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Offshore-Windindustrie: Fundament-Pfähle können leiser installiert werden

Essen – Die Entwickler und Betreiber von Offshore-Windparks RWE Innogy, Bilfinger Offshore, Dong Energy, EnBW, E.ON und Vattenfall haben in einem gemeinsamen Pilotprojekt ein neues Installationsverfahren für Offshore-Gründungen getestet. Die neue Methode soll nicht nur weniger Geräusche verursachen, sondern auch effizienter sein.

Unterstützt wurde das Projekt vom Carbon Trust Offshore Wind Accelerator, einem internationalen Forschungs- und Entwicklungsprogramm zur Reduzierung der Kosten der Offshore-Windenergie. Im Rahmen des Projekts wurde die herkömmliche Methode des Schlagrammens mit der Vibration von Stahlpfählen in einer Testumgebung an Land verglichen.

Vibrationsverfahren im Test bis zu zehn Mal schneller

Es sollte untersucht werden, ob das Vibrationsrammen eine schnellere und umweltfreundlichere Installation der Stahlfundamente für Offshore-Parks ermöglicht und die Standfestigkeit der Pfähle vergleichbare Werte liefert. Nun liegen die ersten Ergebnisse vor und sie fallen positiv aus: In der Testumgebung ist das Vibrationsverfahren bis zu zehnmal schneller, liefert unter Berücksichtigung bestimmter Installationsaspekte eine vergleichbare Belastbarkeit zu herkömmlich gerammten Pfählen und erzeugt eine geringere maximale Schallbelastung. Allerdings müssten die möglichen Auswirkungen der dafür vorhandenen Dauerschallbelastung projektspezifisch untersucht werden.

Belastungstests nach vier Monaten

Im Sommer 2014 wurden im Rahmen der Erprobung auf einem Testfeld in der Nähe von Cuxhaven jeweils drei Stahlpfähle in den Sandboden vibriert und auf herkömmliche Weise gerammt. Die Pfähle mit einem Durchmesser von 4,3 Metern wurden von der Firma Steelwind Nordenham produziert, den Hydrohammer lieferte IHC, der Vibrator kam von PVE Dieseko. Die Technische Universität Braunschweig hat in Zusammenarbeit mit verschiedenen Forschungs-, Zertifizierungs- und Regulierungsbehörden Daten wie Installationszeit und Schallemissionen erfasst.

Daraufhin verblieben die Pfähle für einen Zeitraum von maximal vier Monaten im Boden, bevor sie einem Lasttest unterzogen wurden. In dem Test untersucht, wie sich die Pfähle bei den für Offshore Monopfahlgründungen typischen Querbelastungen verhalten.

RWE Innogy will Installationsmethode für Real-Einsatz weiterentwickeln

Jan Matthiesen, Director Innovation beim Carbon Trust, sagt zu den bisherigen Ergebnissen: „Neue innovative Methoden zur Kostenreduzierung bei der Installation können helfen, die Kosten für Offshore-Wind zu reduzieren und die Technologie im Vergleich zu konventionellen Energieformen wettbewerbsfähig zu machen. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts zeigen nicht nur, dass die Vibrationstechnologie eine machbare Alternative für das Einbringen von Offshore-Fundamenten ist, sondern belegt auch, was durch eine gute Zusammenarbeit der Industrie erreicht werden kann.“
RWE Innogy plant ein weiteres Forschungsprojekt, in dem Vibrationsinstallationsmethode weiter untersucht werden soll. „Wir haben wichtige Daten gesammelt, die uns jetzt dabei helfen, die alternative Installations-methode für den Einsatz unter Realbedingungen auf hoher See weiterzuentwickeln“, so RWE Innogy-Projektleiter Ben Matlock.

26.11.2015

 



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