die Entwicklung und Herstellung von neuen leistungsfähigen Stromnetzkomponenten wie z.B. Strombegrenzer oder Kabel für Gleich- und Wechselstrom geliefert. Strombegrenzer gleichen Stromspitzen in öffentlichen oder industriellen Versorgungsnetzen aus und können somit Stromausfälle durch Kurzschlüsse verhindern.

Neue Anwendungen durch hohe Stromtragefähigkeit

Supraleitende Kabel können im Vergleich zu herkömmlichen Kabeln Strom nahezu verlustfrei und daher wesentlich effizienter übertragen sowie eine deutlich größere Energiemenge bezogen auf den Leiter-Querschnitt transportieren. Hochtemperatur-Supraleiter leiten den Strom bereits bei der Temperatur von flüssigem Stickstoff (- 196 Grad Celsius) ohne Widerstand. Diese Temperatur kann mit kommerziellen Kältemaschinen kostengünstig erreicht und im Betrieb zuverlässig aufrechterhalten werden. Supraleitend Kabel haben im Vergleich zu Kupfer eine zehn- bis hundert Mal höhere Stromtragefähigkeit, dadurch werden deutlich kompaktere neue Kabelanwendungen sowie leichtere Systeme für Generatoren und Motoren möglich.

Selbst entwickeltes Verfahren bietet Kostenvorteil

Um Drähte für Hochtemperatur-Supraleiter herzustellen, nutzt die Deutsche Nanoschicht ein selbst entwickeltes Beschichtungsverfahren. Dabei werden in einem kontinuierlichen Prozess sehr dünne Schichten eines supraleitenden Materials und mehrere Pufferschichten auf ein Metallband gebracht. Das chemische Verfahren erfordert im Gegensatz zu anderen, physikalischen Verfahren weder ein Vakuum noch eine Reinraumumgebung. Dadurch ergibt sich ein entscheidender Vorteil bei den Herstellkosten der supraleitenden Drähte.

"Mit der neuen Pilotanlage können wir unseren Kunden supraleitende Drähte in guter und verlässlicher Qualität anbieten", so Dr. Guido Voit, Geschäftsführer der BASF New Business. Ab sofort bemustert das Team nicht nur Kunden, sondern erprobt auch die Produktionstechnik. "Unser Herstellverfahren ist gut skalierbar. Wir planen, mittelfristig eine Großanlage in Betrieb zu nehmen."

13.05.2016

 



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